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1311 - Die Teufelszunge

1311 - Die Teufelszunge

Titel: 1311 - Die Teufelszunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meiner Seite stehst. Das kann nur von Vorteil sein.«
    »Ja, ich…«
    »Siehst du die Waffe?«
    Er nickte.
    »Hast du schon mal geschossen?«
    »Nicht mit einer Pistole.«
    »Das macht nichts. Es ist ganz einfach. Sie ist entsichert. Nimm sie an dich und warte auf meine weiteren Befehle. Hast du mich verstanden, Walter?«
    »Das habe ich.«
    »Dann hol sie dir – jetzt!«
    Shols überlegte nicht mehr. Er hätte normalerweise seine Trompete hochgenommen. In seinem Zustand war sie nebensächlich geworden. Für ihn galten andere Regeln. Er war gewissermaßen mit einem langen Schritt in ein anderes Leben getreten.
    Aus seinem Sessel stand er nicht auf. Der Musiker ließ sich einfach nach vorn fallen und schaffte es dann, sich mit den Händen abzustützen. Die dunkle Waffe lag nur eine halbe Armlänge von ihm entfernt. Für ihn leicht erreichbar.
    Die Hand kroch darauf zu. Mit den Füßen stieß er dabei den Sessel ein Stück zurück, dann hatte er sie gepackt.
    »Heb sie hoch.«
    Er gehorchte. Sich selbst brachte er in eine kniende Haltung. Die Beretta hielt er so, dass die Mündung zu Boden zeigte und keinen Menschen bedrohte. Sein Blick glitt hoch am Körper der Frau. Er sah Charlotte jetzt wieder normal. Sie war kein grünliches Skelett mehr. Und sie schaute ihn an. Sie wusste, dass etwas passierte, nur hatte sie nicht die Kraft, sich dagegenzustemmen. Charlotte konnte ihr Schicksal nicht mehr in die eigenen Hände nehmen.
    »Geht es dir gut, Walter?«
    »Ja…ich glaube.«
    »Vertraust du mir?«
    »Bestimmt.«
    »Wirst du mein Herold sein und unsere Helfer zusammenrufen, wenn ich sie brauche?«
    »Ich werde alles tun.«
    »Gut, Walter, dann wirst du jetzt damit beginnen, unsere Feinde aus dem Weg zu räumen. Die Waffe ist geladen, ich weiß es. Du fängst damit an, denjenigen eine Kugel durch den Kopf zu schießen, deren Namen ich dir gleich nennen werde.«
    »Ich werde es machen. Wer ist der Erste?«
    »Der Mann, der neben dir liegt…«
    ***
    Ich hatte alles gehört. Ich hatte aufgepasst und wusste jetzt genau, wie sehr sich die Lage zugespitzt hatte. Marisa zeigte ihr wahres Gesicht. Sie stammte aus Aibon, dem Paradies der Druiden. Doch nur die Druiden sahen diese Welt als ihr Paradies an, denn Aibon hatte zwei Seiten. Eine wunderschöne, in der es sich leben ließ und die von Elfen und anderen wundersamen Wesen bevölkert war, aber es gab auch die Kehrseite der Medaille. Das dunkle und böse Aibon, das unter der Knute eines mächtigen Dämons namens Guywano stand. Er versuchte, beide Teile unter seine Kontrolle zu bringen. Bisher war ihm das nicht gelungen, aber auch er musste etwas von der großen Gefahr gespürt haben, die sich zusammenbraute und die auch einen Namen besaß.
    Der Schwarze Tod!
    Es hatte schon zu viele Hinweise auf seine Rückkehr gegeben.
    Auch dieser Fall war wieder einer. Da versuchte Guywano sich mit Marisas Hilfe eine Streitmacht aufzubauen, um auch in dieser Welt seine Schergen zu haben, wenn dieses mörderische Ungeheuer erschien.
    Ich konnte sie nicht akzeptieren. Sie würden zum dämonischen Abschaum gehören, auch wenn man es ihnen nicht ansah und sie sich perfekt tarnten.
    Der Mordbefehl war klar. Ich lag Walter Shols am nächsten. Mir würde er leicht eine Kugel in den Kopf jagen können. Ich hörte Glendas Stimme, die protestierte, und glaubte auch, meinen Freund Bill Conolly zu vernehmen. Ich wusste, dass es für sie verdammt schwer, wenn nicht unmöglich sein würde, mir zur Seite zu stehen, denn wir alle waren gehandicapt. Auf mein Kreuz konnte ich mich nicht unbedingt verlassen. Es reagierte nur schwach oder gar nicht auf die Magie der Aibon-Welt.
    Ich lag noch auf dem Podium. Aber ich hatte es geschafft, meine Haltung leicht zu verändern, und das war keinem aufgefallen. So besaß ich eine einigermaßen gute Startposition.
    Leider lag mein Kopf zu tief. Dass sich Walter Shols bewegte, ahnte ich mehr als dass ich es sah. Aber ich hörte seinen Atem in meiner Nähe – und schnellte hoch.
    Auf diesen Augenblick hatte ich mich innerlich genau vorbereitet. Ich sah sein erschrecktes Gesicht, doch das war nicht wichtig für mich. Seine Hand interessierte mich viel mehr, denn mit ihr musste er die Waffe anheben.
    Er hatte sie schon umfasst, aber er hob sie nicht vom Boden an, weil ihn meine Reaktion erschreckt hatte.
    Der Hieb traf die Beuge seines Ellbogens. Shols sackte zusammen. Die Hand rutschte von der Waffe ab, und zwei Sekunden später hatte ich sie an mich genommen.
    »Und

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