Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
133 - Dämonenerbe

133 - Dämonenerbe

Titel: 133 - Dämonenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
dem Knattern eines Maschinengewehres klangen.
    „In ein paar Minuten surrt der Kübel wie ein Kätzchen, das gestreichelt wird", sprach er weiter. „Wohin wollen Sie?"
    „Nach Hietzing."
    „Das trifft sich gut. Ich fahre nach Lainz zu meiner Schwester ins Altersheim. Sind Sie aus Wien?" „Ja, aber ich lebe seit ein paar Jahren nicht mehr dort."
    „Das ist gescheit", brummte er. „Dieser Gestank und Dreck, es ist nicht zum Aushalten. Und die Politiker dazu - na ja, die sind überall gleich schlecht. Ich habe ein kleines Häuschen in Klosterneuburg, nicht sehr aufregend, aber ich bin zufrieden."
    Der alte Kauz unterhielt sie die nächste halbe Stunde mit köstlichen Schnurren, die teils so lustig waren, daß Coco vom vielen Lachen alles weh tat. Dabei steuerte er sicher durch den nächtlichen Wienerwald. In der Jagdschloßgasse setzte er sie ab.
    „Ich danke Ihnen für die Fahrt und für die Unterhaltung", verabschiedete sich Coco. „Es ist schon endlos lange her, seit ich zuletzt so ausgiebig gelacht habe." „Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite. Wenn Sie mal nach Klosterneuburg kommen, dann besuchen Sie mich doch. Fragen Sie nur nach dem verrückten Franz."
    „Ich nehme Sie beim Wort", sagte Coco. „Auf Wiedersehen."
    Er winkte ihr zu, dann verschwand der fahrende Rosthaufen in der Ferne.
    Coco schlenderte die Jagdschloßgasse in Richtung Verbindungsbahn entlang. Mit jedem Schritt löste sich ihre gute Laune immer mehr auf. Sie überquerte die Ratmannsdorfgasse und vermied es, auch nur einem Blick der Zamis-Villa zu schenken.
    Rebecca hatte zwar in ihrer Nachricht nicht verraten, wo sie in Wien wohnen würde, aber es war sicherlich recht einfach, das zu erfahren.
    Norbert Helnweins kleines, einstöckiges Haus mit dem winzigen Vorgarten weckte in Coco ebenfalls unangenehme Erinnerungen. Nur zu deutlich sah sie das gütige Gesicht des alten Mannes vor sich, der ihr einmal das Leben gerettet hatte, und sie hatte es ihm übel vergolten. Im Kampf gegen Rosqvana hatte sie ihn töten müssen.
    Die Diele war klein und mit einer billigen Kleiderablage ausgestattet. Coco wartete ein paar Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie wollte kein Licht andrehen. Das Wohnzimmer war einfach eingerichtet: eine bequeme Sitzgarnitur, ein kleines Tischchen und ein paar Schränke. Die Wände waren mit Bildern und Waffen bedeckt.
    Coco warf den Koffer auf einen Stuhl, schlüpfte aus der Lederjacke und steckte sich eine Zigarette an. Zehn Minuten lang untersuchte sie das ganze Haus.
    Schließlich öffnete sie ein Fenster im hinteren Teil des Hauses. Der Modergeruch wurde ihr langsam unerträglich.
    Sie setzte sich neben das Telefon, wählte 15 30 und hörte eine halbe Minute die neuesten Nachrichten der APA. Zufrieden legte sie den Hörer auf, das Telefon funktionierte.
    Aus dem Koffer holte sie ein paar Gegenstände hervor. Ein schwarzes Samttuch breitete sie auf dem Tisch aus, darauf stellte sie eine faustgroße Kristallkugel. Mit einer blauen Kreide zog sie einen Kreis um die Kugel, außerhalb des Kreises schrieb sie das Zeichen ihrer Familie nieder. Sie ließ die Kreide auf den Tisch fallen und lehnte sich zurück.
    Coco schloß die Augen und konzentrierte sich kurz. Die magische Kristallkugel pulsierte, sofort drosselte Coco die Leuchtkraft. Der Schein, der von der Kugel ausging, erinnerte an das Licht eines Schwarzweißfernsehers.
    „Ich rufe dich, Rebecca!" flüsterte sie.
    Die Kugel schimmerte nun lachsfarben, dann wurde sie durchsichtig und das Licht erlosch. „Verdammt", entfuhr es Coco. Sie traute ihrer alten Freundin ja einige Dummheiten zu, konnte sich jedoch nicht vorstellen, daß Rebecca nicht einmal eine Kugel nach Wien mitgenommen hatte. Aber anscheinend war es so. Sie konnte mit der Vampirin keine magische Verbindung herstellen. Verärgert löschte sie das Zeichen ihres Clans und durchkreuzte den Kreis um die Kugel.
    Was nun? fragte sich Coco. Sie versuchte sich in die Lage Rebeccas zu versetzen.
    „Unsere Villa", murmelte Coco. Sie wußte nicht, wer die Villa gekauft hatte, aber das war ihr höchst gleichgültig. Doch Rebecca konnte in der Nähe des Hause eine Nachricht hinterlassen haben.
    Die Vorstellung, ihrem Elternhaus einen Besuch abzustatten, erfreute sie nur wenig. Sie überlegte, welche Gegenstände sie mitnehmen sollte. Nach kurzer Zeit hatte sie ihre Wahl getroffen, und steckte alles in eine kleine Umhängetasche. Bevor sie das Haus verließ, schmierte sie einige

Weitere Kostenlose Bücher