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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehabt hatte, auch die übrigen umzubringen.
    Kutisha war der verlängerte Arm des Sothos. Stygian hatte am 30. Juni des Jahres 432 das estartische Wunder der Milchstraße installiert, den Gordischen Knoten. Er nabelte die Milchstraße vom psionischen Netz ab und machte aus ihr eine Enklave. Daß es Übergänge zwischen dem Psionischen und dem Stygischen Netz gab, hatte die AVIGNON bei ihrer Annäherung herausgefunden.
    Dies war eine der wichtigsten Erkenntnisse, die Fazzy und seine Gefährten gewonnen hatten. Sie hatten aber auch erfahren müssen, daß dies für viele Bewohner der Milchstraße kein Geheimnis war. Es gab einen regelmäßigen Pendelverkehr mit Fornax.
    Und es kamen Abenteurer und Widerständler, die das Psichogon für ihre eigenen Interessen in Anspruch nahmen. Nicht alle meinten es dabei so ehrlich wie die Mitglieder der GOI, die den Paratau für ihre Einsätze über den Schwarzmarkt bezogen.
    Stygian selbst übte mittels seiner Aufseher eine strenge Kontrolle über den offiziellen Paratauhandel aus. Wie seinerzeit Stalker vertrat auch er die Auffassung, daß Paratau eine gefährliche Substanz war und die Bildung großer Vorräte in der Milchstraße nicht geduldet werden konnte. Warum das so war, wußte niemand zu sagen.
    Bonifazio „Fazzy" Slutch war also froh, das Gefängnis Milchstraße hinter sich gelassen zu haben. Er steuerte sein neues Ziel an und folgte damit seinem innersten Instinkt, der ihn dorthin trieb, wo es am ungefährlichsten war.
    Hinter seinem Rücken entstanden Geräusche. Er drehte den Sessel und beobachtete den Blue, der aus dem Antigrav kroch. Er hielt sich nur mühsam aufrecht, aber er konnte nach so kurzer Zeit kaum betrunken sein. Alarmiert sprang Fazzy auf.
    Veeghr torkelte ihm entgegen. In einer Hand hielt er ein Gefäß mit einer milchigen Flüssigkeit. Das Gefäß neigte sich in seiner Hand immer mehr und ergoß den Inhalt schließlich auf den Fußboden.
    „Die weiße ... Kleatul del Wahlheit ist mein Zeuge", zirpte Veeghr. „Die Milch enthält eine Säule, die schlimmel ist als mein Methanol, das ich so geln tlinke!"
    Fazzy fing geschickt das Gefäß auf, das dem Blue aus der Hand glitt. Er deutete anklagend auf die Pfütze und fixierte das vordere Augenpaar des Blues.
    „Dich soll del Sotho holen", sagte er gefährlich leise. „Wisch das sofolt auf!"
    Veeghr brach in ein Gejammer und Gezeter aus, daß Fazzy es schließlich vorzog, einen Bogen um die Milchpfütze zu machen. Er verschwand im Antigrav und suchte seine Kabine auf.
    Er wünschte sich, daß der Flug bald sein Ende erreichte.
     
    5.
     
    Acht Tage später, 9. März 446 NGZ
     
    Zwischen den haushohen Farngewächsen fielen die flachen Gebäude kaum auf. Sie stellten nicht viel mehr dar als die Eingänge in die unterirdischen Anlagen des Hauptquartiers. Die Station lag unter der Nordpoloase des Planeten, und von ihr aus führte ein verzweigtes Stollensystem in die Hangars, die rings um die Oase unter den ausgedehnten Wüstengebieten lagen. Zwanzig Hangars waren es insgesamt mit Werften für die Reparatur von Raumschiffen. Es gab auch Transmitterverbindungen zwischen dem Zentrum, den Hangars und den Außenstationen. Lebensmittelanlagen sorgten dafür, daß es der Besatzung an nichts mangelte. Alles war unterirdisch angelegt, und die wenigen Gebäude an der Oberfläche konnten zur Tarnung versenkt werden.
    Ansonsten diente die Oberfläche in der etwa viertausend Kilometer durchmessenden Poloase der Erholung, wenn die Angehörigen der PIG von anstrengenden Einsätzen zurückkehrten. Dann machten sie Ausflüge in die Umgebung oder legten sich faul in die Sonne, die vom Sol-Typ war und Andorja hieß. Sie befand sich 5000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt im Nordwesten von Pinwheel, in jener Berührungszone zwischen den beiden galaktischen Reichen. Der einzige Planet trug den Namen Kabarei, eine Wüstenwelt mit Grünzonen nur in den Polgebieten. Die Flora des Planeten bestand hauptsächlich aus verschiedenen Farnarten unterschiedlicher Größe. Es gab sie von Bodendeckern bis hin zu baumhoch. Biologische Untersuchungen und Vergleiche hatten ergeben, daß es sich um einst von den Kartanin angepflanzte Gewächse handelte, die nach Schmarotzerart die planeteneigene Flora verdrängt hatten. Die Tierwelt war gering, es gab taubengroße bunte Schmetterlinge und Reptilien, die ebenfalls nicht auf Kabarei entstanden waren. Es sah so aus, als hätten die Kartanin hier vor langer Zeit eine Art Genesis-Programm

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