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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Holt tief Luft. Waylon Javier hatte ganz deutlich das Empfinden, daß das, was er jetzt zu hören bekam, nichts Angenehmes sein würde. „Hör mal zu, du schäbiger Terraner!" prustete die helle Stimme. „Erstens weiß ich wirklich nichts über den Verbleib des Hamillerschen Gehirns. Aber zweitens, selbst wenn ich etwas wüßte - glaubst du, ich würde darüber auch nur einen Mucks von mir geben? Mein Freund Hamiller hat seine Geheimnisse. Sie gehen mich nichts an und dich auch nicht. Klar?"
    „Ja, das ist klar", sagte Waylon Javier ergeben. „Ich bedanke mich für das klare Wort, mein Freund Holt", ließ sich die Hamiller-Tube würdevoll vernehmen.
    Drei Schiffe waren zurückgekehrt: die SILAM, die TANNA und die WEE-KIVA. Die BASIS ging auf Fahrt.
    Anhand der Karte, die das Tabernakel von Holt erstellt hatte, war der Punkt gewählt worden, an dem der Angriff auf Pelyfors Flotte stattfinden sollte.
    Die Robotsonden waren nach wie vor unterwegs. Aus Nachrichten, die sie abfingen, ging hervor, daß man im Lager des Sothos allmählich mißtrauisch wurde. In letzter Zeit war es öfter vorgekommen, daß Psifunkmeldungen, den Empfänger nicht erreichten. (Das war ein Nachteil der Wirkungsweise des Striktors.
    Nachrichten, die er aus einem Stygstrang herauspreßte, waren für den Adressaten tatsächlich verloren.) Im Geysir-Sektor war das Stygische Netz unterbrochen worden. Nachf orschungen in der Nähe des Unterbrechungsorts hatten keinerlei Hinweis auf die Ursache der Unterbrechung ergeben. Der längst erwartete Scout des Ewigen Kriegers Pelyfor, der Feresh Tovaar 31 hätte anfiiegen sollen, war überfällig, über seinen Verbleib nichts bekannt.
    All das erzeugte Unruhe unter den Sothisten. Aus einigen Nachrichten ging hervor, daß man die GOI als Urheber der zahlreichen Unregelmäßigkeiten vermutete. Andere Meldungen wiederum verwiesen einen solchen Verdacht in den Bereich der Spekulation und brachten die Meinung zum Ausdruck, daß die Widerstandsorganisation gar nicht über die technischen Mittel verfügte, die für Unternehmungen dieser Art erforderlich wären.
    Waylon Javier gab daraufhin den Befehl, die Robotsonden zurückzurufen. Im Augenblick war es wichtiger, die Sothisten in Sicherheit zu wiegen, als weitere Psifunknachrichten abzufangen. Die Information, die für das Unternehmen Möbius gebraucht wurde, lag vor. Später würden die Sonden wieder in Aktion treten. 120 Stunden waren es noch bis zur Ankunft der Pelyfor-Flotte. Bis dahin mußte alles ruhig bleiben.
    Javiers Meldungen gingen an den Zentralstützpunkt CLARK FLIPPER. Die Hyperfunksprüche, vielfach zerstückelt und mit maximaler Kompression gerafft, liefen über das verästelte Funknetz der GOI, das unter Eingeweihten Grapevine genannt wurde, weil es so viele Knoten, Verzweigungen und Ausläufer hatte wie eine wilde Mauerrebe. Die Nachrichten wurden in Stücke, sogenannte Pakete, unterteilt und jedes Stück durch einen anderen Kanal des Grapevine abgestrahlt. Am Zielort fanden die Pakete wieder zusammen. Sie waren mit Informationen etikettiert, die darüber Aufschluß gaben, in welcher Reihenfolge sie zusammengehörten. Zerstükkelung und Zusammenfügung wurden automatisch von syntronischen Computern besorgt.
    Das System arbeitete schon seit etlichen Jahren fehlerfrei. Bisher war kein einziger Fall bekanntgeworden, in dem es den Kräften des Sothos gelungen wäre, einen Funkspruch der GOI abzufangen oder auch nur mitzuhören.
    Waylon Javiers Mitteilungen waren von lakonischer Kürze. Er nannte lediglich Ort und Zeitpunkt des bevorstehenden Angriffs. Alles Weitere war bekannt: die Zahl der Raumschiffe in Pelyfors Flotte, die Zahl der GOI-Einheiten, die benötigt wurden, um die Flotte unschädlich zu machen - und der Ort, an dem man den Ewigen Krieger mitsamt seinen Soldaten in Quarantäne halten würde, bis sie sich von der Schockwirkung des Anti-KM-Serums erholt hatten.
    Auf Javiers Funksprüche hin begann die GOI sich zu regen. An Dutzenden von Stützpunkten gingen Raumschiffe in Startbereitschaft, nicht mehr als sechzig pro Stützpunkt. Es waren Fahrzeuge der unterschiedlichsten Typen: konventionelle Kugelschiffe nach terranischem Baumuster, Walzenschiffe springerscher Herkunft, Keilschiffe, die vor mehr als vierhundert Jahren noch in den Diensten der Orbiter gestanden hatten. Zweierlei war ihnen allen gemeinsam: Sie waren nicht mit Striktoren ausgestattet, aber jedes hatte ein Minimum von zwanzig Geschützen des Typs Energieglocke an

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