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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langgestreckten Korridor, dessen nur zu erahnende Krümmung darauf schließen ließ, daß es sich um einen Ringkorridor nahe der Peripherie des Raumforts handelte.
    Der Topsider vermutete deshalb, daß es irgendwo in diesem Korridor Zugänge zu den Schleusenhangars gab, in denen die Baumschiffe standen, von denen jedes Raumfort der Fuata Jeshi rund zweihundert besitzen sollte.
    Es dauerte auch nicht lange, da entdeckte er auf einem der Schotte, die zu seiner rechten in die Korridorwand eingelassen waren, das Ätzbild eines Raumschiffs.
    Aber Xrzach blieb nur einen Herzschlag lang vor diesem Schott stehen und überlegte, ob er versuchen sollte, sich Zugang zu einem Schiff zu verschaffen. Dann verwarf er diesen Gedanken wieder, wie er ihn schon einmal verworfen hatte.
    Allerdings bedrückte es ihn, daß er so völlig ziellos herumlief und mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später wieder eingefangen werden würde.
    Mutlos schlurfte er weiter - und bemerkte das im Wege liegende Hindernis erst, als er bereits darüber gestolpert war und auf der Nase lag.
    Verwünschungen zischelnd, rappelte er sich wieder auf und sah sich das Hindernis an.
    Verblüfft stellte er fest, daß es sich um eine Positronische Orgel handelte, ein etwa unterarmlanges Gerät mit zahlreichen Sensorpunkten und -strichen, das auf dem Boden des Korridors lag - und zwar dicht vor einem Schott, auf dem das Ätzbild eines bullig wirkenden Raumschiffs zu sehen war.
    Xrzach kniete vor dem Musikinstrument nieder und musterte es genauer.
    „Seltsam!" murmelte er dabei. „Es sieht so aus wie die Positronische Orgel eines der drei Oxtorner vom Enterkommando der BULLY! Nein, es sieht nicht nur so aus, es scheint sie zu sein. Aber wie kommt sie hierher?"
    Und hat sie etwa gepfiffen? fügte er in Gedanken hinzu.
    Kurzentschlossen wiederholte er die schon einmal imitierten Pfeiftöne.
    Er war nicht mehr besonders überrascht, daß sie von der Positronischen Orgel wiederholt wurden.
    „Positronische Orgeln tun so etwas normalerweise nicht", murmelte er. „Vielleicht hat jemand etwas daran verstellt."
    Er hob die relativ schwere Orgel auf, klemmte sie sich unter einen Arm und ging weiter, wobei er sich an die Methoden zu erinnern versuchte, die ihm während seiner früheren kriminalistischen Tätigkeit ein Hacker beigebracht hatte, einer von jenen Computerfreaks, die es beim illegalen Eindringen in fremde Computer und sonstige positronisch gesteuerte Geräte zu wahrer Meisterschaft gebracht hatten.
    „Sein" Hacker war ein schwerreicher Swoon ohne offizielles Einkommen gewesen - und er hatte ihn nicht angezeigt, weil er ihm durch Zugriff auf die Zentralpositronik des „Staatlichen Wohlfahrtsdienstes" von Lepso entscheidend dabei geholfen hatte, eine Serie schlimmster Wirtschaftsverbrechen aufzudecken und die „Sponsoren" hochgehen zu lassen.
    Xrzach brauchte etwa eine halbe Stunde, Um zu erreichen, daß ihm der Schädel brummte und er endlich herausgefunden hatte, was mit der Positronischen Orgel los war und wie er sich ihre Manipulierung nutzbar machen konnte.
    Dabei reifte gleichzeitig ein Plan in ihm heran ...
     
    *
     
    Es dauerte ungefähr eine Stunde, bis Xrzach mit Hilfe der Positronischen Orgel die Hauptschaltstelle für die Internkommunikation des Raumforts gefunden hatte.
    Selbstverständlich war er nicht die ganze Zeit über in den Korridoren herumgelaufen.
    Schließlich wollte er seine Entdeckung nicht selbst herausfordern. Er hatte sich vielmehr kriechend durch die Schächte der Klima- und Belüftungsanlage bewegt.
    Als er die Hauptschaltstelle gefunden hatte, musterte er zuerst durch das Schachtgitter in einer Wand die halbtransparenten Funktionseinheiten, die gleich blinkenden, pfeifenden und zwitschernden schmalen Aktenschränken in fünf Reihen den Raum durchzogen.
    Anschließend drückte er mühelos das nur eingesteckte Schachtgitter heraus, zwängte sich durch die Öffnung und glitt auf den Boden.
    Das hieß, er dachte, er glitte auf den Boden. Statt dessen aber landete er auf den Schultern eines anderen intelligenten Lebewesens - und sie beide gingen zu Boden.
    Erstaunt starrte Xrzach von dort aus in das Gesicht eines anderen Topsiders, dessen Shant-Kombination bewies, daß er zur Besatzung des Raumforts der Fuata Jeshi gehörte.
    Der aridere Topsider war offenbar mehr verblüfft als erstaunt, weil er sich unverhofft einem Artgenossen gegenübersah, der die Einsatzkombination eines Gois trug.
    Deshalb reagierte er nicht

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