1325 - Der Tod eines Kriegers
Hilfe der Diapathie den Potentialwall durchdringen und in den finsteren Abgrund blicken, in dem Biils Seele gefangen war. Der Animateur schrie vor Schmerz. Die Bewegungen des psionischen Stranges verloren an Kraft, sie wurden langsamer.
Da wurde plötzlich ein neuer Einfluß wirksam. Tirzo spürte eine fremde Kraft, die sich von der Seite her auf die Szene stahl. Nein, fremd war sie nicht wirklich. Im Gegenteil: Er kannte sie, sie war ihm vertraut. Er hatte sie schon einmal gespürt, damals, als er mit Sid Avarit zusammen an Bord der Transportkapsel saß und der Raumjäger der Fuata Jeshi sie angriff! Sids und seine Kraft hatten sich damals miteinander vereint. Gemeinsam war es ihnen gelungen, die Gefahr zu beseitigen.
Hier bin ich, hier! dachte Tirzo mit der Kraft der Verzweiflung.
Er glaubte, die telekinetische Hand zu sehen, die sich nach dem zuckenden Schlag ausstreckte. Biils Gekreisch war zum Winseln geworden. Tirzo sah, wie die Hand den Animateur erfaßte. Biil heulte auf. Tirzo öffnete die Augen.
Er sah den Animateur am Boden hocken, zwischen bewußtlosen Pterus und toten Terranern. Er sah, wie er von unsichtbarer Hand plötzlich in die Höhe gerissen wurde, unerbittlich und mit phantastischer Geschwindigkeit.
Er hörte Biil einen Schrei des Entsetzens ausstoßen - so laut, daß er in den Ohren schmerzte. Er hörte auch den knirschenden Laut, der entstand, als Biil gegen die Decke prallte, mit unwiderstehlicher Gewalt geschleudert.
Der Körper des Animateurs desintegrierte. Teile regneten herab. Aber das sah Tirzo schon nicht mehr. Der Ewige Krieger war in Bewegung geraten. Er wankte. Aus den Geräten an den Oberschenkeln und auf der Brustplatte seiner Montur zuckten Blitze.
Aber Pelyfor verstand es nicht zu zielen. Der Tod seines Animateurs mußte ihm zugesetzt haben. Er war verwirrt. Die dröhnende Stimme produzierte unverständliche Laute. „Punktfeuer Leibmitte!" hallte Galbraith Deightons Befehl.
Heulend entluden sich die Impulsstrahler. Ein leuchtender Fleck entstand auf Pelyfors Rüstung, glühte heller und heller, breitete sich aus. Die mächtigen Arme hoben sich zuckend.
Hände streckten sich den verderblichen Strahlen entgegen, als könnten sie sie allein mit ihrer Panzerung abwehren. Der Ewige Krieger taumelte. Glühendes Metall rann in Bächen über die Rüstung.
Plötzlich blähte der Panzer sich auf. Er leuchtete von innen heraus. Es gab einen dumpfen, dröhnenden Knall.
An der Stelle, auf die die Impulsstrahler gezielt hatten, entstand eine glutende Fontäne.
Und dann sank der Gigant in sich zusammen. Bis zum letzten Augenblick schien er sich gegen das Ende zu sträuben. Er stürzte nicht. Er wurde kleiner. Die Rüstung schmolz. Die mächtige Stimme gab einen letzten Laut von sich. Es knatterte im Innern der Rüstung. Die blauen Leuchtflecke hinter dem Gittervisier erloschen.
Ein qualmender Haufen halbgeschmolzenen Metalls - das war alles, was von dem mächtigen Krieger Pelyfor übrigblieb.
Tirzo sah sich um. Die Männer und Frauen des Enterkommandos standen reglos, unfähig zu begreifen, was sich soeben abgespielt hatte. Tirzo tastete mit der Zunge die Mundhöhle ab. Die vier Paratautropfen waren verschwunden. Er hatte sie verbraucht.
Sein Blick suchte Sid Avarit. Der Anti lag vor dem Eingang zum Antigravschacht. Er war zusammengebrochen, bewußtlos. Der Kampf gegen Biil und den Ewigen Krieger hatte seine Kräfte überfordert.
Schließlich regte sich einer: Galbraith Deighton. Mit vorsichtigem Schritt, als wäre er nicht ganz sicher auf den Beinen, trat er in die Mitte der Halle. Seine Stimme klang dumpf und müde. „Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Der Ewige Krieger und sein Animateur sind tot."
Der Rest war einf ach.
Zehn Raumschiffe der Pelyfor-Flotte wurden aus ihrer Energieglocke befreit. Sie sahen die Übermacht der GOI-Streitkräfte und verzichteten auf Gegenwehr. Enterkommandos gingen an Bord und fluteten die Schiffe mit Antiserum. Eine Gruppe der mit Serum Behandelten wurde an Bord der FORYNTH gebracht, damit sie sich dort mit eigenen Augen von Pelyfors Tod überzeugen könne.
So wurde weiter verfahren. Die Gardistenschiffe wurden gruppenweise freigesetzt. Das Antiserum und die Nachricht, daß der Ewige Krieger im Kampf gefallen sei, taten ihre Wirkung. Zwei Tage verstrichen. Dann gab es in Pelyfors Flotte keinen einzigen Kodextreuen mehr. Der Einfluß des Serums hinterließ mentale Verwirrung. Der Effekt war indes vorübergehend. Die Behandelten würden
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