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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Coco und Dorian in der Weinstube auf die vier jungen Deutschen. Sie teilten sich zu viert eine Flasche Rotwein, die nicht mehr viel hergeben konnte, selbst wenn man sie ausgewrungen hätte. Dorian erntete Applaus, als er eine Flasche Bourbon auf den Tisch stellte. Ernst Schweiger verschwand fröhlich pfeifend hinter der Theke und kam mit einem Dutzend Gläser zurück. Er schenkte auch selbst ein, und trank dann auf „den edlen Spender".
    „Kennt ihr die Zitadelle von Escombre?" fragte Dorian geradeheraus.
    Bernd Haider verschluckte sich an seinem Whisky. Die anderen zuckten vor Überraschung zusammen und warfen sich gegenseitig unsichere Blicke zu.
    „Na, Sie machen mir Spaß, Hunter", sagte Ernst Schweiger. „Sie haben noch nicht mal das Sitzholz unterm Hintern gewärmt, und schon fassen Sie ein heißes Eisen an."
    „Wie soll ich das verstehen?" wunderte sich Dorian.
    „Nun, es ist so." Schweiger druckste herum. „Klar kennen wir den Alcazar del Escombre, weil wir uns bei der Schatzsuche mit Geschichte befassen müssen. Aber er existiert nicht mehr."
    „Das ist nicht wahr", murmelte Bernd Haider vor sich hin, aber niemand schenkte ihm Beachtung. „Was soll das heißen, die Zitadelle existiert nicht mehr?" fragte Dorian.
    „Weil sie vor 270 Jahren durch einen Erdrutsch oder so im Meer versank", antwortete Schweiger. „Im Jahre 1702, um genau zu sein. Es war zur gleichen Zeit, als auch die mit Schätzen beladenen Galionen von den Spaniern selbst in Brand gesteckt und in der Bucht von Vigo versenkt wurden. Wieso interessieren Sie sich dafür? Sie wollen uns bei der Schatzsuche doch nicht etwa Konkurrenz machen?"
    „Nein", erwiderte Dorian lächelnd. „Ich habe in der Zitadelle eine Verabredung."
    Alle lachten über diesen vermeintlichen Scherz - nur Bernd Haider nicht.
    „Was können Sie mir über die Zitadelle erzählen?" fragte Dorian.
    „Über die Zitadelle selbst wissen wir wenig", erklärte Erich Striemer. „Sie wird in den Legenden über den Galionenschatz bloß erwähnt. Wollen Sie die Geschichte hören?"
    Dorian wollte.
    „Dann schießen Sie mal los, Erich."
    „Zuerst mal die Stimmbänder ölen", sagte der Rotbärtige und genehmigte sich einen Schluck Bourbon. Er schmatzte, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und begann zu erzählen:
    „Zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges waren die aus der Neuen Welt zurückkehrenden Schiffe ein begehrtes Ziel für Korsaren, denn sie waren meist mit Silber oder anderer wertvoller Fracht aus den Kolonien bis obenhin beladen. Deshalb wurde im Jahre 1702 ein französisches Angebot für Geleitschutz angenommen. Als die Flotte sich den europäischen Küsten näherte, wurden sie jedoch von holländisch-englischen Kampfschiffen unter Admiral Rooke bedroht. Die Franzosen schlugen vor, La Rochelle anzusteuern, doch die Spanier lehnten das ab, weil sie eine zu hohe Kaigebühr des französischen Königs befürchteten. Also flüchteten die mit Silber beladenen Galionen in die Bucht von Vigo. Hier saßen sie aber fest. Denn die Holländer und Engländer riegelten nicht nur den Seeweg ab, sondern verhinderten auch eine Löschung der Schiffe von Land aus. Nach einigen Scharmützeln, die sich einen ganzen Monat hinzogen, entschlossen sich die Spanier, ihre Schiffe in Brand zu stecken, damit die Schätze nicht den Feinden in die Hände fielen. Und so geschah es. Seitdem liegen Tonnen von Silber auf dem Grund der Riva von Vigo. Obwohl man die ungefähre Position kennt, war all den vielen Schatzsuchern bisher der große Erfolg versagt. Ich bin sicher, daß wir mehr Glück haben."
    „Und was hat die Geschichte mit der Zitadelle zu tun?" fragte Dorian.
    „Nun, es heißt, daß auf dem Schatz ein Fluch liegt", erzählte Ernst Schweiger weiter und schnitt eine Grimasse, als wolle er damit ausdrücken: Ein Fluch, wie er auf jedem Schatz liegen soll…„Die Legende weiß zu berichten, daß sich der Kapitän einer der Galionen weigerte, sein Schiff in Brand zu stecken. Er soll einen Berater gehabt haben, der mit magischen Praktiken vertraut war. Doch dieser Magier war ein Halunke. Er zauberte Nebel herbei und redete dem Kapitän ein, daß sie in dessen Schutz landen und den Schatz im Alcazar del Escombre verstecken könnten. Später, wenn die Gefahr vorbei war, konnten sie ungehindert den Schatz, der für die Spanier sowieso verloren war, an sich reißen und teilen, sagte er. Der Kapitän ging darauf ein. Doch, wie gesagt, war der Magier ein Schurke. Er arbeitete mit

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