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1315 - Das Lied von Blut und Tod

1315 - Das Lied von Blut und Tod

Titel: 1315 - Das Lied von Blut und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte niemand gepfiffen. Es war nur die Waffe gewesen, die dieses Geräusch verursacht hatte, als sie durch die Luft sauste und dabei seinen Kopf erwischte.
    Die Welt in Ransoms Nähe schien zu explodieren. Er glaubte, von der Erde abzuheben und verwandelte sich in einen zuckenden Film ohne Bilder, bevor die Schwärze kam und alles auslöschte.
    Dick Ransom merkte nicht mehr, dass er zusammenbrach und schließlich bewegungslos im Gras liegen blieb.
    ***
    Der junge Mann mit dem blonden Pferdeschwanz und der dunklen Kleidung schritt um den Bewusstlosen herum.
    Er lebte. Aber es würde lange dauern, bis er aus seinem Zustand erwachte. So war es auch bei seinem Kollegen. Mike spürte mehr als nur Zufriedenheit in sich hochsteigen. Was er in seinem Innern erlebte, war mehr der Triumph des Siegers.
    Das für ihn Wichtigste tat er zuerst. Er bückte sich und nahm die Waffe des Mannes an sich. Jetzt besaß er schon zwei Pistolen. Nun konnte man weitersehen. Irgendwie war das Leben schön, und er fand es auch als sehr gerecht.
    Er und Mona würden weitermachen. Sie waren vom Schicksal begünstigt, wie auch die anderen Freunde. Nur kurz dachte er an die vergangenen Minuten. Sein Versteck war ideal gewesen. Er hatte sich einfach nur in das dichte Gras legen müssen und war zudem noch von einem kleinen, aber recht breiten Buckel geschützt worden. Nun ja, der Rest war eine seiner leichtesten Übungen gewesen.
    Mike dachte daran, dass er seine Fessel loswerden musste, was auch kein Problem war, denn er hatte den passenden Schlüssel dazu dem Bullen abgenommen.
    Da gab es noch seine Schwester, die im Wagen wartete und sicherlich verdammt ungeduldig war. Er winkte ihr zu, und das tat er mit der Faust. Dann schlenderte er mit lockeren Bewegungen dem Streifenwagen entgegen, stieg aber noch nicht ein, sondern öffnete nur die hintere Tür auf der linken Seite.
    »Das wurde auch Zeit.«
    »Hi, Schwesterchen.«
    »Und?«
    Mike hob die Schultern. »Alles paletti. Ich habe beide geschafft. Zuerst den einen und dann den anderen. Der alte Trick zieht noch immer.«
    »Hat er denn nicht aufgepasst?«
    »Ja.« Mike schlug auf das Wagendach. »Aber ich bin besser gewesen. Das bin ich doch immer.«
    »Dann zeig es.« Mona streckte ihm die gefesselten Hände entgegen. »Oder hast du keinen Schlüssel?«
    »Doch, den habe ich.« Er griff in die Tasche. Der Schlüssel war klein. Zuerst löste Mike seine Fessel. »Das habe ich mir verdient.«
    »Wir sollten von hier verschwinden.«
    »Keine Sorge, das werden wir schon.« Mike war seine Fessel los.
    Er schleuderte sie in den Wagen und kümmerte sich dann um das Eisen an den Gelenken seiner Schwester.
    Auch hier fand der Schlüssel sein Ziel. Mona atmete auf, als sie ihre Fessel los war. Wütend schleuderte sie die stählerne Acht auf den Boden zwischen die Sitze.
    »Was machen wir jetzt, Bruderherz?«
    »Wir verschwinden.«
    »Toll. Das hätte ich mir auch sagen können. Aber wohin willst du verschwinden? Und wie? Mit dem Wagen oder gehen wir zu Fuß?«
    »Wir lassen ihn hier stehen. Was glaubst du, wie die Leute glotzen, wenn sie uns als Team darin sehen. Aber zuvor möchte ich noch etwas mitnehmen.«
    »Was denn?«
    Mike gab keine Antwort. Er tauchte in den Wagen und suchte bei den vorderen Sitzen herum. In der Mittelkonsole fand er, was er gesucht hatte. Es waren zwei stählerne Gebisse. Die Polizisten hatten sie bereits in Plastiktüten gesteckt.
    »He, das sind sie!«
    Mona lachte. Mike hielt ihre Markenzeichen hoch. »Wir können weitermachen, Schwesterherz.«
    »So wie immer?«
    »Klar.«
    Monas Augen verengten sich. »Das wolltest du doch nicht. Das war dir alles zu unecht. Du hast immer davon geträumt, ein echter Blutsauger zu sein.«
    »Das wird auch noch so werden. Aber zunächst haben wir keine andere Chance, als nur zu spielen.«
    »Wie du willst.«
    Beide verließen den Wagen. Mona rieb noch ihre Hände in Höhe der Gelenke. Dort hatten die Ringe der Handschellen rötliche Stellen hinterlassen.
    »Am liebsten würde ich den Bullen noch was aufs Maul hauen. Ehrlich. Die kotzen mich an.«
    »Lass es. Deine Chance kommt noch.«
    Mona überlegte einen kurzen Moment. »Aha«, sagte sie dann.
    »Du meinst die beiden anderen.«
    Mikes Blick wurde stählern. Er sah dabei schräg gegen den Himmel, der eine Mischung aus Grau und Blau zeigte. »Dass wir uns sie holen, darauf kannst du dich verlassen. Zwei Bullen, die auf unserer Liste stehen, das schwöre ich dir.«
    »Die waren vom Yard,

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