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133 - Die Letzte ihrer Art

133 - Die Letzte ihrer Art

Titel: 133 - Die Letzte ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hielt.
    Rilux stemmte sich erneut gegen den abgerundeten Fels. So kurz vor dem Ziel durfte er nicht scheitern. Wieder kippte der Stein nach vorne, und wieder drohte er zurück zu rollen. Doch diesmal setzte Rilux stärker nach. Jeder Muskel und jede Sehne seines Leibes spannten sich an. Und tatsächlich. Es gelang ihm, den Stein weiter zu wälzen.
    Eine Handbreit ragte bereits über die Kante hinaus, als er auf einer neuen Unwucht zu stehen kam. Rilux versuchte den Druck zu vergrößern, doch es gelang ihm nicht. Seine Kräfte waren endgültig verbraucht.
    Es muss gelingen, hämmerte er sich ein, bevor es zu spät ist.
    Seine Furcht galt dem Bösen, der längst heran sein musste.
    Im gleichen Moment, da er nach dem Kerl sehen wollte, spürte er einen brutalen Schlag ins Kreuz. Gleißender Schmerz zuckte bis in die Spitzen seines Medusenhauptes. Die Attacke des blinden Gegners raubte Rilux den Atem, doch sie bewirkte unabsichtlich noch mehr: Sie lieferte nämlich auch den entscheidenden Anstoß, der den Brocken zu einer weiteren Umdrehung trieb.
    Malmend überwand der Fels die Betonkante und stürzte in die Tiefe. Rasselnd spannten sich die angelegten Ketten. Rilux spürte, wie seine linke Hand zwischen Stein und Eisen einklemmte. Sie wurde ihm zerquetscht, doch das bemerkte er kaum. Ihm lag nur noch daran, den biegsamen Fischleib um die Beine des Bösen zu schlingen, damit er diesen mit in den Abgrund riss.
    Einen Herzschlag später flogen sie auch schon über die Kante hinweg.
    Rilux schlug mit dem Kopf auf, als sich die Kettenglieder ruckartig spannten. Für einen Moment wurde der Sturz des runden Brockens gestoppt, aber dann ging es weiter in die Tiefe, im gleichen Maße, wie sich auf der anderen Seite der Mauer das Eisentor anhob.
    Unter gewaltigem Getöse brach das angestaute Wasser aus dem Abfluss hervor. Schäumend schleuderte es Rilux und den Bösen mit solcher Wucht gegen die umliegenden Felsen, dass kein Fetzen mehr von ihnen übrig war, als die niederbrechende Sturzflut die ersten Häuser der Stadt erreichte.
    ***
    Matt wagte nicht, dem Daa’muren hinterher zu schießen, aus Furcht, die Explosion könnte Urza zu einem Angriff provozieren. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als dem Flüchtenden zu folgen. Zu dritt rannten sie aus dem Labor, während die Fishmanta’kan weiter ihre Brut einholte.
    Hastig ging es durch Luftschleuse und Vorraum ins Treppenhaus. Schwere Tritte wiesen ihnen den Weg in die Höhe. Ihr wendiger Gegner blieb ständig außer Sicht, bis sie ins Freie gelangten. Erst als ihnen der kalte Regen ins Gesicht schlug, entdeckten sie ihn. Seine Gestalt zeichnete sich auf dem leeren Platz vor der Kaserne ab, im Licht eines Blitzes, der den Fluchtweg enthüllte, der direkt ins Meer führte.
    Matt feuerte den Driller ab, doch der wütende Sturm verhinderte einen genauen Schuss. Nutzlos detonierte der Minisprengkopf mehrere Meter neben dem Ziel.
    »Wir müssen näher heran, bevor er abtaucht«, rief er den anderen zu. Sobald der Daa’mure im Meer verschwand, konnte ihm nur noch Quart’ol folgen, und das war alleine viel zu gefährlich.
    Den herabprasselnden Wassermassen trotzend, rannten die drei los. Das Unwetter schwoll zum Inferno an. Sie hatten gerade dreißig Meter zurückgelegt, als es zu laut für eine Verständigung wurde. Matt sah in den Himmel, weil er einen aufziehenden Sturm befürchtete, aber dort oben war keine Ursache für den ohrenbetäubenden Lärm zu entdecken. Was wirklich auf sie zukam, bemerkt er erst, als ihn Aruula am Arm zurück zog und in Richtung Landesinneres deutete.
    Matt spürte, wie sein Magen zu einem Eisklumpen gefror, denn zwischen den Häuserzeilen brach eine schäumende Wasserfront hervor, die donnernd auf die Marinebasis zu raste.
    Irgendwo in den Bergen musste ein Damm gebrochen sein, anders war die Flutwelle nicht zu erklären. Mehrere Meter hoch jagte sie auf sie zu.
    Verzweifelt sah Matthew sich nach einem Schlupfwinkel um, doch außer Sträuchern und einigen rostigen Autowracks standen sie allein auf weiter Flur. Bis zur alten Kaimauer gab es nur platten, brüchigen Beton. Selbst der Daa’mure drehte sich vergeblich im Kreis.
    Rasend schnell brach das Unglück über sie herein.
    Noch ehe Matt richtige Furcht empfinden konnte, erhielt er einen fürchterlichen Schlag gegen die Seite. Die Beine wurden ihm unter dem Leib fortgerissen. Alles um ihn herum verwandelte sich in einen Wirbel aus schlammigem Wasser.
    Kopfüber wurde er davon getragen, und es

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