1329 - Zombie-Nacht
Maschine zurannte, wobei er den Gegenstand mit beiden Händen hielt und er eine Diagonale von seinem Körper bildete.
Der Fahrer bekam seine Probleme. Er war einfach zu schnell gefahren. Jetzt hatte er Mühe, die Maschine wieder hochzustemmen, denn halb lag er am Boden. Es war genau die Zeit, die Suko brauchte. Er hetzte mit langen Schritten auf die Gestalt zu, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, aber schneller damit fertig wurde, als Suko gedacht hatte.
Plötzlich fuhr die Maschine wieder an.
Suko hatte sein Ziel noch nicht erreicht. Er musste ihm ausweichen, aber auch das war nicht einfach mitten aus dem Lauf heraus.
Ich rannte zwar auf die beiden zu, war aber trotzdem nicht mehr als ein Zuschauer, und plötzlich kam es zu einer Kollision. Suko konnte nicht mehr richtig ausweichen. Zwar erwischte ihn der Feuerstuhl nicht voll, denn er warf sich noch zur Seite, aber er bekam trotzdem einen Stoß ab und schlug dabei noch mit der Stange zu.
Es war schon eine artistische Leistung, die mein Freund da vollbrachte. Die Stange traf den noch auf dem Motorrad sitzenden Fahrer am Hals und an der Brust. Der Schlag schleuderte ihn aus dem Sattel, während die Maschine führerlos weiterraste, und das genau in meine Richtung, als wollte sie mich von den Beinen fegen.
Nach zwei Sekunden drehte sich der Lenker nach rechts, und da war es aus mit der Helligkeit. Auf der Seite blieb das Motorrad liegen. Ich sprang darüber hinweg. Aus dem Winkel des rechten Auges erlebte ich, dass Suko sich aufstemmte, aber noch etwas benommen war. Hinter mir röhrte der Motor im Leerlauf, was mich nicht weiter störte, denn wichtig war einzig und allein der Fahrer.
Er lag nicht lange im Gras. Sofort kam er wieder hoch. Er hätte schon längst stehen können, aber es waren die eigenen Bewegungen, die ihn behinderten.
So eckig, so zeitlupenhaft. Sie verrieten mir den Zombie.
Ich blieb aus dem Lauf heraus stehen.
Zwei Dinge holte ich hervor. Zum einen das Kreuz, zum anderen die Lampe.
Und deren Strahl erwischte ein bleiches Gesicht und einen länglichen Kopf, auf dem Haare wie dreckige Wolle wuchsen. Die Nase war ein dicker Klumpen. Jemand musste sie ihm schon zu Lebzeiten zerschlagen haben. Der Mund stand schief, aber er hatte mich gerochen. Er wollte mein Fleisch, meinen Tod und bewegte sich schwankend auf mich zu, wobei er seine Arme mal nach vorn und auch wieder nach hinten schleuderte.
Es fiel ihm schwer, seine Füße vom Boden anzuheben. Deshalb schleifte er nur darüber hinweg, schaffte es aber, die versteckten Buckel und Löcher auszugleichen.
Ich hatte einen Helfer des Schwarzen Tods vor mir, und der musste einfach vernichtet werden.
Die geweihte Silberkugel sparte ich mir. Ich wartete ab, bis er mich fast greifen konnte und ich den Leichengeruch wahrnahm, der von ihm ausging.
Das Kreuz presste ich ihm gegen die Brust mit dem kalten Leichenfleisch. Es trat das ein, was ich wollte.
Der Zombie zuckte in die Höhe. Er warf sich zurück, und er riss zuckend die Arme hoch. Ich hatte das Kreuz nicht losgelassen und trat nur etwas zurück.
Der Zombie fiel wie ein Brett auf den Rücken, blieb in dieser Haltung liegen, und genau an der Stelle, wo ihn das Kreuz erwischt hatte, schien eine Wunderkerze in seiner Brust zu stecken.
Da sprühte es in die Höhe. Gleichzeitig riss die Brust auf. Aus dem tanzenden Licht wurde Feuer, und eine Sekunde später brannte die Gestalt lichterloh.
Man konnte das Feuer kaum als normal bezeichnen. Es waren Flammen und Licht gemischt, die so schnell wirkten, als wäre ein Brandbeschleuniger eingesetzt worden.
Ich brauchte auch nicht zu befürchten, dass die Umgebung Feuer fing. Die Flammen konzentrierten sich einzig und allein auf diese schreckliche Person.
Sie wurde vernichtet.
Ich atmete tief durch. Über meine Lippen huschte ein knappes Lächeln, und dann hörte ich, wie jemand in meiner Nähe in die Hände klatschte. Es war Justine Cavallo, die mir Beifall spendete.
»Immer noch der alte Zombiejäger, wie?«
»Man tut, was man kann.«
»Besser hätte ich es auch nicht machen können.«
»Eher schlechter«, sagte ich und schaute dabei auf mein Kreuz.
Ich hielt es so, dass sie es auch sehen konnte, was der blonden Bestie überhaupt nicht behagte, denn sie drehte sich weg und stieß einen wilden Fluch aus.
Ich hätte jetzt eine Möglichkeit gehabt, sie zu vernichten. Das Risiko ging ich jedoch nicht ein. Sie war immer auf der Hut und wäre zudem schnell verschwunden. Deshalb nahm ich
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