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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es Wichtiges zu berichten? Was geht in der Strahlenfestung vor?"
    Pluthros stülpte seinen Rüssel ein Stück nach oben und ergriff das Wort. Er berichtete von dem Pirschgang, den sie gemacht hatten. Wort für Wort wiederholte er, was sie von den Kartanin erlauscht hatten. Die Männer und Frauen in der Zentrale hielten den Atem an. Narktor und Wido Helfrich wußten schon seit der Hälfte des Fluges, was los war. Sie nickten ernst.
    „Langsam ergibt sich ein Bild für uns", sagte Nikki nach kurzer Pause. „Wir haben verschiedene Ablenkungsmanöver der Kartanin erlebt. Sie zeigen uns, daß ein Teil unserer Stützpunkte bereits enttarnt ist. Die Feliden legen es darauf an, unsere Raumschiffe, wo immer sie sie finden, in Scheingefechte zu verwickeln und dann ein Fluchtverhalten an den Tag zu legen. An verschiedenen Orten ist es auch zu handfesten Auseinandersetzungen gekommen. Jetzt berichtet ihr, daß ein Diskusraumer vom MASURA-Typ eine überreiche Paratauernte abgeschlossen hat und demnächst in Pinwheel eintreffen wird."
    Sie trat an einen Monitor und aktivierte ihn. Ihre Finger huschten über die Sensoren des elektronischen Terminals und zauberten eine Grafik auf den Bildschirm. Ein Raster des kartanischen Machtbereichs wurde sichtbar.
    „Ein bestimmter Bereich ist ausgespart", sagte sie. „Dort finden keinerlei Aktivitäten statt.
    Dreimal dürft ihr raten, um welchen Sektor es sich handelt!"
    „Ist doch klar", rief Narktor aus. „Lian mit der Sonne He-Qi. Wer würde daran zweifeln.
    Die Ablenkungsmanöver sind zu offensichtlich!"
    „Richtig. Die Methanwelt, um deretwillen die Kartanin einen großen Raumsektor an die Maakar abtraten. Ich habe einen Erkunder in die Nähe des He-Qi-Systems geschickt. Er hat gemeldet, daß neben den scheibenförmigen MASURA-Schiffen auch Kampf- und Transportschiffe Lian anfliegen. Fernraumschiffe sind dort noch keine gesichtet worden."
    „Alles wartet auf das Ernteschiff!" fügte Wido Helfrich hinzu.
    „Das ist noch nicht alles", verkündete Nikki Frickel. „Vor dreißig Stunden hat uns eine Hyperkomnachricht von Adams erreicht. Sie kam über Fornax. Adams kündigt darin das Eintreffen von dreizehn Vironauten aus ESTARTU an. Sie kommen mit der modern ausgerüsteten Space-Jet NIOBE. Sie haben wichtige Nachrichten aus dem Virgo-Cluster für uns. Es ist ein unauffälliger Treffpunkt in der Eastside mit ihnen vereinbart, und ich habe ein Schiff dorthin geschickt, das sie nach Kabarei bringen soll. Es stehen uns möglicherweise ein paar Überraschungen bevor. Bis dahin genehmige ich euch ein wenig Erholung. Macht euch frisch. Erholt euch an der Oberfläche des Stützpunkts. Kabarei bietet euch alles, was ihr braucht!"
    Sie wandte sich um und schritt hinüber in den rechten Teil der Zentrale, wo sich der Ausgang befand, der zum Ostantigrav führte, über den man zu den Unterkünften gelangte. Der Funker folgte ihr.
    „Was war jetzt mit deinem Absturz auf dem Eisasteroiden?" fragte er. „Wie wurdest du gerettet? Was war das für ein Ding in dem Abgrund?"
    „Das fanden wir nicht heraus, denn es vernichtete sich selbst und zerriß den Asteroiden dabei. Und ich? Ich stürzte und stürzte und erinnerte mich daran, daß mein Anzug - ein Vorläufermodell der heutigen SERUNS wohl gemerkt - ein Antigravaggregat besaß. Ich schaltete es ein und schwebte aus dem Spalt hinaus!"
    Nikki Frickel lächelte dem Mann zu, der mit offenem Mund stehenblieb. Sie trat in den Antigrav und verschwand nach unten.
     
    *
     
    Fazzy Slutch war nicht der einzige, der seit den Ereignissen in Feresh Tovaar 185 unter Alpträumen litt. Da waren Mezzer Schaap und die anderen Vironauten, die die brutalen Verhörmethoden überlebt hatten. Ein zweites Mal wollten sie so etwas nicht mitmachen, und keiner von ihnen hatte Lust, sich in Pinwheel mit irgendwelchen krieglüsternen Gesellen herumschlagen zu müssen. Deshalb atmeten sie ohne Ausnahme auf, als nach zweistündiger Wartezeit am Treffpunkt die Kogge BOLIVAR erschien, und sich Pilot Gabrun mit ihnen in Verbindung setzte.
    „Willkommen in Pinwheel", sagte er nur und schleuste die Space-Jet mittels eines Traktorstrahls ein. Sekunden später ging die Kogge in den Überlichtflug. Der ganze Vorgang hatte keine zwei Minuten gedauert, und die Männer und Frauen der NIOBE verließen die Space-Jet. Fazzy warf einen fast zärtlichen Blick auf den unversehrten Rumpf des kleinen Schiffes, das sie sicher über die Distanz von 2,4 Millionen Lichtjahre getragen hatte.
    Vaa

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