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1311 - Die Teufelszunge

1311 - Die Teufelszunge

Titel: 1311 - Die Teufelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angst, die ihn plötzlich umklammerte, denn das Wesen aus Mensch und Monster griff ihn an.
    Wäre ich besser in Form gewesen, hätte ich den Angriff vielleicht stoppen können. So dauerte es zu lange, bis ich in der Lage war, einen zweiten Schuss abzugeben.
    Da schrie der Fotograf bereits gellend auf. Das Wesen besaß keine normalen Hände mehr. Sie hatten sich zu Krallen entwickelt, und diese Echsenhauer trafen den Mann.
    Sie rissen seine Haut im Gesicht blutig. Er schlug die Hände dagegen, lag auf dem Rücken, trampelte mit den Füßen gegen den Boden und hatte Glück, dass sich das Wesen nicht mehr um ihn kümmerte.
    Das neue Ziel war Bill.
    Ich schoss zum zweiten Mal.
    Der Rücken war das Ziel gewesen. In ihn hinein drosch das geweihte Geschoss. Ich musste irgendetwas treffen, das lebenswichtig für dieses Wesen war. Auf das geweihte Silber konnte ich mich nicht verlassen. Aibon nahm da eine Sonderstellung ein.
    »Weg!«, brüllte Bill so laut er konnte.
    Ich hatte nicht gesehen, was er vorhatte, aber ich sprang zurück und zugleich zur Seite. Außerdem sah ich meinen Freund nicht mehr. Er hatte sich in den Hintergrund verzogen und von dort aus eingegriffen. Mit einer bestimmten Waffe.
    Das Licht des Scheinwerfers wackelte plötzlich. Dann veränderte sich der Kreis, leuchtete plötzlich woanders hin, und für den Bruchteil einer Sekunde sah jeder dieses angeschossene Wesen, halb Mensch, halb Echse, in grellem Licht.
    Dann prallte der Scheinwerfer zu Boden – und genau auf die Gestalt, die mal Marisa geheißen hatte.
    Ein Splittern, ein Krachen, vielleicht auch ein Schrei. Ich wusste es nicht so genau. Aber der Strom war noch vorhanden, ebenso wie das dunkle Gehäuse des Scheinwerfers, unter dem dieses Untier begraben lag.
    Funken sprühten plötzlich auf. Es musste zu viele blanke Drähte geben. Kontakte, die gefährlich und tödlich waren, was auch das Wesen mitbekam.
    Wir sahen die Funken. Kleine Blitze zirkulierten, und plötzlich tanzten die ersten Flammen auf. Auf dem Steinboden konnten sie sich nicht weiter ausbreiten, so blieben sie auf das Wesen konzentriert und verbrannten es vor unseren Augen. Ein ekliger Geruch wehte uns entgegen. So konnte nur verbranntes Fleisch riechen. Dabei spielte es kaum eine Rolle, ob es das eines Menschen oder eines Monsters war.
    Die Haut warf Blasen. Sie sonderte Rauch ab, zog sich zusammen. Zurück blieb eine einzige schmierige Masse – und dazu ein völliges Durcheinander…
    ***
    Das hatten wir den Besuchern zu verdanken, deren Bann durch die Vernichtung endlich gebrochen war. Alle wussten, dass etwas passiert war. Alle sprachen durcheinander, doch es war keiner da, der die Lage richtig erfasste. Man schrie nach Erklärungen. Man sprach uns an und auch den Fotografen, der mit seinem blutigen Gesicht beschäftigt war.
    Walter Shols stieß mich an. Er hatte seine Frau für einen Moment allein gelassen.
    »Wollen Sie etwas sagen?«
    »Wie denn bei dem Chaos?«, fragte ich lachend.
    »Darf ich?«
    »Bitte.«
    Er huschte von mir weg und stieg auf das Podium. Seine Trompete hatte er mitgenommen. In den folgenden Augenblicken zeigte er, wer die wahre Teufelszunge war. Er schmetterte die Töne aus dem Rohr, dass ein jeder ihn hören musste.
    Die Stöße waren wie ein Signal. Unter den Menschen kehrte Ruhe ein. Aber niemand setzte sich hin.
    Shols winkte mir zu.
    Er hatte seine Pflicht getan. Jetzt war ich an der Reihe und enterte das Podium. Neben ihm blieb ich stehen. Ich musste mir blitzschnell eine Ausrede einfallen lassen, und wieder half mir der Solotrompeter.
    »Sagen Sie, dass es Scherzbolde gewesen sind, die ein Betäubungsgas hier eingeleitet haben.«
    »Scherzbolde?«
    »Versuchen Sie es.«
    Ich fand auch keinen besseren Ausdruck. Wenig später konnte ich mich nur darüber wundern, dass mir die, Besucher diese Ausrede abnahmen. Es wurde zwar geschimpft und geflucht, doch auch dagegen wusste Walter Shols ein Mittel.
    Er versprach, das Konzert bei der nächstbesten Gelegenheit zu wiederholen, und damit waren nun alle einverstanden…
    ***
    Das E-Werk leerte sich bis auf die Hauptakteure. Auch Klaus, der Knipser, war geblieben, der mit Bill Conolly sprach und wenig später auch mit mir.
    Er ärgerte sich nicht so sehr über seine blutigen Striemen im Gesicht, sondern war wütend, weil seine Arbeit umsonst gewesen war. »Ich habe sie nicht fotografieren können«, beschwerte er sich.
    »Nicht mal ein Skelett ist zu sehen.«
    »Dann musst du wohl auf deine Fotos

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