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1319 - Konferenz der Krieger

Titel: 1319 - Konferenz der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Polternd und schimpfend folgte er den holografischen Lichtstrahlen, die ihm den Weg zu seinem Platz wiesen. Erst als er bemerkte, daß Shufu nicht anwesend war, beruhigte er sich wieder.
    Ijarkor musterte ihn mit erkennbarem Mißtrauen. Seine Gesichtszüge glätteten sich erst, als er feststellte, daß sein Verdacht falsch war. Er hatte angenommen, daß sich Shufu und Kalmer beraten hätten.
    „Wo bleibt unsere Kriegerin?" spottete der Herr der Heraldischen Tore von Siom Som.
    „Schon bei der Ankunft kam sie zu spät. Und jetzt geschieht das wieder. Ich schlage vor, wir beginnen, ohne auf sie zu warten."
    Er erntete Schweigen, was bewies, daß die anderen Krieger nicht auf Shufus Anwesenheit verzichten wollten.
    Endlich füllte sich die Kabine mit dem Gefolge der Kriegerin. Dann erschien auch Shufu.
    Sie entschuldigte sich für ihre Verspätung, ohne einen Grund zu nennen. Ijarkor folgerte daraus, daß sie vorsätzlich gehandelt hatte, um neue Verunsicherung zu verbreiten.
    „Wir kommen zum ersten Punkt der Tagesordnung", erhob Ijarkor seine Stimme, als die Herrin von Shufu ihren Platz eingenommen hatte. „In unseren Herrschaftsgebieten kursiert seit einiger Zeit ein übles Gerücht. Ich meine, daß diesem Gerücht Einhalt geboten werden ..."
    „Du beantwortest meine Frage", unterbrach ihn Shufu hart. „Ich habe sie dir bereits zweimal gestellt. Und du bist stets mehr oder weniger einer klaren Antwort ausgewichen.
    Deine Antwort, Ijarkor, ist der Schlüssel für unsere Zukunft. Deine Antwort ist entscheidend. Daher wiederhole ich meine Frage noch einmal ausführlich. Du hast uns wissen lassen, daß du auf Etustar warst. Etustar ist die Heimat ESTARTUS. Das Gerücht besagt, daß ESTARTU dort nicht mehr lebt. Lebt ESTARTU dort - oder nicht? Antworte klar und ohne Umschweife!"
    „Ich war bei ESTARTU", entgegnete Ijarkor fest. „Ich habe sie gesehen. Ich habe sie eingeatmet. Ich wurde von ihr gestärkt. Ich weiß, daß alle Zweifel um ihre Existenz purer Frevel sind. Genügt dir das? Können wir nun darüber sprechen, wie wir dem Gerücht begegnen?"
    „Nein!" Die Herrin der Exzitablen Marketender von Shufu stand auf. „Es genügt mir nicht, denn alles, was ich höre, sind leere Worte. Es sind Worte ohne Beweiskraft, und damit sind es leere Worte. Damit kannst du weder mich noch die anderen Krieger abspeisen.
    Ich verlange Beweise. Hast du sie?"
    „Genügt dir nicht das Wort eines Ewigen Kriegers?"
    „Es geht um mehr, Ijarkor, um mehr als dich oder deine Worte. Es geht um eine Frage, deren Antwort an den Grundfesten unserer Existenz rütteln kann. In diesem Fall genügen mir deine Worte nicht. Du sagst, du hättest ESTARTU gesehen. Du weißt, daß wir alle keine konkrete, keine bildliche Erinnerung an sie haben. Hast du sie? Kannst du uns beschreiben, wie ESTARTU aussieht?"
    Ijarkor rang nach Luft. Als er antwortete, klang seine Stimme aber sehr gefestigt: „ESTARTU sieht man nicht mit normalen Sinnen. Man erlebt sie. Sie lebt in uns. Und wir leben für sie, Jeder andere Gedanke wäre frevelhaft."
    „Du weichst Shufus Frage aus", stellte Kalmer etwas spöttisch fest. „Ich spüre ESTARTU in mir. Ich stelle Shufus Frage nicht, aber ich möchte gern deine Antwort hören. Es gibt Krieger, die am Wahrheitsgehalt deiner Worte zweifeln. Wie gesagt, ich habe keine Zweifel, denn ich bin der unter uns, der den Permanenten Konflikt fördert, den ESTARTU verlangt. Eure Taten sehen für mich etwas kümmerlich aus, wenn ich sie mit meinen vergleiche."
    Da Ijarkor schwieg, ergriff Shufu wieder das Wort.
    „Es ist nur eine kurze Zeitspanne vergangen, seit du auf Etustar gewesen bist. Du mußt dich genau erinnern können. Berichte uns davon in allen Einzelheiten. Ich würde dies als einen ersten Schritt werten, der dem geforderten Beweis entspricht."
    „Einzelheiten?" Ijarkor streckte sich in die Höhe. „Wer in ESTARTU lebt, wer sie sieht, der empfindet mehr, als er mit Worten sagen oder mit den Augen sehen kann. Das wißt ihr doch selbst."
    „Vielleicht, Ijarkor." Shufu neigte ihren Kopf zur Seite. Das konnte eine Geste der Nachdenklichkeit sein oder eine, die Ijarkor verunsichern sollte. Oder aber ein Lauschen auf die Worte ihres Beraters. „Mit allgemeinen Reden ist uns nicht gedient. Wir brauchen Klarheit. Wir wollen Fakten, Beweise."
    „Wir?" versuchte Ijarkor sie zu verspotten. „Sprichst du nun für alle Krieger?"
    Shufu antwortete nicht. Das Schweigen der anderen Krieger war Antwort genug.
    „Du kannst

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