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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ältere Menschen verließen ihn mit zögernden Schritten.
    Sie blieben im Gras stehen und schauten zu uns hin. Einige hatten die Hände vor ihre Gesichter geschlagen. Es war gut, wenn Suko mit den Leuten sprach.
    Auch der Mann neben mir gehörte zur Generation der Grauhaarigen, und doch war er jünger als die Reisenden. Er schaute auf die Asche, dann wieder in die Luft. Er schien nicht begreifen zu können, dass es das Skelett nicht mehr gab.
    Ich unterstützte ihn durch meine Worte. »Sie brauchen keine Angst mehr zu haben«, sagte ich leise. »Die Gefahr ist vorbei. Wir haben es geschafft, Mister.«
    »Ja, geschafft«, wiederholte er flüsternd. »Das haben wir.« Plötzlich musste er lachen. Dabei redete er auch. Ich konzentrierte mich, um ihn verstehen zu können.
    »Es war ein Wahnsinn, aber das ist kein Märchen. In den Bus ist ein Skelett gestiegen.«
    »Genau.«
    »Sie glauben das?«
    »Ja.«
    Er senkte den Kopf. »Das müssen Sie wohl«, flüsterte er, »Sie haben es ja vernichtet.«
    »Ich habe mitgeholfen.«
    Er schaute wieder auf den Staub. Dann fing er erneut an zu lachen. Diesmal hörte es sich freudig an. »Das ist so wunderbar«, erklärte er, »so einmalig. Ich habe ein böses Märchen erlebt und dabei auch einen guten Ausgang. Das ist wunderbar. Ich freue mich. Ich lebe noch, und die anderen leben auch.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ich bin der Fahrer. Wir waren auf der Rückreise. Ich habe extra die Strecke genommen, weil sie nicht so befahren ist. In London hätte ich sie abgesetzt. Wäre ja nicht weit gewesen, aber dann ist alles anders gekommen.«
    Ich unterbrach ihn nicht. Es musste einfach aus ihm heraus. Nur so konnte er Erleichterung empfinden. Ich erfuhr in der nächsten Zeit, was ihm auf dem letzten Teil der Reise widerfahren war und konnte leicht nachvollziehen, dass die Menschen im Bus einen wahnsinnigen Schock erlebt hatten. Das lag nicht daran, dass es Rentner waren, so etwas wäre auch mit jüngeren Personen geschehen.
    Er sprach auch von seiner Flucht, die dank unserer Hilfe auch gelungen war. Dann redete er davon, dass er sich mit seiner Firma in Verbindung setzen musste. Bestimmt warteten Angehörige auf die älteren Menschen. Sie wurden oft abgeholt, doch das alles drängte ich zurück.
    »Sie brauchen auch keine Schuldgefühle zu haben. Alles, was es zu regeln gibt, werden wir übernehmen.«
    »Sie?«, flüsterte er, »wieso gerade Sie?«
    Ich reichte ihm als Antwort die Hand. Der Mann verstand und ließ sich in die Höhe ziehen. Etwas verunsichert stand er neben mir und schaute zum Bus hin, wo Suko mit den Fahrgästen sprach.
    »Alles im Griff, nicht?«, sagte der Busfahrer.
    »Wir versuchen es.«
    »Wer sind Sie denn?«
    Ich klärte ihn auf.
    Zuerst sagte er nichts. Dann öffnete er den Mund, als wollte er mich anstaunen. Schließlich lief ein Leuchten über sein Gesicht, und er flüsterte: »Da habe ich ja Glück gehabt.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Dann noch Scotland Yard.«
    Ich wollte das Thema nicht weiter ausweiten und sagte zu ihm:
    »Kommen Sie, wir gehen zu den anderen.«
    »Was werden die wohl von mir denken?«
    »Dass Sie ein Held sind, Mister…«
    »Ich heiße Larry Hurst.«
    »Sie sind ein Held«, wiederholte ich. »Sie haben das Monstrum auf sich gezogen. So hat es Sie verfolgt und ist nicht in dem Fahrzeug bei den Menschen geblieben.«
    Er nickte beim Gehen vor sich hin.
    »Ja, ich denke, dass man es so sehen muss.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Jetzt merkte ich, dass der Fahrer nicht so fit war, wie er sich wohl geben wollte. Wenn er ging, schwankte er leicht, und ich stützte ihn sicherheitshalber.
    Als wir nahe genug am Ziel waren, merkte er, dass ihm die Fahrgäste zu Dank verpflichtet waren. Sie klatschten Beifall, und dann wurde er von ihnen in die Mitte genommen.
    Mir kam das entgegen. So konnte ich mich mit Suko unterhalten.
    Mein Freund zeigte trotz des leichten Lächelns ein ernstes Gesicht.
    »Ich würde sagen, dass sie viel Glück gehabt haben. Der Fahrer hat diesen knöchernden Unhold ins Freie gelockt.«
    »Gab es Verletzte?«
    »Kaum. Ein paar blaue Flecken oder Prellungen vielleicht. Ich habe trotzdem einen Arzt mitkommen lassen. Einige der Passagiere scheinen unter Schock zu stehen.«
    »Kein Wunder.«
    Suko hatte bereits mit dem Busunternehmer telefoniert. Auch ein Abschleppwagen war unterwegs, und so würden sich die Dinge allmählich richten.
    »Wird auch ein zweiter Fahrer mitkommen?«, fragte ich ihn.
    »Auch daran habe ich

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