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1327 - Das Geheimnis der Wissenden

Titel: 1327 - Das Geheimnis der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen, unterwegs in einer Mission, zu der die anderen sie beauftragt hatten. Jetzt kehrte sie heim.
    Vai-Sinh-H'ay kannte einige der Wissenden von früher her. Es waren ohne Ausnahme uralte, verdiente Kartanin weiblichen Geschlechts, gute Esper, erfahren in der Raumfahrt und im Kampf. Zwei von ihnen hatte Vai-Sinh-H'ay mehrmals getroffen und gesprochen, eine von ihnen hatte vor langer Zeit sogar zu ihrem engeren Bekanntenkreis gehört. Drei andere kannte sie zumindest vom Sehen her.
    Es war merkwürdig, daß weder Vai-Sinh-H'ay noch eine der anderen den Wunsch verspürten, sich zu begrüßen und ein wenig über die alten Tage zu plaudern, wie es auch bei den Kartanin üblich war, wenn man sich nach so langer Zeit wieder einmal begegnete.
    Sie sahen einander kurz an, und das war alles.
    Gesprochen wurde in dieser Runde ohnehin so gut wie nie. Es war nicht nötig.
    Aber Paratau benutzten sie, und das nicht zu knapp. Der Nachschub an den kostbaren Tränen N'jalas schien unerschöpflich zu sein. Vai-Sinh-H'ay konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Paratau verbraucht zu haben wie jetzt. Und die anderen nahmen eher noch mehr.
    Aber auch darüber machte sie sich keine Gedanken.
    Die Tränen N'jalas wurden an diesem Ort nicht verschwendet. Es war einfach nötig, sie zu benutzen. Die Wissenden schützten damit ihr Schiff vor jeglicher Entdeckung durch die Feinde, und das war wohl wichtig genug, um sogar einen noch weit höheren Verbrauch von Paratau zu rechtfertigen.
    Abgesehen davon, daß die Wissenden nichts rechtfertigen mußten.
    Sie standen über allen anderen Kartanin, sogar über den Hohen Frauen. Niemand durfte Kritik an ihnen üben.
    Was schon deshalb auch gar nicht ging, weil ja niemand etwas von der Existenz der Wissenden und ihrem Paratau-Verbrauch wußte.
    Vai-Sinh-H'ay nahm ohne jedes Zögern ihren Platz ein. Die Tränen N'jalas lagen bereit.
    Sie nahm die erste und konzentrierte sich auf das, was die Aufgabe der Wissenden war: die Geheimhaltung zu wahren.
     
    *
     
    So vergingen die Tage, und Vai-Sinh-H'ay zählte sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr.
    Es war ohne Bedeutung. Sie war frei von Angst und Schmerzen, und ihre Arbeit auf Kartan hatte sie bereits vergessen.
    Manchmal lieferte die ARDUSTAAR Nachrichten aus der Galaxis der Kartanin.
    Manche dieser Nachrichten waren erfreulich.
    Es gab - so hieß es - keinen Ärger mehr bei der Beschaffung von Paratau. Die Galaktiker schienen sich damit abgefunden zu haben, daß sie die kostbare Psi-Materie mit den Kartanin teilen mußten. Und das Projekt Lao-Sinh machte weitere Fortschritte, was natürlich auf die Weitsicht und Klugheit der Wissenden zurückzuführen war.
    Nur ein einziges Mal keimte in Vai-Sinh-H'ay die Frage auf, was genau die Wissenden denn eigentlich mit Lao-Sinh zu schaffen hatten. Was hatten sie bei diesem Projekt getan, und wofür hatten sie soviel Sorge getragen, daß sie sich das Gelingen der Mission als ihr eigenes Verdienst anrechnen konnten? Warum war das Projekt Lao-Sinh überhaupt so wichtig? Was wurde dort vorbereitet?
    Aber diese Gedanken verschwanden aus Vai-Sinhs Gehirn, als hätten kosmische Winde sie lautlos davongetragen. An die Stelle der Fragen traten Gewißheiten.
    Lao-Sinh war wichtig, und die Wissenden hatten dieses Projekt ins Leben gerufen. Die Gründe dafür mußten geheim bleiben - und das bedeutete unter anderem, daß man nicht über sie nachdachte.
    Unerfreuliche Nachrichten gab es auch, ziemlich oft sogar.
    Die Galaktiker schienen sich nicht der Tatsache bewußt zu sein, daß sie im Einflußbereich der Kartanin eigentlich gar nichts zu suchen hatten. Immer wieder machten sie sich bemerkbar, und immer deutlicher zeichnete sich ab, worauf sie es in Wirklichkeit abgesehen hatten.
    Es war das Geheimnis der Wissenden, hinter dem sie herjagten.
    Sie dürfen nichts erfahren!
    Dieser Gedanke beherrschte Vai-Sinh-H'ay und die anderen, sobald sie solche Nachrichten vernahmen. Bald drang dieser Gedanke tiefer in ihre Gehirne ein. Er wurde allgegenwärtig und beherrschte sie selbst noch im Schlaf.
    Wir werden eher unser Leben geben, als ihnen etwas zu verraten.
    Auch dieser Gedanke wurde ihnen vertraut.
    Anfangs fürchteten sie sich noch. Auch wenn sie alle miteinander sehr alt waren, hingen sie doch an ihrem Leben.
    Aber was war ihr Leben gegen das Geheimnis der Wissenden?
    Sie hatten sowieso nicht mehr viel Zeit. Auf ein paar Jahre mehr oder weniger kam es nicht an. Und war es nicht ehrenvoll, für das Wohl aller Kartanin

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