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1319 - Konferenz der Krieger

Titel: 1319 - Konferenz der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Belohnung von Ijarkor zu erwarten. Den beiden Terranern war klar, daß dies dem Krieger nicht unbedingt gefallen würde. Aber die Gesetze des Kodex schrieben es so vor. Und Ijarkor mußte diese Belohnung selbst aussprechen.
    Roi und Tek sprachen nicht darüber. Ihre Gedanken waren zu ähnlich, ja, manchmal fast gleich, ohne daß sie es wußten. Sie brauchten nach den Torturen und Entfremdungen der vergangenen Jahre auch nicht miteinander darüber zu sprechen. Sie wußten, was sie wollten.
    Es galt primär, einen noch unausgegorenen Plan der Netzgänger zu verwirklichen, nicht nur, weil diese das wollten. Wichtiger war für die beiden Terraner, daß dies der einzige Weg war, auf dem sie ihre Lebensgefährten finden konnten.
    Es gab noch einen weiteren Grund, dieses Thema nicht anzuschneiden. Der hieß Hiaas und Laux. Diese beiden Wesen steuerten das Raumschiff, das die beiden Terraner nach Som bringen sollte. Es handelte sich um entfernt hominid aussehende, sehr wortkarge Typen eines unbekannten Volkes.
    Hiaas und Laux besaßen zwei Beine und zwei Arme. Ihr Körper glich dem einer großen Raupe, und ein Kopf war kaum erkennbar.
    Laux war das Ekel, stets unwillig und mürrisch, manchmal provozierend und ablehnend.
    Er liebte es nicht, mit seinem richtigen Namen angesprochen zu werden und bevorzugte es, sich als „Yikuhn" bezeichnen zu lassen, was angeblich „das Auge, das alles sieht" bedeutete. Roi und Tek begegneten ihm mit äußerster Vorsicht, nachdem sie die ersten schlechten Erfahrungen mit Laux gemacht hatten.
    Hiaas war leichter zugänglich. Er fungierte mehr als Navigator des namenlosen Kleinraumers, während Laux das Schiff steuerte, wenn nicht die automatischen Systeme diese Aufgabe erledigten.
    Roi Danton und Ronald Tekener starrten nun auf die dunkelgrünen Rückenpartien der beiden Fremden. Ob sie den Auftrag, nach Som zu fliegen, wirklich befolgten, konnten die beiden Terraner nicht wissen.
    Der Flug dauerte sieben Tage, in denen es nichts zu essen gab. Laux stellte dies mehrfach sehr ironisch fest. Seine drei Knopfaugen in der oberen Körperhälfte funkelten dabei höhnisch. Hiaas schwieg dazu.
    Endlich war der Moment gekommen. Das Kleinschiff fiel in den Normalraum zurück. Ein Sonnensystem wurde erkennbar.
    „Das ist nicht Siom", stellte der Smiler fest. „Wohin habt ihr uns gebracht? Wir haben ein Recht, zu Ijarkor zu gehen."
    „Recht ist schlecht", spottete Laux. „Allein der Umstand, daß ihr euch aus den Labyrinthen befreien konntet, bewahrt euch vor dem Tod durch meine Hand. Dankt ESTARTU und ihrer Gnade."
    „Laß sie in Ruhe, Yikuhn", verlangte Hiaas mit knarrender Stimme. „Wir setzen sie hier ab. Das Tor wird sie nach Som abstrahlen. Wenn sie dort Ijarkor nicht finden, so ist das nicht unser Problem. Wir haben unseren Auftrag dann erfüllt."
    „Seid ihr tot oder lebendig?" fragte Roi Danton.
    Er bekam keine Antwort.
     
    *
     
    Seit dem Tag, an dem Ijarkor von der Organisation der Netzgänger erfahren hatte, hatte er versucht, diese unschädlich zu machen. Konkret war die Gefahr erst geworden, als er von den Ereignissen auf Pailliar und Topelaz erfahren hatte. Da war eine junge Netzgängerin namens Eirene aufgefallen. Trotz aller Bemühungen war es ihm nicht gelungen, sie in seine Gewalt zu bringen.
    Diese Umstände hatten dazu geführt, eine Spezialtruppe zu gründen, deren Fundament bereits vorbereitet gewesen war, das Haus der fünf Stufen. Die Krieger Ayanneh und Granjcar waren geistige und praktische Teilhaber dieser Gründung gewesen. Es galt schlicht und einfach, durch eigene Spezialisten den Gängern des Netzes, den Spezialisten der Gorims, auf die Spur zu kommen und sie zu beseitigen.
    Auf sothalk lautete der Name des Hauses der fünf Stufen „Hatuatano". Die Mitglieder, fünf ausgemachte Spezialjäger an der Spitze, wurden Hatuatani genannt. Vier dieser Spezialisten verfügten über einschlägige Erfahrungen, denn bei ihnen handelte es sich um ehemalige Kalydonische Jäger, die in Trovenoor gewirkt und gekämpft hatten. Der fünfte des Spitzenquintetts war ein Nakk, der mit seinen besonderen Befähigungen auf metaphysischer Ebene die entscheidenden Impulse geben sollte.
    Daneben hatten die Hatuatani Helfer angeworben, deren vernehmlichste Aufgabe es war, Spuren der Netzgänger zu entdecken und an das Haus der fünf Stufen zu melden.
    Der Chef der Organisation hieß Lainish. Äußerlich wirkte dieser durchtriebene Bursche harmlos und unscheinbar. Er besaß ein grundsätzlich

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