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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorlaut und herausfordernd und gebärdete sich im allgemeinen aufdringlich. Die Hamiller-Tube hatte behauptet, sie könne die neue Komponente in ihrem Innern nicht lokalisieren. Die Aufforderung, ihr Innenleben bloßzulegen, damit Fachleute den Eindringling suchen und identifizieren könnten, hatte sie zurückgewiesen.
    In letzter Zeit hatte sich die Fremdkomponente immer öfter gemeldet -bis zu jenem Zeitpunkt vor mehreren Tagen, als sie großsprecherisch verkündete, sie werde binnen zwanzig Stunden eine Übersichtskarte des gesamten Feresh-Tovaar-Netzes anfertigen. Seitdem hatte man nichts mehr von ihr gehört - bis zu diesem Augenblick. „Du weißt immer noch nicht, wer das Großmaul ist?" fragte Waylon Javier. „Nein, ich ...", begann Hamiller, wurde jedoch sofort von dem Eindringling unterbrochen. „Ich mache euch beiden einen Vorschlag. Seht euch die Karte an. Wenn sie euren Erwartungen entspricht, sagt ein paar lobende Worte. Vielleicht lasse ich mich dann erweichen und lüfte mein Geheimnis. Was haltet ihr davon?"
    „Einverstanden", sagte Waylon Javier. „Von mir aus", echote die Hamiller-Tube.
    Die Luft über der großen Kommandokonsole begann zu flimmern. Eine holographische Projektion entstand.
    Sie zeigte das Sternengewimmel der Milchstraße und darin eingebettet das Gewirr der grünlich leuchtenden Stränge, die das Stygische Netz bildeten. Noch etwas war zu sehen: ein Heer von winzigen, aber grellen, roten Leuchtpunkten. Etliche Tausende waren es, und wer sich die Darstellung aufmerksam ansah, der merkte bald, daß die Standorte der roten Punkte fast ohne Ausnahme in der Nähe solcher Orte lagen, an denen mehrere Stygstränge einander kreuzten. „Zeig mir sechszwozwoacht", verlangte Javier. „Nichts leichter als das", prahlte die helle Stimme. „Schau links unten hin."
    Das Hologramm war so strukturiert, daß die Hauptebene der Milchstraße parallel zum Boden des Kontrollraums verlief. Die Faust des Kriegers, das Kosmische Leuchtfeuer, ragte nach „oben" aus der Milchstraßenebene heraus.
    Zur rechten Hand vom Zentrum lag die Position Sols. Die Welten der Eastside befanden sich in der linken Bildhälfte. - „Unterhalb" des Milchstraßenzentrums, ein paar tausend Lichtjahre weit schon im Bereich der Eastside, hatte einer der roten Leuchtpunkte sich aufgebläht und zu flackern begonnen. Waylon Javier zog in Gedanken eine Linie von der Basis der Gume Shujaa bis zu dem flackernden Punkt und darüber hinaus. „Unter" der Eastside machte das Stygische Netz einen Buckel. Es besaß dort eine Ausbeulung, die den Kugelsternhaufen M70 in sich einschloß.
    Von M70 wußte man, daß Sotho Tyg Ian dort in letzter Zeit starke Flottenverbände zusammengezogen hatte.
    Offenbar gedachte er, seinen Schlag gegen die große Nation der Blues von M70 aus abzusichern.
    Waylon Javiers gedachte Linie, über den flackernden Leuchtpunkt hinaus verlängert, zeigte genau auf den Kugelsternhaufen. Und es gab einen kräftig ausgebildeten Stygstrang, der von Feresh Tovaar 6228 aus genau entlang Javiers Linie in Richtung M70 verlief. „Nun?" Die helle Stimme klang fordernd, ungeduldig. „Phantastisch", ließ Javier sich hören. „Und das hast du alles aus den Meßdaten der Robotsonden?"
    „Aus den Meßdaten, aus abgehörten Psifunkmeldungen. Ein Teil ist spekulative Kombination, aber es gibt keinen Leuchtpunkt, der mit weniger als neunzig Prozent Wahrscheinlichkeit den wahren Standort eines Raumforts markiert."
    „Phantastisch", sagte Waylon Javier ein zweites Mal. „Du hast gute Arbeit geleistet."
    „O ja, im Herstellen von Übersichtskarten bin ich Meister", brüstete sich die helle Stimme.
    Waylon Javier horchte auf. Warum schien ihm der Hinweis bedeutungsvoll? Hatte er es nicht schon einmal mit einem - ja, was? Wesen? - zu tun gehabt, das sich auf die Herstellung von Karten verstand? „Ich dachte, mit diesem Fingerzeig könntest du vielleicht etwas anfangen", sagte die helle Stimme spöttisch. „Es liegt freilich schon um ein paar Jahre zurück - sechzehn, um genau zu sein."
    Javiers Gedanken tanzten einen wilden Reigen. Sechzehn Jahre! Damals war Perry Rhodan verschwunden. Die Virenschiffe waren aufgebrochen, um die Wunder ESTARTUS zu suchen. Stalker hatte sich als der große Vermittler zwischen der Milchstraße und dem Reich der Ewigen Krieger gebärdet. Upanishada waren gegründet worden. Sotho Tal Ker hatte den Galaktikern den Teleport zum Geschenk gemacht. „Noch ein paar Monate früher", sagte die

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