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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der nicht wußte, was hier passierte. Er wollte dem Freund eine Warnung zurufen, doch die Kälte lähmte seine Stimmbänder.
    Kein Laut kam über seine Lippen.
    Und dann passierte er die Grenze zwischen Schein und Realität…
    ***
    Ich schritt die kurz Front des Dämonenhauses ab, blickte über die niedrigen Maueransätze, konnte meinen Freund aber nicht mehr sehen. Ein Beweis dafür, daß hier magisch gemogelt wurde.
    An der zweiten Ecke kniff ich die Lippen zusammen. Wenn ich jetzt abbog, und wenn Noel Bannister ebenso schnell gegangen war wie ich, mußte ich ihn gleich Wiedersehen.
    Ich machte die nächsten Schritte, aber mein schlaksiger Freund kam nicht. Hatte ihn etwas aufgehalten? Hatte er etwas entdeckt? Ich ging etwas schneller, wurde aber nicht unvorsichtig.
    Ich blickte um die dritte Ecke.
    Von Noel Bannister keine Spur. Wo war er hingekommen? Ein flaues Gefühl entstand in meiner Magengrube. Die Situation roch nicht bloß nach Schwierigkeiten, sie stank danach.
    Noel mußte irgend etwas zugestoßen sein.
    Ich fragte mich, ob mich Coxquat in diesem Moment beobachtete. Meine Hand schloß sich fester um den Griff des Colts. Ich rechnete mit einem Angriff.
    Vielleicht schickte der Schamane die Besessenen vor.
    Hatten sie meinen Freund hinter diese magische Kulisse geholt? Wie war sie zu durchbrechen? Eine Lücke hatte ich nicht entdeckt, aber ich war ziemlich sicher, daß ich das Trugbild mit meinem Dämonendiskus zerstören konnte.
    Vielleicht gelang es mir nicht, die gesamte Kulisse aufzulösen, aber es mußte zu schaffen sein, einen Durchgang in das Bild zu schaffen.
    Welche Wahrheit verbarg sich dahinter?
    Ich öffnete mein Hemd, um die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe freizulegen. Das Bild sprach auf die ungeheure Kraft, die sich in meinem Diskus befand, an.
    Ich vernahm ein leises Knistern, als wäre die Luft stark statisch aufgeladen. Die feindlichen Kräfte schienen sich gegenseitig abzutasten.
    Auf jeden Fall reagierten sie aufeinander.
    Als ich die Kette abnehmen wollte, an der der Diskus hing, nahm ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Jemand rannte auf mich zu.
    Ich drehte mich um.
    Da packten zwei Hände zu und entrissen mir meinen Revolver.
    ***
    Jack Merrick starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Er keuchte schwer, und sein Gesicht war verzerrt und schweißbedeckt.
    Ich hatte ihm vertraut, weil er der Freund meines Freundes war, doch nun mußte ich erkennen, daß er dieses Vertrauen nicht wert war. Er spielte falsch, gehörte der anderen Seite an.
    Melvyn Guthrie, Jack Merrick… Wer stand noch unter dämonischem Einfluß? Vielleicht jetzt auch schon Noel Bannister? Wem konnte ich noch trauen?
    Ich ließ die Kette los und spreizte die Hände ab. »Nette Überraschung«, brummte ich.
    Merrick hatte meinen Colt Diamondback umgedreht und hielt mich damit in Schach. Ich konnte mich darauf verlassen, daß er wußte, wie man mit so einem Ding umging. Er war mit Noel Bannister bei der Army gewesen. Dort hatte man ihm das Schießen beigebracht.
    »Wer sind die anderen?« fragte ich mit belegter Stimme.
    »Wen meinen Sie?«
    »Sie sind nicht der einzige. Wie heißen die anderen?«
    »Verdammt, von welchen anderen reden Sie, Tony? Trèten Sie zurück. Sie dürfen nichts unternehmen.«
    »Als ich nach Longpoint kam, haben Sie anders gesprochen«, sagte ich.
    »Es hat sich einiges geändert«, antwortete Jack Merrick.
    »Wann ist es passiert, Jack?«
    »Vorhin, als Sie mit Noel hinter Mel Guthrie her waren. Er hat Sie irgendwie geleimt.«
    »Stimmt. Nicht er erwartete uns in seinem Haus, sondern der Höllenhund. Aber den konnte ich unschädlich machen.«
    »Und Mel Guthrie kam in mein Haus… Verdammt noch mal, Ballard, ich sagte, Sie sollen zurücktreten. Ich will nicht, daß Sie so nahe beim Dämonenhaus stehen.«
    »Coxquat will es nicht. Spricht er aus Ihnen?« fragte ich und machte einen kleinen Schritt vom Dämonenhaus weg.
    »Wenn Sie so wollen - ja. Wo ist Noel?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mann, lügen Sie nicht Die Sache ist verflucht ernst. Auch Noel darf nichts gegen den Schamanen unternehmen. Ich werde euch beide hindern…«
    »Sie gehören zu Coxquat, genau wie Mel Guthrie«, sagte ich scharf. »Wenn Sie nicht wollen, daß ich versuche, dem Schamanen sein schwarzes Lebenslicht auszublasen, müssen Sie mich erschießen, Jack. Können Sie das?«
    »Und ob ich das kann. Wenn Sie sich von der Stelle rühren, drücke ich ab, Tony. Zweifeln Sie nicht an meinen Worten. Es

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