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1319 - Konferenz der Krieger

Titel: 1319 - Konferenz der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückkehren, wenn es sein muß."
    „Ich bin dafür", meldete sich Pelyfor, „daß wir abstimmen, ob wir direkt zum erneuten Wahlgang kommen können."
    „Ich bin dafür", verhöhnte ihn Ayanneh, „daß wir erst einmal abstimmen, ob du überhaupt einen Vorschlag machen darfst. Mir ist dieser ganze Zirkus zu dumm. Merkt ihr denn nicht, daß wir uns selbst behindern? Ist die Angst vor der Gemeinsamkeit in euch bereits so groß, daß ihr nur noch Unwichtigkeiten zum Anlaß einer Diskussion nehmt?
    Wollt ihr in den albernen Formalitäten selbst ersticken?"
    Er bekam keine Antwort. Das eisige Schweigen beherrschte wieder die Runde. Die leisen Gespräche der Krieger mit ihren Beratern konnten diese Stille nicht auflockern.
    „Wir stimmen erneut ab", entschied Ijarkor, obwohl er allenfalls als Hausherr das fragwürdige Recht besaß, dies zu sagen. Er rechnete wohl damit, daß es keinen Widerspruch geben würde. Und damit behielt er recht.
    Der zweite Wahlgang erbrachte ein dubioses Ergebnis. Ijarkor bekam wieder vier Stimmen, Kalmer deren drei. Und es gab vier Enthaltungen. Ein Krieger hatte sich also geweigert, überhaupt sein Votum abzugeben!
    Shufu lachte laut, als das Resultat auf den Bildschirmen erschien.
    „Damit", behauptete Ijarkor, „bin ich zum Konferenzleiter gewählt worden."
    Traicy und Nastjor stimmten ein lautes Protestgeheul an.
    „Mit vier Stimmen", dröhnte Pelyfor dazu, „hast du keine absolute Mehrheit, Ijarkor. Auch wenn Kalmer nur drei Stimmen erhielt. Du brauchst sieben!"
    Ijarkor wirkte konfus. Er setzte sich wieder hin und sagte zunächst nichts. Nun redeten alle durcheinander, bis ein harter Gong ertönte und Ijarkor sich wieder erhob.
    „Ich ziehe meine Kandidatur zurück", teilte er mit. „Nur dann können wir zu einem vernünftigen Beginn dieser Konferenz kommen. Damit ist der Weg frei für einen weiteren Wahlgang."
    „Ich ziehe meine Kandidatur ebenfalls zurück", erklärte Kalmer mit sichtlicher Zufriedenheit. „Und nun wählt mal schön. Ohne Kandidaten für den Konferenzleiter."
    „Ich denke, ihr müßt euch auf den Kodex ESTARTUS besinnen." Ayanneh blieb gelassen. „Der Kodex verlangt mehr als Treue. Wir alle sind ihm verpflichtet. Wer sich weigert, seine Stimme abzugeben, verstößt bereits gegen den Kodex. Wer sich weigert, sich der Wahl zu stellen, handelt im gleichen Sinn frevelhaft. Jeder von uns kann Versammlungsleiter sein. Jeder hat sich der Wahl zu stellen. Und jeder hat seine Stimme abzugeben. So sollte verfahren werden, denn sonst wird euch die Rache ESTARTUS treffen."
    „Ich dachte", spottete Shufu, „ESTARTU lebt hier nicht mehr. So ist es doch, oder?"
    „Auch das ist ein unverzeihlicher Frevel", antwortete Ayanneh. „Aber darüber wollen wir sprechen, wenn die Formalitäten geklärt sind. Laßt uns erneut wählen!"
    Seine Worte blieben nicht ohne Auswirkungen. Die anderen Krieger stimmten ihm schweigend zu.
    Der dritte Wahlgang erbrachte ein überraschendes Resultat. Ijarkor erhielt zehn Stimmen, Kalmer und Ayanneh je eine. Damit war ein klares Ergebnis erzielt worden. Der Herr von Siom Som, in dessen Palast sich die Krieger versammelt hatten, war der Wortführer.
     
    *
     
    So zäh und mühsam, wie die Konferenz der Krieger begonnen hatte, so schwerfällig setzte sie sich auch fort. Ijarkor versuchte mehr verzweifelt als erfolgreich, eine Tagesordnung aufzustellen. Immer wieder verzettelten sich seine Partner in Kleinigkeiten, die in keiner direkten Verbindung zum Sinn der Konferenz standen.
    Granjcar bestand auf einer Klärung der angeblichen Ungerechtigkeiten bei seinem Eintreffen im Königstor. Er verlangte eine Rüge für Ayanneh.
    Muccor aus der Galaxis Palcaquar beschwerte sich über die Art der Unterbringung seines Gefolges.
    Kalmer plädierte für ein sofortiges Ende der Konferenz. Begründen konnte er dieses Begehren nicht. Es war wohl mehr ein Ausdruck seiner Unzufriedenheit über die erlittene Niederlage bei der Abstimmung.
    Krovor aus Dhatabaar beantragte eine Unterbrechung der Konferenz um sich mit seinem Hofstaat zu beraten.
    Und Yarun, der Ewige Wächter der Orphischen Labyrinthe, setzte allem die Krone auf, als er seine Zweifel an der Richtigkeit der Wahl Ijarkors anmeldete und beantragte, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, der den ordnungsgemäßen Gang der Wahlen des Konferenzleiters überprüfen sollte.
    Shufu schwieg lange, aber dann setzte sie den entscheidenden Impuls.
    „Ich bin nach Siom Som gekommen", las sie von einem mit

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