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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollen ganz sicher nicht töten. Sie wehren sich dagegen, belauscht zu werden. Vielleicht kehren sie den Fluß der psionischen Kräfte um, und dann kommt es zur SHC."
    „Das wäre vorstellbar", stimmte Nikki Frickel zu. „Dadurch wird das Lauschen zu einer tödlichen Waffe, die sich gegen uns richtet. Und die Kartanin setzen sie ein."
    „Aber ganz sicher nicht absichtlich", verteidigte Poerl die Kartanin. „Ich bin überzeugt davon, daß sie nichts von dieser Waffe und ihrer Wirkung wissen."
    „Natürlich nicht", spöttelte die Leiterin der PIG. „Die Kartanin sind ganz ahnungslose Schäfchen."
     
    5.
     
    Am 31. 3. 446 NGZ startete die PIG-Kogge ALAMBRISTA von Kontor Fornax mit Kurs auf den PIG-Stützpunkt LAMBDA CURSOR in der 2,25 Millionen Lichtjahre entfernten Pinwheel Galaxis. An Bord befanden sich neben der zwölfköpfigen Besatzung unter dem Kommandanten Intel Prarg die vier Paratensoren Gam Hoa, Eris Mayinhin, Tapar Otar und Gen Tenten, sowie Poerl Alcoun und der negroide Parapsychologe Sagres Zegom.
    „Wir versuchen es noch einmal", sagte Zegom, als das Raumschiff gestartet war. „Poerl, ich bin ganz sicher, daß du bald wieder soviel leisten wirst wie früher."
    Sie befanden sich in einem geradezu luxuriös eingerichteten Raum, in dem mit echten Stoffen bezogene Möbel standen. An den Wänden erhoben sich Regale mit Hunderten von Fachbüchern, die durch stützende Energiefelder abgesichert wurden.
    Poerl hatte noch nie so viele Bücher auf einmal gesehen, und es verwirrte sie, daß jemand seih Wissen aus Büchern bezog, statt einfach das in Computern gespeicherte Wissen abzurufen. Aber Sagres Zegom schien eben ein altmodischer Mann zu sein, der seine Eigenarten hatte. Er war klein, und seine linke Schulter hing ein wenig herunter.
    Dadurch erweckte er stets den Eindruck, als würde er sich entschuldigend verneigen wollen. Außerdem hatte er die Angewohnheit, betont langsam und sehr pointiert zu sprechen, ohne sein Gegenüber dabei allerdings allzu häufig anzusehen. Oft schien es, als rede er nur zu dem Buch, das gerade vor ihm auf dem Tisch lag, dann aber unterbrach er seinen Vortrag und blickte Poerl scharf an, als warte er darauf, daß sie Stellung nahm zu seinen Äußerungen.
    Seine Art verunsicherte Poerl, und sie ärgerte sich darüber. Sie mußte an Caren Orey denken und daran, wie angenehm es gewesen war, sich mit ihr zu unterhalten.
    „Wir müssen den Horchposten Pinwheel ausbauen. Mit allen Kräften, und du bist einer unserer wichtigsten Trümpfe dabei."
    „Ich war es", erwiderte Poerl. „Seit Marelia Uppertreebrakers Tod bin ich es nicht mehr."
    „Weil du fürchtest, daß es dir ebenso ergeht wie Marelia. Ja, das verstehe ich."
    „Ich habe es immer wieder versucht, aber es geht nicht. Ich habe mehr Paratau verbraucht als je zuvor, aber ich war dennoch keine Paratensorin mehr. Es ist vorbei. Ich habe meine Fähigkeit verloren."
    „Du hast den Glauben an dich verloren", korrigierte er. „Das ist ein gewaltiger Unterschied. Meine Aufgabe ist es, dir deinen Glauben an dich selbst zurückzugeben."
    „Ich gebe auf. Es hat keinen Sinn mehr."
    „Dann wirst du nie mehr über die Kartanin erfahren. Möchtest du nicht wissen, was dran ist an dem was Marelia gesagt hat? Was weißt du von der Stimme von Ardustaar? Was ist das Projekt Lao-Sinh?"
    „Dazu könnte ich einiges sagen", erwiderte die Paratensorin, „aber das ist natürlich nicht befriedigend."
    „Beginnen wir mit einem kleinen Experiment", schlug Sagres Zegom vor. „An Bord der ALAMBRISTA befinden sich vier weitere Paratensoren. Es sind Gam Hoa, Eris Mayinhin, Tapar Otar und Gen Tenten."
    „Die Namen habe ich gehört, aber ich kenne diese Männer nicht."
    „Es sind nicht nur Männer", eröffnete ihr der Parapsychologe. „Ich möchte, daß du deine Fähigkeiten als Lauscherin nutzt, um die vier zu beobachten und mir etwas über sie zu sagen. Das kann kein Problem für dich sein, weil sie nur ein paar Meter von uns entfernt sind. Wir können den Versuch jederzeit abbrechen, wenn wir wollen."
    „Es geht nicht. Das habe ich doch schon oft genug gesagt. Ich habe meine Fähigkeiten verloren."
    „Die vier Paratensoren haben die Anweisung, dir zu helfen."
    „Auch das hilft nichts."
    Sagres Zegom blickte sie durchdringend an. In seinen schwarzen Augen lag eine gewisse Drohung.
    „Die verantwortlichen Leiter des Horchpostens Pinwheel sehen in dir eine der wichtigsten Persönlichkeiten für das Projekt", erklärte er nun noch

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