Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu haben.
    Aber er wurde langsamer. Er rang keuchend um Atem. Sein Laufen glich schon mehr einem verzweifelten Kampf gegen seine eigene Schwäche.
    Noch war die Angst stärker. Sie hielt ihn auf den Beinen. Er lief nicht mehr gerade. Oft genug wurde er von einer Seite zur anderen geschleudert, er rutschte weg, fing sich wieder, rannte weiter und lauschte dem harten Poch-Poch, das aus seinem Innern drang und Echos im Kopf hinterließ.
    Es war der Herzschlag. Der schwere, der schnelle Schlag, der zudem seine Brust verengte und dort Schmerzen hinterließ, die bis hoch in seinen Hals stiegen.
    Lange würde er diesen mörderischen Stress nicht mehr durchhalten, das wusste er. Dann hatte ihn das Skelett erreicht, dann würde es ihn zu Boden werfen, und es würde seine Knochenklauen um seinen Hals legen, um ihn zu erwürgen.
    In schlimmen Augenblicken wie diesen wünschte er sich, eine Maschine zu sein. Das war er nun mal nicht. Er musste seinen Körperfunktionen folgen und kämpfte sich voran.
    Aber er war langsamer geworden, und auch die dunklen Schatten zu beiden Seiten der Fahrbahn gaben ihm keine Hoffnung.
    Es war der Wald, durch den die Straße führte, und trotz des Stresses hatte er den Eindruck, von zwei Seiten her von einem kühlen Schauer getroffen zu werden.
    Auch glaubte er, das Klappern zu hören, das die Knochenfüße auf dem harten Boden hinterließen. Es war ein Geräusch, das ihm noch mehr Furcht einjagte und ihn zu einer Bewegung zwang, die er eigentlich nicht hätte durchführen dürfen.
    Er drehte den Kopf.
    Der Schock raste durch seinen Körper. Für einen winzigen Augenblick blockierte er sein Denken. Die Befehle, die von seinem Gehirn auf die Beine abgegeben wurden, passten nicht mehr zusammen. Da fehlte der Rhythmus, und genau das wurde ihm zum Verhängnis.
    Er stolperte.
    Und dann fiel er!
    Der Sturz wurde von einem Schrei begleitet. Für einen winzigen Augenblick drehte sich die Welt vor seinen Augen. Hurst verlor einfach den Überblick und gewann ihn erst wieder, als er auf die Fahrbahn prallte. Der Gegendruck schleuderte ihn für einen Moment wieder hoch. Er bekam erneut Kontakt mit der Fahrbahn, rutschte weiter, überschlug sich dabei und schrammte sich das Gesicht auf.
    Dann lag er still.
    Um ihn herum war es jedoch nicht still. Er bekam jeden Herzschlag überlaut mit, und der Kopf drohte, dabei zu zerspringen. Er konnte nichts mehr in seiner Nähe erkennen. Um ihn herum schwamm eine rote Lache wie ein zuckender Schatten, aber sie riss plötzlich auf, als hätten sich fremde Hände daran gütlich getan.
    Larry Hurst sah wieder.
    Und starrte das mörderische Skelett an, das dicht in seiner Nähe stand!
    ***
    Auf dem Weg zu Flavio McCormick!
    Suko und ich waren davon überzeugt, dass wir noch einige Überraschungen in der folgenden Nacht erleben würden, und daran war ein Skelett bestimmt nicht unschuldig.
    Aber wer war es?
    Diese Frage sprach ich halb laut vor mich hin, während ich mit beiden Händen den Lenker festhielt.
    »Der Schwarze Tod?«
    »Nein, Suko, nein! Auf keinen Fall. Der Schwarze Tod sieht anders aus. Er ist mächtiger, er ist größer, er ist im Besitz der Sense, das war bei deinem Skelett nicht der Fall.«
    »Stimmt«, sagte Suko, der jedoch das Thema nicht ließ. »Denk mal an den Blutsee in Süditalien und an die Vampire aus Atlantis.«
    »Und?«
    »Zum Schluss hat sich, bevor der Blutsee wieder versickerte, in der Flüssigkeit ein Skelett abgemalt. Du hast es gesehen, ich habe es gesehen. Es war ein Skelett.«
    »Genau, aber es war größer!«
    »Besaß es eine Sense?«
    Ich hob die Schultern. »Sorry, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Damals haben wir es als Ahnung oder als Vorzeichen gesehen. Wir gingen davon aus, dass der Schwarze Tod seine Rückkehr vorbereitet hat, und das hat er noch nicht aufgegeben. Er kehrt zurück. Er ist auf dem Weg. Ich weiß nur noch nicht, wie das geschehen soll. Aber hier gesellt sich ein Steinchen zum anderen, und irgendwann werden wir das ganze verfluchte Mosaik zu sehen bekommen.«
    »Du denkst also an eine Verbindung zwischen dem Schwarzen Tod und den Vorgängen hier?«
    »Ja, das denke ich.«
    »Okay, auch für mich gibt es keine andere Lösung, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Es war für uns wirklich kein Spaß, darüber reden zu müssen, doch es gab keine andere Lösung. In der letzten Zeit hatten wir immer mehr Hinweise auf den Schwarzen Tod erhalten, und jetzt gingen wir davon aus, dass es ihn gab.
    Noch nicht sichtbar, aber er

Weitere Kostenlose Bücher