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1320 - Wolfsmond

1320 - Wolfsmond

Titel: 1320 - Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mal hin. Aber sie hatte sich nicht geirrt. Fay Lener war nackt. Nicht einen Faden trug sie am Körper.
    Glenda hatte ihre Überraschung kaum überwunden, als die zweite Frau erschien. Kate Ross trat mit einem langen Schritt ins Freie, und auch sie war völlig nackt.
    Glenda strich über ihre Augen. Die Gedanken rasten hinter der Stirn. Was hatten sie vor? Oder was hatte der Werwolf mit ihnen vor?
    Eine Antwort bekam sie auch Sekunden später nicht, als die Bestie den Pavillon verließ.
    Plötzlich erstarrte Glenda.
    Das gab es doch nicht!
    Es war kein Irrtum.
    Aus dem Pavillon war eine männliche Person getreten, nur eben kein Werwolf. Sondern ein normaler Mann!
    ***
    In Glendas Kopf ging so einiges durcheinander. Dass Helen und Maggy den Pavillon verließen, bekam sie mehr oder weniger am Rande mit. Sie konnte sich mit dieser ebenfalls nackten männlichen Gestalt noch immer nicht anfreunden.
    Hatte dieser Mann mit den dunklen Haaren und dem muskulösen Oberkörper in der Hütte gewartet, um sie zu verlassen, wenn der Besuch eintraf oder war etwas passiert, das sie erst noch durchdenken musste, obwohl es eigentlich auf der Hand lag.
    Der Mann und der Werwolf waren identisch. Die Bestie hatte sich wieder zurück in einen Menschen verwandelt und trat nun zusammen mit seinen vier Gespielinnen vor den Pavillon auf die Lichtung oder freie Fläche, die im Mondlicht lag.
    Für die Beobachterin war es ein unheimliches Schauspiel. Die nackten Körper fingen das Mondlicht auf und gaben einen fahlen Glanz ab. Es konnte auch am Schweiß liegen, der sie bedeckte, aber darum kümmerte sich Glenda nicht. Sie war darauf gespannt, was sie vorhatten. Und warum hatte sich die Bestie wieder zurückverwandelt? Wie war das überhaupt möglich ohne große Qualen und Geräusche?
    Wer war diese Gestalt wirklich?
    Glenda bekam damit ihre Probleme. Das hier lief nicht so ab, wie sie es von einem normalen Werwolf her kannte, der über die Menschen herfiel, sie biss und ihnen seinen Keim einpflanzte, um sie anschließend in seinen gefährlichen Dunstkreis zu ziehen.
    Der Mann genoss es, nach draußen gekommen zu sein. Er blieb an einer bestimmten Stelle stehen, wo ihn das Mondlicht vom Kopf bis zu den Füßen traf. Dort riss er die Arme hoch und reckte sie dem Himmel entgegen. Er legte den Kopf zurück. Er öffnete dabei seinen Mund, und einen Augenblick später hörte Glenda ein Geräusch, das tief aus der Kehle dieses Mannes drang, aber wenig Menschliches an sich hatte.
    So wie er heulte nur ein Tier…
    In Wellen drang es an Glendas Ohren, als es sich ausbreitete. Es war nicht laut, nicht schrill, aber es hörte sich schaurig und irgendwie klagend an, als wäre diese Person mit dem Schicksal unzufrieden. Die Augen waren starr auf den Mond gerichtet, als erwartete er von dort eine entsprechende Antwort.
    Glenda spürte die Gänsehaut auf ihrem Rücken, die einfach nicht weichen wollte. In der Stille klang das Heulen lauter als gewöhnlich, aber es blieb auch begrenzt und schwang nicht durch die gesamte Parkfläche. Es drang in den Wald hinein und verlor sich zwischen den Bäumen.
    Dann brach es ab!
    Die vier nackten Frauen hatten ihre Plätze eingenommen und bildeten um den Mann herum einen Kreis. Dass dieses starre Stehen nicht so bleiben würde, stand für Glenda fest. Sie wusste, dass bestimmte Dinge nur durch ein Ritual in Bewegung gebracht wurden, und das würde sich auch hier nicht ändern.
    Sie himmelten ihn an. Wäre Glenda näher an sie herangegangen, dann hätte sie ihre hündischen Blicke gesehen. Zudem sahen sie aus wie Menschen, die auf dem Sprung standen. Als wollten sie sich alle zugleich auf ihren Herrn und Meister stürzen.
    »Wo ist die fünfte Frau?«
    Glenda hörte zum ersten Mal die Stimme des Mannes, der für sie kein Mensch war, obwohl er so aussah. Gleichzeitig hatte sie die Frage sehr gut begriffen, denn mit der fünften Frau konnte nur sie gemeint sein.
    Helen Snyder gab die Antwort.
    »Sie befindet sich im Wagen.«
    »Dann hol sie.«
    »Sofort!«
    Glenda war nicht überrascht, denn genau das hatte sie befürchtet.
    Das war einfach eine Folge gewesen, und sie merkte, wie der Druck in ihrem Innern zunahm. Sie überlegte, ob sie sich falsch verhalten hatte. Wäre sie nach dem Verlassen des Fahrzeugs sofort abgetaucht und im Wald verschwunden, hätte sie keine Probleme gehabt. So aber hatte sie sich von ihrer Neugierde leiten lassen, und das konnte ihr jetzt zum Verhängnis werden. Wenn Helen feststellte, dass der Van

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