1329 - Zombie-Nacht
die drei Paare plötzlich auf. Sie fuhren in verschiedene Richtungen davon.
Suko musste sich blitzschnell entscheiden. Sein Gehirn reagierte so fix wie ein Computer. Er checkte die verschiedensten Richtungen ab und hoffte, es zu packen.
Alles ging schnell. Er verfolgte ein Paar, das in nördliche Richtung weiterfuhr. Wenn er sich eine Linie dachte, mussten sie die Gegend passieren oder in ihr landen, wo Suko wohnte. Ebenso wie John Sinclair. In diesem Hochhaus, das bei diesem Wetter sehr schnell zu einem Treibhaus geworden war.
Alles lief perfekt. Dass die Zombies verfolgt wurden, merkten sie nicht. Sie drehten sich nicht einmal um. Sie fuhren stur ihren Weg.
Das würden sie auch tun, wenn sich ihnen jemand in den Weg stellte. Dann würden sie ihn gnadenlos vernichten.
So gern Suko im Sattel eines Motorrads saß, so wenig konnte er die Fahrt genießen. Er musste die Zombies im Auge behalten, ohne dass sie es bemerkten.
Das Ziel rückte näher. Obwohl Suko sich nicht hundertprozentig sicher war, ging er davon aus, dass es das Haus war, in dem er und seine Partnerin Shao wohnten. Er grinste hart. Er hatte sie gewarnt.
Shao wusste genau Bescheid und konnte sich darauf einstellen.
Suko rückte nicht näher an die Zombies heran. Im Gegenteil, er vergrößerte manchmal den Abstand, aber er ließ sie nie aus den Augen. Sie schlängelten sich zwischen den Autos hindurch, sie rollten an Cabriofahrern vorbei, die ihnen sogar zuwinkten, ohne zu wissen, wen sie da gegrüßt hatten.
Es war irgendwie verrückt. Selbst Suko war ein derartiger Fall noch nicht untergekommen. Da rollte er durch London und verfolgte zwei lebende Leichen.
Und er bezeichnete die Verfolgung als einen glücklichen Umstand, denn der Weg führte dorthin, wo die beiden Hochhäuser standen. Am Rande von Soho. Eigentlich alte Bausünden, sie waren nun mal da und wurden auch nicht abgerissen. Außerdem hatten sich Suko, Shao und John an sie gewöhnt.
Die alten Bausünden lagen nicht im Dunkeln. Die meisten Menschen waren auf den Beinen. Überall brannte Licht hinter den zumeist offenen Wohnungsfenstern. Ganz London schnappte nach Luft, war gierig auf ein wenig Kühlung…
Bremsen!
Suko reagierte blitzartig. Woher der Typ kam, war ihm unbegreiflich. Er stand plötzlich mitten auf der Straße, schwankte dabei und schwenkte eine Bierflasche.
Er lachte. Sein Hemd stand offen und flatterte. Die Hose war kurz, und der Mann selbst war total betrunken. Er lallte Suko etwas entgegen. Bevor der Inspektor um ihn herumfahren konnte, erschien eine Frau, die ihn anfauchte und dabei zurückzog.
Suko kümmerte sich nicht mehr um das Paar. Er gab wieder Gas und fuhr weiter.
Nur hatte er jetzt das Nachsehen. Durch den kurzen Stopp waren ihm die beiden Zombies entwischt. Glücklicherweise kannte er das Ziel. Nur fragte er sich schon jetzt, wie sie ins Haus kommen wollten. Sie fuhren sicherlich nicht in die Tiefgarage, um dort ihre Motorräder abzustellen.
Nahe der beiden Häuser gab es Parkplätze für die Anwohner.
Genau dort fuhr Suko hin. Er konnte sich vorstellen, dass die Zombies ihre Maschinen abstellten, um die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen.
Suko gab Gas. Dass es auf jede Sekunde ankam, konnte er sich denken. Er wollte den Vorsprung der Zombies so klein wie möglich halten.
Auf den beiden Parkplätzen hatte es mal Licht gegeben. Leider waren die Lampen durch irgendwelche Chaoten zerstört worden.
So musste sich Suko auf seine Beleuchtung verlassen.
Die Stellplätze waren allesamt besetzt. Er konnte durch die schmalen Zwischenräume rollen. Er war auf der Suche und ärgerte sich, dass die Zombies verschwunden waren.
Er stoppte an einer Stelle, von der aus er den Eingang einsehen konnte. Die große Tür stand einladend weit offen. Die Luft sollte zirkulieren können und etwas Kühlung bringen.
Suko bockte die Maschine auf. Er musste sich jetzt entscheiden, wie er vorgehen wollte. Noch abwarten oder in das Haus hineinlaufen, in dem sich die beiden möglicherweise versteckt hielten?
Eine Entscheidung wurde ihm abgenommen. Schräg hinter sich hörte er das leise Geräusch. Suko duckte sich automatisch, warf sich auch zur Seite, wurde aber trotzdem erwischt. Etwas schrammte über seine rechte Kopfseite und erwischte auch den Nacken. Den Gegenstand konnte er nicht sehen, aber die Wucht des Schlags trieb ihn nach vorn. Er hatte Mühe, sich auf den Füßen zu halten.
Dass ein Auto in der Nähe stand, war sein Glück. Er stützte sich an dessen
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