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1323 - Vampir-Monster

1323 - Vampir-Monster

Titel: 1323 - Vampir-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmt nichts mit dem Stein zu tun hatte, und kümmerte sich dann um den Blutsauger.
    Er lag vor ihren Füßen am Boden. Er zuckte. Er bewegte sich. Er hielt sein Maul weit offen, und Justine musste nicht erst zwei Mal hinschauen, um zu sehen, was der Angreifer mit ihm gemacht hatte.
    Die Haut an seiner rechten Gesichtshälfte war durch die scharfen Zähne abgerissen worden. Ein paar Streifen oder Lappen hingen nach unten. Dort wo die Haut fehlte, war eine feuchte Stelle zu sehen. Der Vampir streckte Justine seine Arme entgegen und bewegte auch die Hände, doch darum kümmerte sie sich nicht.
    Sie schlug die Arme zur Seite, damit sie Platz für weitere Aktivitäten bekam.
    Der Angreifer lag noch neben dem Grabstein. Er hatte Probleme damit, in die Höhe zu kommen. Ob der Aufprall für einen Bruch des Flügels gesorgt hatte, wusste Justine nicht, doch die relative Hilflosigkeit kam ihr sehr entgegen.
    Sie riss den Eindringling hoch.
    Ein Monster. Ja, das war ein Monster. Justine sah es genau, denn sie hatte das Wesen auch weiterhin im Griff behalten und hielt es so von ihrem Gesicht entfernt, dass sie in dessen Fratze schauen konnte. Da bewegten sich zwei kalte Augen. Da stand das Maul offen.
    Sogar zwei Ohren waren vorhanden, aber nicht das Gesicht einer Fledermaus, denn dieses hier sah völlig anders aus. Es war eine dichte und kompakte Fratze, nicht spitz, dafür platt, und trotzdem deutete sie eher auf ein Reptil hin als auf eine Fledermaus.
    Justine hatte ein solches Wesen nie zuvor gesehen. Zur Familie der Blutsauger gehörte es nicht, obwohl es die breiten und auch kräftigen Schwingen einer Fledermaus besaß und sich wieder erholt hatte, denn es griff an.
    Sein Kopf zuckte vor. Es stieß nach Justine. Es wollte wieder Beute für sein verdammtes Gebiss finden, und genau das gefiel der blonden Bestie nicht.
    Wieder zeigte Justine, was in ihr steckte. Blitzschnell hatte sie den Griff gewechselt. Ihre Finger umkrallten jetzt die Flügel, und im nächsten Augenblick zerrte sie mit viel Kraft die beiden Schwingen in verschiedene Richtungen weg.
    Sie rissen ab.
    Der Körper sackte zu Boden und plumpste wie eine weiche Masse vor ihre Füße. Das Maul stand noch immer offen.
    Leise und schrille Schreie wehten ihr entgegen.
    Justine bückte sich. Mit einer Hand hob sie den Körper in die Höhe. Ein großer Stein stand in der Nähe.
    Und gegen den drosch sie das Gesicht mehrere Male, bis sich der Körper nicht mehr bewegte.
    Das war es gewesen!
    Justine nickte. Sie war zufrieden, aber sie wollte den Kadaver nicht hier auf dem alten Friedhof liegen lassen. Sie musste ihn mitnehmen, denn sie war gespannt darauf, was Will Mallmann dazu wohl sagte…
    ***
    »Fahr nicht so schnell, Iceman!«
    »Wieso?«
    »Wir haben Zeit genug.«
    »Aber der Wagen ist eine Schau.«
    »Trotzdem«, sagte Johnny Conolly. »Ich habe keinen Bock darauf, im Krankenhaus zu landen. Fast hättest du ja schon den Wagen gegen einen Baum gesetzt.«
    »Das war auf der Landstraße. Jetzt sind wir auf der Autobahn.«
    »Soll ich fahren?«
    »Nein, das ist mein Wagen.«
    »Echt? Ich dachte immer, das Wohnmobil würde deinem Vater gehören, der es dir nur mal überlässt, weil er ein schlechtes Gewissen hat und sich um dich als Scheidungskind nicht so gekümmert hat, wie er es eigentlich hätte tun müssen.«
    »He, bist du ein Pfaffe?«
    »Wieso?«
    »Der redet so.«
    Johnny Conolly lachte. »Ich habe nur das wiederholt, was du mir mal gesagt hast. Nichts weiter.«
    »Aber wie.«
    »Nicht jeder benutzt die gleichen Worte.«
    »Das habe ich eben gehört.«
    Johnny und sein Freund Harold Don Quentin befanden sich auf der Rückfahrt vom Rockkonzert, das sich über mehr als zwei Tage hingezogen hatte. Bis Liverpool, der Heimat der Beatles, hatten sie nicht gemusst, aber Birmingham reichte auch aus. Auf der grünen Wiese war die Schau abgelaufen, und die Leute waren begeistert gewesen. Es hatte auch nur einen kurzen Schauer gegeben, und dem waren Johnny und sein Kumpel entgangen, weil sie sich in den Wohnwagen zurückgezogen hatten.
    Da hatten sie schon zu den Priviligierten gehört, denn die meisten Zuhörer schliefen in Zelten, was auch nicht immer das Gelbe vom Ei war. Besonders, wenn man die hygienischen Verhältnisse ins Kalkül zog. Da hatten sie es in ihrem Wohnmobil schon besser.
    Jetzt befanden sie sich auf der Fahrt in Richtung London, doch die Stadt an der Themse lag noch einige Meilen entfernt. Da ihr Proviant aufgebraucht war, hatten sie schon

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