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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte es geschafft, so etwas wie einen Boten zu schicken. Er arbeitete für ihn. Wahrscheinlich war er ausgesucht worden, bestimmte Orte zu suchen, die der Schwarze Tod zu seinen Stützpunkten machen konnte.
    Ich gab zu, dass mir der Gedanke daran nicht besonders gefiel, aber dagegen tun konnten wir nichts. Nichts gegen ihn, höchstens gegen seine verdammten Helfer, auf die auch jemand wie Justine Cavallo scharf war und Will Mallmann, alias Dracula II. Den beiden konnte es nie und nimmer gefallen, dass jemand wie der Schwarze Tod das Kommando übernahm. Das hätte ihre Aktivitäten stark eingegrenzt, wenn nicht sogar unmöglich gemacht. Wenn er sich auf der Erde aufhielt, duldete er keine Konkurrenz.
    Eine Gefahr spürten wir nicht. Da ich den Rover lenkte, kümmerte sich Suko um den Himmel. Immer wieder machte er sich klein und legte den Kopf schief, um einen möglichst großen Ausschnitt beobachten zu können. Er machte keine Meldung an mich.
    Es war nicht tragisch. Wenn Suko etwas entdeckte, würde ich es früh genug zu hören bekommen.
    Wir wussten zwar nicht, wie die genaue Strecke aussah, die wir zu fahren hatten, aber wir wussten schon, wie wir das Ziel erreichen konnten. Durch diese Gegend führte eine einsame Straße. Kein Feldweg, sondern schon eine asphaltierte Bahn, doch sie schien vom normalen Verkehr vergessen worden zu sein, denn bisher hatte uns weder ein Wagen überholt noch war uns einer entgegengekommen.
    Vor uns verengte sich die Straße. Es sah nur beim ersten Hinschauen so aus, denn als wir genauer hinblickten, da sahen wir, dass es sich nicht um eine Verengung handelte. Zu beiden Seiten der Straße wuchs plötzlich ein Wald, der von der Fahrbahn wie eine Schneise durchtrennt wurde.
    Es gab keinen Grund für mich, mit dem Tempo herabzugehen.
    Wir fuhren in die Düsternis hinein, und das Licht der Scheinwerfer, das unseren Weg beleuchtete, wurde heller und floss wie ein bleicher Geist über die Fahrbahn hinweg.
    Die Sicht war gut, und sie besserte sich sogar noch, als wir das Ende des Waldes fast erreicht hatten.
    Es änderte sich alles. Ich hatte den Eindruck, zwei verschiedene Bilder oder Situationen zu sehen, die jemand mitten auf der Straße aufgebaut hatte.
    Meine Augen waren gut genug, um im Hintergrund den leicht gekippten Bus stehen zu sehen. Wie nebenbei fiel mir auf, dass keine Menschen um ihn herum standen.
    Da war noch etwas anderes. Nicht so weit entfernt. Ein Bild, das bei mir für einen Fluch sorgte.
    Das Gleiche hörte ich auch von meinem Freund Suko, der danach nur rief: »Brems ab, John!«
    Ich tat es. Intervallweise. So fuhr ich noch näher an das Geschehen heran.
    Auf der Straße lag ein Mann mit grauen Haaren. Er war nicht allein. Er hatte sich halb auf den Rücken und halb auf die Seite gedreht. Dabei hatte er den rechten Arm in die Höhe gestreckt, um die Person abzuwehren, die über ihm stand.
    Es war das schwarze Skelett!
    Der Rover hielt. So lange wartete mein Freund Suko nicht. Er hatte sich längst losgeschnallt und rammte jetzt mit einem heftigen Stoß die Tür auf.
    Dann schnellte er aus dem Fahrzeug und versuchte zu retten, was noch zu retten war…
    ***
    Flavio McCormick duckte sich, als hätte er soeben einen Schlag mit einer Peitsche erhalten. Er erlebte den Anblick nicht zum ersten Mal, er hatte sich innerlich sogar darauf vorbereiten können, und trotzdem war es für ihn noch schlimmer.
    Beim ersten Mal hatte er noch an einen Zufall geglaubt. Das war jetzt vorbei. Nein, das war kein Zufall. Das Skelett war gekommen, um ihn zu besuchen. Er war wichtig für den Knöchernen, der in ihm ein Opfer sah.
    Er wusste in den ersten Momenten nicht, wie er sich verhalten sollte. Nach seinen Leibwächtern schreien, die den Knöchernen eigentlich auch gesehen haben mussten, aber sich nicht meldeten, was ihm ebenfalls bitter aufstieß. Dabei hatte er ihnen befohlen, den Himmel zu beobachten und ihm Bescheid zu geben. Dann hätte er sich früh genug verstecken können.
    Jetzt war es zu spät.
    Das unheimliche Knochengestell flog bereits so tief, dass es ihn gesehen haben musste. Für ihn gab es keine andere Lösung. Noch zog es seine Kreise. Man konnte von ziellos sprechen, aber sie wurden enger, und der Angreifer verlor auch an Höhe.
    Er bekam keine Flügel. Er schwebte einfach so und ruderte mit den Armen. Das war für den Mann nicht nachvollziehbar, denn es gab auch keine Aufwinde, die es geleitet hätten.
    Wieder sank er tiefer. Er flog jetzt vor den Wolken, und seine

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