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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bord.
    Auf Schleichwegen strebten sie dem Ziel entgegen. Mitunter setzten sie per Grapevine einen Lagebericht an CLARK FLIPPER oder den Großen Bruder ab, aber unbeschadet seiner Abhörsicherheit wurde selbst dieser Funkverkehr auf ein Mindestmaß beschrankt. Jetzt, in diesen entscheidenden Stunden, war absolut jedes Risiko zu vermeiden.
    Der Ort, den Waylon Javier und Galbraith Deighton für den Angriff gewählt hatten, lag auf halbem Weg zwischen der Basis der Gume Shujaa -gleichbedeutend mit dem Zentrum der Milchstraße - und Feresh Tovaar 6228. Fur die BASIS bedeutete dies eine Distanz von 2000 Lichtjahren. Eine solche Strecke hätte sie mit Hilfe ihres hochgezüchteten Metagrav-Triebwerks, das einen Überlichtfaktor von 60 Millionen erzielte, in wenigen Minuten zurucklegen können. Aber es ging hier nicht um höchstmögliche Geschwindigkeit. Es ging um Sicherheit. Der Gegner durfte nicht bemerken, daß der Große Bruder sich einen neuen Standort suchte. Die BASIS ließ sich Zeit. Sie würde um Tminus zwei Stunden im Operationsgebiet erscheinen.
    Jetzt, da die Würfel gefallen waren, bemächtigte sich eine selbstsichere Zuversicht der Besatzung des großen Schiffes. Waylon Javier spürte, wie die Unruhe, die er bisher empfunden hatte, von ihm abfiel. Er ging den einzigen Weg, den es zu gehen gab. Er hatte das Ziel vor sich, und er war überzeugt, daß er es erreichen würde. In einhundert Stunden würde er wissen, ob die galaktischen Völker eine Chance hatten, das Joch des Sothos abzuschütteln, oder ob sie dazu verdammt waren, sich bedingungslos dem Glauben an den Permanenten Konflikt zu unterwerfen.
    Es war nicht einfach, Peregrin zu finden. Sid Avarit und Tirzo hatten mehrere Labors abgesucht, waren an allen Plätzen gewesen, an denen sich der Alte üblicherweise aufhielt. Sie fanden ihn schließlich in einem kleinen Seitenraum. Er war damit beschäftigt, einem Syntron seine Aufzeichnungen zu diktieren. Auf einer Videofläche, die vor ihm in der Luft schwebte, reihten sich Zeilen mit komplizierten Formeln.
    Peregrin mochte wohl gehört haben, wie sich die Tür hinter ihm offnete. Er ließ sich aber nicht stören. Er diktierte mehrere Formelsätze zu Ende und überzeugte sich, daß sie richtig aufgezeichnet wurden. Erst dann wandte er sich um. „Ah", sagte er, und ein freundlich.es Leuchten erschien in seinen Augen. „Euch habe ich erwartet."
    „Wir kommen ohne Paratau", beeilte sich Tirzo zu versichern. „Gewiß doch", lächelte der Alte. „Dein letzter Versuch ist schließlich nicht besonders eindrucksvoll ausgefallen, nicht wahr?"
    „Es tat weh", beschwerte sich der Blue. „Du hättest sanfter mit mir verfahren können."
    „Was? Dich auch noch einladen, dieselbe Torheit ein zweites Mal zu begehen?" lachte Peregrin. „Für wie einfältig hältst du mich?"
    Die Tür hatte sich längst hinter den beiden Besuchern geschlossen. „Wer bist du?" fragte Sid Avarit. „Ich bin Peregrin."
    „Du nennst dich Peregrin", verbesserte ihn Sid. „Der andere nannte sich auch Peregrin. Jener, der uns vor dem SOTHOM den Weg wies, und der andere, der Elsande Grel und mich aus den Händen des Schrecklichen Jägers befreite. Warst du es nicht - in beiden Fällen?"
    Der Alte machte eine ungewisse Geste. „Mein Sohn, ich glaube, du bedarfst der Belehrung in Hinsicht auf gewisse Aspekte der allotropen Identität", sagte er im Tonfall eines, der gezwungen wird, über ein Thema zu sprechen, das er lieber nicht berührt hätte. „Ich könnte sagen: Nein, das war ich nicht. Und es wäre keine Lüge. Zuerst, siehst du, müßte definiert werden, wer ICH überhaupt bin. Aber das ginge über den engen Horizont deines Verständnisses hinaus. Nehmen wir also, um dir entgegenzukommen, einmal an, ich sei jener und auch der andere gewesen. Was würdest du mit dieser Inf ormation anfangen?"
    „Aber ...", stotterte Sid, „Galbraith Deighton ... er... er hat sich doch dafür verbürgt, daß du zu den fraglichen Zeiten an Bord der BASIS warst."
    Peregrin nickte würdevoll. „Ja, das hat er. Und er hat sogar recht."
    Sid Avarit wurde ärgerlich. „Du hältst uns zum Narren", sagte er. „Keineswegs, mein Sohn", antwortete Peregrin. „Du darfst dich nicht zum Narren gehalten fühlen, nur weil es Dinge gibt, die du nicht verstehst."
    „Wer bist du also?" fragte Tirzo. „Wer ist Peregrin?"
    „Es gibt Tausende, Millionen, Milliarden, die diese Frage stellen und dasselbe Recht haben wie ihr, die Antwort zu erfahren. Warum sollte ich

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