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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnauzbärtigen Mann mit leicht vorstehenden Zähnen.
    Poerl wußte, daß Prarg bereits vierundneunzig Jahre alt war, doch er sah aus, als wäre er kaum dreißig. Er hielt sich gerade, und jede seiner Bewegungen verriet Kraft und Energie.
    Der Kommandant machte den Eindruck, als komme er nie zur Ruhe, sondern als sei er immer auf dem Sprung zu irgendwelchen Taten. Poerl hatte nie gesehen, daß er einmal ruhig und entspannt in einem Sessel gesessen hatte. Er schien nicht das Bedürfnis zu haben, sich auszuruhen, und meistens stand er hinter seinem Sessel am Kommandostand und dirigierte von dort aus die ALAMBRISTA.
    „Das wird dich interessieren", sagte Prarg, als er sie sah. „Eine PIG-Flotte hat die kartanische SANAA gestellt. Eben kam über Funk durch, daß Wido Helfrich mit dem Verhör der kartanischen Besatzung begonnen hat."
    „Das ist nicht wahr", rief Poerl. „Ich habe Nikki immer wieder davor gewarnt, die SANAA anzugreifen. Gerade weil vermutlich die Protektorin Dao-Lin-H'ay an Bord ist. Warum schlägt sie meine Warnung in den Wind?"
    „Nikki Frickel rechnet ganz sicher damit, daß die Kartanin zurückschlagen", entgegnete der Kommandant. „Sie scheint das Risiko für uns jedoch nicht allzu hoch einzuschätzen."
    Als die ALAMBRISTA verzögerte und auf Unterlichtgeschwindigkeit ging, tauchten auf den Bildschirmen zahlreiche Kometen auf, die sich mit ihr in die gleiche Richtung und mit der annähernd gleichen Geschwindigkeit bewegten.
    „Da sind die Kartanin schon", sagte Prarg. Er deutete auf die Ortungsschirme, auf denen sich zwanzig Diskus-Raumer abzeichneten. „Kampfschiffe der Feliden."
    „Sie greifen LAMBDA CURSOR an", stellte Poerl fest, als es bei den Kampfraumern aufblitzte und die Abwehrschirme des PIG-Stützpunkts zu leuchten begannen.
    Eine Serie schwerer Schläge erschütterte das Raumschiff.
    „Und uns auch", rief der Kommandant. Er setzte sich rasch in seinen Sessel. Bevor sich noch die Sicherheitsgurte um ihn legten, waren die anderen Besatzungsmitglieder da und nahmen ihre Arbeit in der Zentrale auf. Sekunden nur nach dem ersten Schuß der Kartanin feuerte die ALAMBRISTA zurück. Poerl Alcoun schnallte sich in einem Sessel fest. Sie konnte nichts weiter tun. Sie konnte lediglich beobachten, ohne Einfluß auf das Geschehen nehmen zu können.
    Sieben Diskus-Raumer kesselten die ALAMBRISTA ein und schossen auf sie. Die anderen Kartanin konzentrierten sich auf LAMBDA CURSOR. Pausenlos griffen sie die Station an, und ständig wirbelte herausgesprengtes Material aus dem Kopf des Kometen.
    Intel Prarg informierte die PIG-Flotte, die unter dem Kommando von Nikki Frickel stand, über den Angriff der Kartanin. In einer nüchternen und emotionslosen Analyse beschrieb er die Lage als aussichtslos sowohl für die ALAMBRISTA als auch für LAMBDA CURSOR. Poerl sah ein, daß er recht hatte. Die Kartanin waren allzu überlegen.
    Prarg attackierte die Kartanin nach Kräften. Er versuchte, sie von LAMBDA CURSOR abzulenken, erreichte jedoch nur wenig.
    „Es sind einfach zu viele", stöhnte er. „Wenn wir keine Hilfe bekommen, ist es aus mit uns."
    Die Besatzung von LAMBDA CURSOR war zu der gleichen Überzeugung gekommen.
    Sie signalisierte den Kartanin, daß sie kapitulieren wollte. Sekunden später traf ein Funkspruch von Nikki Frickel ein, in dem sie erklärte, daß Entsatz für LAMBDA CURSOR und die ALAMBRISTA nicht rechtzeitig eintreffen konnte.
    „Unter diesen Umständen sollten wir verschwinden", sagte Intel Prarg. „Wir können nichts für die Leute vom Stützpunkt tun."
    Das Raumschiff schwankte und dröhnte unter dem Dauerbeschuß von wenigstens vier Kampfraumern. Noch konnte es sich halten, aber die Instrumente zeigten an, daß die Kapazität der Schutzschirme voll genutzt werden mußte. Eine höhere Belastung konnte das Schiff in eine gefährliche Krise bringen.
    Nikki Frickel meldete sich noch einmal.
    „Ein Diskusraumer ist von Bord der SANAA geflohen. Ich nehme mit der NIOBE die Verfolgung auf. Vermutlich versucht Dao-Lin-H'ay, uns auf diese Weise zu entkommen.
    Jetzt benötige ich einen Paratensor. Falls irgendeiner mich hört, soll er mir sofort zu Hilfe kommen."
    Einige Kursangaben folgten.
    „Es hat keinen Sinn, noch länger hier zubleiben", rief Poerl dem Kommandanten zu. „Wir verschwinden und beteiligen uns an der Jagd auf die Protektorin. Wenn es wirklich Dao-Lin-H'ay ist, die da flieht, haben wir eine einmalige Chance, an wirklich wichtige Informationen

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