1323 - Vampir-Monster
Haus, das auf einem flachen Hügel stand, denn so hatte er einen guten Blick über seinen Herrschaftsbereich.
Allein war er nicht, denn es gab noch jemanden, der in dieser düsteren Welt aus und ein ging. Eine Frau. Hellblond, mit einem perfekten Körper. Der pure Sex. Eine Person, die Männer um den Finger wickelte. Die mit ihnen ins Bett ging und dann, wenn der Typ dachte, dass seine Wünsche erfüllt wurden, ihr wahres Gesicht zeigte.
Dann biss Justine Cavallo zu und saugte ihn leer. Das Blut brauchte sie. Es war so köstlich. Es hielt sie am Leben. Hin und wieder sorgte sie auch in der Vampirwelt für Nachschub. Dann schleppte sie Menschen an, deren Verschwinden nicht weiter auffiel. Die niemand vermisste und die auch nicht in irgendwelchen Polizeiakten auftauchten.
Die Menschen waren die ideale Beute für die hier hausenden Blutsauger. Und wenn die Körper leer getrunken waren, hatte die dunkle Welt hier wieder Nachschub bekommen, denn wenn die Menschen erwachten, waren sie ebenfalls zu Vampiren geworden.
Ein Kreislauf des Schreckens, an den sich Justine Cavallo und Dracula II gewöhnt hatten.
Der Supervampir, der sich als legitimer Nachfolger des legendären Vlad Dracula ansah, hatte sich in der letzten Zeit zurückgehalten und sich in seine Vampirwelt zurückgezogen. Das Feld der normalen Welt hatte er der blonden Bestie Justine Cavallo überlassen und ließ sich Bericht erstatten.
Was er von ihr hörte, hatte ihn nicht zufrieden gestellt. Seine großen Pläne waren gescheitert, er musste sie auf Eis legen. Es war im Moment nicht mehr möglich, die normale Welt mit Vampiren zu überschwemmen. Die Probleme waren größer geworden. Damit meinten er und Justine Cavallo nicht nur John Sinclair und seine Freunde, sondern auch Feinde aus den eigenen Reihen.
Keine Vampire, sondern Schwarzblütler, und einer von ihnen stand ganz oben.
Es war der Schwarze Tod!
Justine und Mallmann fürchteten sich zwar nicht so sehr vor ihm, aber sie konnten es auch nicht hinnehmen, dass durch sein Erscheinen ihre eigenen Pläne gestört wurden. Deshalb musste etwas getan werden. Sie wollten den Schwarzen Tod so schnell wie möglich vernichten. Wenn sie einen eigenen Schatten besessen hätten, wären sie sogar darüber hinweggesprungen, aber den besaßen sie nicht. Trotzdem hatten sie versucht, John Sinclair auf ihre Seite zu ziehen, weil er einsehen sollte, dass sie nur gemeinsam eine Chance gegen den Schwarzen Tod hatten.
Leider hatte Sinclair nicht mitspielen wollen und war nicht auf ihr Angebot eingegangen, aber das konnte sich noch ändern, denn jetzt war er da. Der Schwarze Tod war zurückgekehrt, und er würde seine Zeichen setzen, auf die sie warteten.
Während Dracula II in seinem Haus hockte und nachdachte, war Justine unterwegs. Sie hatte die Vampirwelt betreten und zwei Körper über ihre Schultern gelegt. Menschen, die sie in einem einsamen Hochland gefunden hatte. Ihr Blutdurst war durch sie gestillt worden, doch sie hatte sie nicht völlig leer gesaugt. Es blieb noch genügend übrig für die Bewohner dieser unheimlichen Welt.
Justine ging mit den beiden Opfern in die Dunkelheit hinein. Ihr Körper warf keinen Schatten. Sie war dunkel gekleidet. Das schwarze Leder umgab hauteng ihren Körper. Von unten her wurden die beiden Brüste in den Ausschnitt gedrängt. Das lange helle Haar wirkte in der Dunkelheit wie eine wandernde Insel.
Justine hatte die Welt kaum betreten, da kamen sie aus ihren Verstecken und Höhlen. Sie hörte ihre Schritte. Sie hörte das gierige Hecheln und das leise Stöhnen. Sie waren voll und ganz darauf fixiert, endlich wieder an das Blut zu kommen, denn die meisten von ihnen fühlten sich ausgedörrt wie ein altes Flussbett in der Wüste.
Als bleiche Schattengestalten tauchten sie vor Justine auf. Männer und Frauen, die heranschlichen und plötzlich einen Kreis um die blonde Bestie gebildet hatten.
Keinen Schritt weiter, sollte das heißen. Nicht mit deiner Beute.
Der Geruch des Blutes machte sie verrückt. Sie würden sich gegenseitig zerreißen, um als Erste an die Opfer zu gelangen. Eine Raubtierfütterung hätte nicht schlimmer sein können.
Justine mochte sie nicht. Obwohl sie Verwandte waren, fühlte sie sich von ihnen abgestoßen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie die Wesen verbrannt, aber Dracula II wäre damit nicht einverstanden gewesen. Er wollte seine Truppe als Rückendeckung im Hintergrund wissen.
Zischelnde Stimmen erreichten sie. Von allen Seiten sprachen
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