1326 - Gegenschlag der Kartanin
hast recht", sagte Narktor und stürzte zur Tür. In der Zentrale klang der Alarm auf, und sie kehrten eilig vor die Bildschirme zurück. Nikki aktivierte alle Beobachtungssysteme und gab damit zu verstehen, daß die Zeit des Versteckspiels endgültig oder fast vorbei war.
Es war ein gutes Dutzend Kampfschiffe der Feliden, die da am Rand des Andorja-Systems materialisierten. Noch verhielten sie sich zurückhaltend, aber immerhin waren Sie da.
„Fazzy!" Nikki schrie es. „Ist der Blue noch in der Jet!"
„Ja."
„Sofort eine Transmitterverbindung. Du hast eine Viertelstunde Zeit, um einen Auftrag zu erfüllen!"
Es war ein Glück, daß die NIOBE noch auf der Oberfläche zwischen dem Farngestrüpp stand. Fazzy war zwei Minuten später an Bord, und Veeghr legte einen Alarmstart hin, der sich gewaschen hatte. Da die Aufmerksamkeit der Maakar auf die Kartanin-Schiffe gerichtet war, fiel die NIOBE auch diesmal nicht auf, und sie verließ das System und kehrte kurz darauf von außerhalb mit einem sensationellen Warnruf zurück.
6.
Felnachin bleiben immer Felnachin, dachte Melerk-1, als die etwas altertümlichen Ortungsanlagen seiner Schiffe den Vorgang am Rand des Systems erkannten und Alarm auslösten. All die Leiden vergangener Kriege waren in dem Kommandanten der Trahk-Maakar wieder gegenwärtig, und mit ihnen erwachte auch die alte Kampfeslust. Auf keinen Fall würde er Kabarei aufgeben, er würde lieber sterben als weichen. Aber da war auch noch sein Stolz, der ihm sagte, daß es auf und um Kabarei für Maakar nichts zu sterben gab, höchstens zu siegen. Er sagte ein paar Worte, rief mehrere Befehle und löste fünf Schaltungen aus. Alles andere taten seine Untergebenen, allen voran Melerk-7, der vor ihm das Kommando über das Unternehmen Kabarei innegehabt hatte.
Auf der Planetenoberfläche ließen die Maakar von ihren Tätigkeiten ab. Sie suchten die Kuppeln auf und die kleineren Schiffe, und über allen flammten die Schutzschirme auf. Ein Teil der Fabrikanlagen arbeitete weiter, vollautomatisch wie bisher. Die anderen wurden abgeschaltet. Eine kleine Verzögerung spielte bei diesem Unternehmen keine Rolle, und die Maakar waren überzeugt, daß es sich höchstens um eine kleine Unterbrechung handeln konnte.
Felnachin sind hinterlistig, dachte Melerk-1 weiter, und er ließ sich in den schweren Sessel sinken, der für ihn bereitstand. Die großen Polster stützten seinen Körper und vermittelten ihm ein wenig Erleichterung. Leichte elektrostatische Aufladungen entstanden und entspannten den Kommandanten, während er mit grün glühenden Augen darauf wartete, daß die Gegner den Angriff eröffneten.
Ein winziges Schiff tauchte auf der Ortung auf, Melerk-1 kannte es. Es war die NIOBE, und der Terraner meldete sich und machte einen gehetzten Eindruck.
„Sie wollen euch angreifen", verkündete er über Translator. „Sie haben euch in eine Falle gelockt!"
Daraufhin zog sich das kleine Schiff fluchtartig zurück und verschwand dorthin, wo es hergekommen war.
„Ja", gab Melerk-1 zur Antwort, obwohl es viel zu spät war. Und er dachte: Uns Maakar kann man nicht in eine Falle locken. Man kann uns angreifen und versuchen, uns zu töten. Aber man wird es nicht fertig bringen.
Es war nicht die Falle, die darin bestand, daß die Felnachin sie in das Sonnensystem gelockt hatten und jetzt vielleicht planten, den gesamten Planeten zu zerstören und damit viele Maakar zu töten. Es war der Vertragsbruch, an dem Melerk-1 dachte. Die Felnachin waren im Begriff, den einst geschlossenen Vertrag zu brechen.
Sie waren hinterlistig und wortbrüchig. Sie waren keine Wesen, mit denen ein Maakar auf Dauer auskommen konnte.
So dachte der Kommandant in diesen Augenblicken, und seine vier Augen brannten sich am Bild des Schirms fest und dann an der Ortung.
Noch griffen die Felnachin nicht an. Noch zauderten sie, und Melerk-1 stellte mit der Kühle eines Rechners fest, daß es nur daran liegen konnte, daß sie nicht mit einer so großen Stärke seiner Flotte gerechnet hatten. Ihre Schiffe waren gering an der Zahl, um die Hälfte weniger, wenn man die Träger zum Vergleich nahm. Die Fähren und Kampfschiffe jedoch gingen in die Hunderte, und gegen sie konnten die Felnachin kaum ankommen.
Daß sie trotzdem mit nur zwölf Schiffen gekommen waren, konnte nur eines bedeuten.
Paratau!
In dem Augenblick, in dem Melerk-1 es dachte, löste er die höchste Alarmstufe aus.
Seine Stimme bellte in das Mikrofon unter seiner
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