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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinwegstrich.
    Wir würden Glenda finden, davon ging ich aus. Aber ich wusste nicht, in welchem Zustand…
    ***
    Irgendwann erwachte Glenda Perkins und wusste nicht, wo sie sich befand. In ihrem Kopf wurde ein dumpfes Gefühl von stechenden Schmerzen überlagert, aber beides war nicht so schlimm, als dass es ihr das Denken geraubt hätte.
    Sie befand sich nicht mehr in der Wohnung, das stellte sie sofort fest. Auch nicht auf einem Schiff, obwohl der Boden unter ihr hin und wieder schwankte und auch leicht zitterte.
    Es gab nur eine Möglichkeit.
    Man hatte sie in ein Auto geschafft!
    Und dort lag sie auch mit dem Gesicht nach unten. Sie roch den Schmutz des Bodens, der auch an ihren Lippen klebte. Sie merkte den Schweiß auf ihrem Gesicht und stellte fest, dass die Kleidung jetzt an ihrem Körper klebte.
    Die Beine waren ihr angezogen worden, und Glenda hütete sich davor, auch nur im Ansatz zu zeigen, dass sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht war.
    Die Welt war für sie eine andere geworden. Raus aus der Sicherheit der Wohnung, hinein in ein unbekanntes Terrain, das zudem noch von Feinden besetzt war.
    Glenda brauchte nicht zu sehen, dass sie nicht allein war. Sie hörte es, denn die Frauen unterhielten sich mit flüsternden Stimmen. Was sie sagten, verstand Glenda leider nicht, aber sie wusste, dass die Saunakolleginnen nicht eben zu Freundinnen geworden waren. Sie hatten sie mitgeschleppt, weil sie etwas mit ihr vorhatten. Dabei war sie sich nicht sicher, ob es sich nur um die Frauen handelte oder nicht letztendlich doch um den verdammten Werwolf.
    Sie fuhren noch durch London einem unbekannten Ziel entgegen.
    Das war zu erkennen, obwohl Glenda mit dem Gesicht nach unten lag, denn immer wieder nahm sie einen schwachen Lichtschein wahr, der durch den Wagen huschte. London war eine Stadt, die niemals schlief oder ganz in Dunkelheit getaucht war. Irgendwelche Lichter oder Leuchten strahlten immer, und deren Schein huschte auch durch den Wagen.
    Nicht mehr lange.
    Er wurde blasser und blasser, als hätte jemand ein riesengroßes Tuch über die Stadt gehängt. Aber der Belag, über den sie fuhren, blieb weiterhin glatt, und das ließ sie nachdenken. Nur war die Konzentration nicht voll da. Sie bekam Schwierigkeiten und war deshalb nicht in der Lage abzuschätzen, wo sie sich befanden.
    Das Gefühl für Zeit war verschwunden. Glenda musste sich vorerst ihrem Schicksal ergeben. Dass sie einfach hatte weggeschafft werden können, sagte ihr auch, dass es John Sinclair nicht gelungen war, einzugreifen. Man hatte ihn ausgeschaltet. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht für immer geschehen war. Mittlerweile traute sie ihren Saunakolleginnen einfach alles zu.
    Der Wagen wurde langsamer. Glenda zuckte zusammen, als sie einen leichten Fußtritt erhielt.
    »Du brauchst dich nicht mehr bewusstlos zu stellen, wir sind gleich am Ziel.«
    Das war Kate gewesen, die gesprochen hatte, und Glenda ging davon aus, dass sich die anderen drei Frauen ebenfalls in der Nähe befanden und dieses Fahrzeug – wahrscheinlich ein Van – besetzt hielten.
    Die Glätte des Bodens hörte sehr schnell auf, als der Wagen nach links gelenkt worden war. Sie rollten jetzt über einen unebeneren Untergrund hinweg, der nicht hart, sondern recht weich und ziemlich nachgiebig war. Glenda ging davon aus, dass es sich dabei um einen Rasen oder eine Wiese handelte.
    Dann stoppte der Van!
    Urplötzlich verschwanden die zuletzt so vertraut gewordenen Geräusche, und Glenda hatte das Gefühl, in einem nach Schweiß, Leder und Parfüm riechenden Sarg zu liegen. Sie blieb auch in dieser Situation sehr still und wartete darauf, dass etwas passierte.
    Diesmal hörte sie Helens Stimme. »Du bleibst in der Dunkelheit liegen. Verstanden?«
    Glenda schwieg, »Ob du verstanden hast?« Nach dieser Frage kassierte sie einen mittelschweren Tritt.
    »Ja, das habe ich.«
    »Gut.«
    Nach dieser Antwort wurden Türen geöffnet. Glenda spitzte die Ohren. Sie konzentrierte sich, weil sie herausfinden wollte, ob alle ausstiegen oder die eine oder andere bei ihr blieb.
    Ja, sie stiegen aus.
    Glenda hörte die leisen Geräusche der Wagentüren. Danach die flüsternden Stimmen. Die allerdings verloren sich, als die Türen wieder zugeschlagen wurden. Dafür öffnete sich eine Heckklappe.
    Glenda hätte gern gesehen, wer oder was sich dort zeigte. Aber sie traute sich nicht, den Kopf anzuheben.
    Hinter ihr auf der Ladefläche hörte sie Geräusche, die bestimmte Bewegungen begleiteten.

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