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1325 - Der Tod eines Kriegers

Titel: 1325 - Der Tod eines Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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standen und wie sie ihnen auszuweichen hatten.
    In seiner einsamen Beschäftigung, die er in unregelmäßigen Abständen für zwei, höchstens drei Stunden Schlaf unterbrach, war ihm der Holt ein angenehmer Gesellschafter. Nicht, daß Waylon Javier plötzlich eine Abneigung gegen die Hamiller-Tube entwickelt hätte. Aber deren betuliche und altmodische Art war ihm schon in der Vergangenheit des öfteren auf die Nerven gegangen. Da wußte er die vorwitzige, mitunter freche Ausdrucksweise des Tabernakels weitaus mehr zu schätzen. „Ich habe von eurer Begegnung mit dem Überwesen ES erfahren", sagte der Holt während eines der vielen Gespräche, die sie miteinander führten. „Ich möchte gern mehr über ES lernen."
    „Da gibt es nicht viel zu lernen", antwortete Waylon Javier. „Wir wissen selbst so gut wie nichts. Aber das wenige will ich dir gern erzählen ..."
    Er berichtete. Vom Kunstplaneten Wanderer, von den Zellduschen, von der Ausstreuung der Zellaktivatoren, vom Streit der Superintelligenz mit ihrem Gegenstück, Anti-ES, von der Aphilie und dem Mahlstrom, von den Konzepten und von EDEN II. Der Holt unterbrach ihn kein einziges Mal. Nur zum Schluß meinte er spöttisch: „Dieses Geschöpf habt ihr monatelang an Bord gehabt und nicht den geringsten Verdacht geschöpft? Der Vorwurf der Begriffsstutzigkeit trifft euch wirklich nicht zu Unrecht."
    „Nimm deine Zunge in acht", rief Waylon Javier in gespieltem Zorn. „Ich dulde keine Frechheiten."
    „Der Große Bruder nennt ihr euch", sagte das Tabernakel von Holt unbeeindruckt. „Aber wie groß ihr wirklich wart, davon hattet ihr keine Ahnung."
    Das, fand Javier, war eine recht kluge Bemerkung. Er fand jedoch keine Gelegenheit, darauf zu reagieren. Der Interkom summte, und im Handumdrehen materialisierte eine zweite Sichtfläche, auf der Galbraith Deighton erschien. „Wir haben den kritischen Speicherteil gefunden", sagte er. „Wir wissen, welche Geheimwaffe Pelyfor mit sich führt."
    „Die Verlorenen Geschenke der Hesperiden von Muun", sagte Waylon Javier nachdenklich, nachdem er die entsprechende Textstelle gelesen hatte. „Welch seltsamer Name! Was wissen wir über sie?"
    „Nichts, außer was Stalker vor siebzehn Jahren über sie sagte", antwortete Deighton.
    Javier nickte. „Hamiller!"
    „Hier, Sir."
    „Wir besitzen Aufzeichnungen nahezu aller weisen Sprüche, die jemals aus Stalkers häßlichem Mund gekommen sind, nicht wahr?"
    „Abgesehen davon, daß die Mengenangabe >nahezu alle< sich der Definition entzieht, Sir, haben Sie recht."
    „Ich bedaure zutiefst, dein analytisches Empfinden verletzt zu haben", spottete Javier. „Ich interessiere mich für die Aussage, die Stalker seinerzeit über die Verlorenen Geschenke der Hesperiden von Muun machte."
    „Sie steht zu Ihrer Verfügung, Sir", antwortete die Hamiller-Tube. „Lies sie mir vor", verlangte Javier. „Aber so, daß auch Galbraith Deighton sie hören kann."
    „Sehr wohl, Sir", sagte die Hamiller-Tube, und dann begann sie in getragenem, feierlichem Tonfall: „Legenden gibt es viele in den zwölf Galaxien der Jungfrau, aber keine zweite wie diese über den Ursprung des größten und kostbarsten Schatzes des Universums, der über die Galaxis EnnGeeCee viertausendsechshundertacht verstreut ist.
    Diese Legende kennt man auf jeder Welt von Muun, und selbst auf den Planeten der Primitiven wirst du sie erzählt bekommen, hellhöriger Vironaut. Denn Teile dieses Schatzes finden sich überall. Und wie sich die in die Millionen gehenden einzelnen Stücke dieses Schatzes voneinander unterscheiden -keines gleicht im Aussehen dem anderen, und doch haben sie alle eine Gemeinsamkeit -, so erzählt man sich auch die Legenden in abgewandelter Form.
    Der Primitive wird dir erzählen, daß der Schatz ein Geschenk der Götter ist, der dir zum Segen und Fluch zugleich werden kann. Der Halbgebildete mag dir erzählen, daß einst die Angehörigen von raumfahrenden Superwesen auf seiner Welt waren und die Monumente ihrer unverständlichen Technik als Prüfstein für sein Volk hinterlassen haben. Du kannst diese Kostbarkeiten an dich nehmen, wird er dir erzählen, wißbegieriger Vironaut, aber wirklich besitzen kannst du sie nie. Und der Intelligente, der sich seiner Superintelligenz bewußt ist, wird dir eine ganz andere Version der Legende erzählen, nämlich, daß die angeblichen Göttergeschenke ein Vermächtnis der ESTARTU an ihre Kinder sind. Wenn du dir eine dieser Kostbarkeiten mit ausleihst, dann

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