Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Überlichtf aktor von einhundert Millionen bewegen. Für eine Strecke von zwanzig Lichtjahren benötigen sie rund sechs Sekunden. Es ist zwar möglich, die Schleife innerhalb dieser Zeit zu schließen. Aber da wir nicht wissen, wie weit die Flotte auseinandergezogen ist, wird sich ein Überlaufen an der oberen und an der unteren Schnittstelle nicht vermeiden lassen."
    Sid Avarit rief sich in Erinnerung zurück, daß als obere Schnittstelle diejenige bezeichnet wurde, die von Pelyf ors Fahrzeugen als erste passiert werden würde. Noch während er die Drehung des Stygstreifens mit fasziniertem Blick verfolgte, sah er auch in der Nähe des linken Streifenendes, also an der unteren Schnittstelle, eine Schar von Leuchtpunkten materialisieren. „Das ist es, was Notkus meinte", sagte Enza. „Bevor es uns gelingt, die Schleife zu schließen, werden einige Schiffe der Vorhut den abgetrennten Strangteil schon wieder verlassen haben."
    „Wie viele Fahrzeuge", fragte Tirzo, „werden auf diese Weise materialisieren, anstatt sich in der Schleife zu fangen?"
    „Schwer zu sagen", antwortete Notkus Kantor. „Wir haben mehrere Simulationen gefahren und dabei den räumlichen Umfang der Flotte variiert. Irgendwo zwischen zehn- und zwanzigtausend Einheiten werden in der Umgebung der beiden Schnittstellen zum Vorschein kommen."
    „Bleiben dreißig- bis vierzigtausend", rechnete Sid Avarit, „die sich in der Schleife fangen."
    „Richtig", bestätigte Enza. „Im übrigen ist das, was auf den ersten Blick als ein Mangel an Perfektion erscheint, zu unserem Vorteil. Uns stehen knapp siebentausend GOI-Schiffe zur Verfügung. Wenn Pelyf ors Flotte mit sämtlichen fünfzigtausend Einheiten auf einen Schlag aus dem Psiraum hervorbräche, wären unsere Mannschaften überfordert. So aber geht es hübsch langsam. Erst ein paar tausend hier, ein paar tausend da. Damit kann man zurechtkommen."
    „Was geschieht mit den Fahrzeugen, die sich in der Schleife fangen?" wollte Tirzo wissen. „Sie werden eine Zeitlang in der Schleife kreisen", antwortete Notkus, „bis sie merken, daß sie sich - nun, sagen wir mal: verfahren haben. Dann werden sie den Enerpsi-Antrieb abschalten und im Vierer-Kontinuum auftauchen."
    „Wiederum nicht alle auf einen Schlag?"
    „Wir hoffen, nicht. Innerhalb der Schleif eist die psionische Sicht durch einen Horizont begrenzt. Dieser Horizont wird durch die Verdrehung der Schleife, also durch den Möbius-Eff ekt erzeugt. Von keinem Punkt der Schleife aus kann also die gesamte Flotte überblickt werden. Pelyfors Befehle erreichen jeweils nur einen Bruchteil des Verbands. Dieser Bruchteil freilich wird auftauchen, sobald Pelyfor bemerkt hat, daß er in eine Falle geraten ist. An Bord der Schiffe, die sich, von Pelyfor aus gesehen, unterhalb des psionischen Horizonts befinden wird der jeweilige Kommandant nach eigenem Ermessen die Entscheidung treff en, wann er des Herumkreisens müde ist."
    „Es entsteht also auch hier wieder ein Verzögerungseffekt", kommentierte Enza Mansoor. „Insgesamt, rechnen wir, wird sich der Prozeß des Auftauchens über eine Zeitspanne von fünf zehn bis zwanzig Minuten erstrekken. Das ist nicht viel, aber es gibt unseren Mannschaften zusätzlichen Spielraum."
    „Die FORYNTH", murmelte Tirzo. „Pelyiors Flaggschif£."
    Der Name war in dem Computer-Dump gef unden worden, den die WEE-KIVA von ihrer Kaperfahrt mitgebracht hatte. „Ihr wird unsere besondere Aufmerksamkeit gelten", sagte Notkus Kantor. „Haben wir die FORYNTH fest, dann wird der Rest der Flotte keinen ernst zu nehmenden Widerstand mehr leisten."
    Die Schleife hatte sich geschlossen. Die Simulation war beendet. Die Projektion erlosch; das Licht ging wieder an. „Das kommt darauf an", sagte Enza. „Was kommt worauf an?" fragte Notkus irritiert. „Wieviel Selbständigkeit Pelyfor seinen Schiffsführern zugesteht. Ich glaube, du siehst die Lage ein wenig zu optimistisch ..."
    „Ich habe heute meinen euphorischen Tag", unterbrach sie Notkus spöttisch. „Hör auf mit deinen Späßen", wies Enza ihn zurecht. „Die Sache ist ernst."
    „Mein Gott, fang doch nicht schon wieder ..."
    „Ich fange an? Wer schwätzt denn so ein dummes ...?"
    „He!" sagte Sid Avarit. Er sagte es mit einem Tonf all, der die beiden Streitenden aufhorchen ließ. „Was ist?" fragte Enza verwirrt. „Streiten könnt ihr euch später", belehrte sie der Anti. „Zuerst habe ich noch eine Frage."
    Notkus Kantor schien eher glücklich darüber, daß das

Weitere Kostenlose Bücher