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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber ich habe nicht gern Zeugen dabei, wenn ich mich einer Frau nähere. Und schon gar keine Somer."
    „Da hast du recht. Die schrägen Vögel sollen nicht auch noch ihren Spaß haben." Ihre Stimme sank von den höchsten Tönen ab bis zu einem abgrundtiefen Baß. Sie versetzte Stamraeyd mit einem ihrer Tentakel einen kräftigen Hieb, dann eilte sie zu dem ungeduldig wartenden Köön Chaaer.
    Sie öffnete die Tür, und sie war die erste, die auf den Gang hinaustrat. Sie eilte ihm voran, und als er einmal versuchte, sich an ihr vorbeizuschieben, schob sie ihn entschlossen zurück. Sie dachte nicht daran, ihm das Risiko zu überlassen. Sie wollte entscheiden, wohin man sich zu wenden hatte, und sie wollte die Initiative jederzeit für sich behalten.
    Er sah ein, daß es sinnlos gewesen wäre, sich gegen sie aufzulehnen, da sie zu stark für ihn war.
    Auf ihren kleinen, dicken Beinen rannte sie voran, und als ihnen aus einem seitlich abzweigenden Gang plötzlich ein Somer entgegenkam, rannte sie ihn kurzerhand über den Haufen.
    „Gib ihm eins auf den Hinterkopf, flötete sie vergnügt. „Damit schickst du ihn für einige Zeit ins Reich der Träume."
    Köön Chaaer gehorchte. Er schlug zu, und der Somer streckte sich seufzend aus.
    Bewußtlos blieb er auf dem Boden liegen.
    „Gut gemacht", lobte sie. „Hoffentlich macht dir so was nicht zuviel Spaß."
    „Überhaupt nicht", beteuerte er. „Mir wäre es viel lieber, wenn wir die Somer mit einem Gesang unschädlich machen könnten."
    „Mir auch."
    „Aber dazu müßten wir Zehn Mann sein. Mindestens."
    „Zehn Frauen."
    „Wieso zehn Frauen?" Er blickte sie verblüfft an. „Das ist doch egal. Hauptsache, wir sind zehn Sänger."
    „Frauen sind immer besser, Kleiner. Das wirst du noch begreifen, wenn du größer bist."
    Sie traten auf eine Rampe hinaus, von der aus sie den Ausgang aus dem Gebäude sehen konnten. Zwei bewaffnete Somer hielten dort Wache.
    „Ich fürchte, jetzt ist es aus mit unserem friedfertigen Verhalten", summte Toomoan Taan leise. „Die beiden werden uns Schwierigkeiten machen. Wir kommen nicht an sie heran, ohne daß sie uns bemerken."
    Köön Chaaer suchte vergeblich nach einer Möglichkeit, die beiden Wachen zu überraschen.
    „Wir müssen sie überrennen", sang er schließlich. „Je länger wir warten, desto schlimmer wird es für uns."
    Toomoan Taan verzichtete auf weitere Worte. Sie lief einfach los. Als sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, wurden die beiden Somer aufmerksam. Sie drehten sich um und griffen nach ihren Waffen. Sie waren jedoch nicht schnell genug. Die beiden Ophaler stürzten, sich auf sie, rissen ihnen die Waffen aus den Händen und warfen sie zu Boden.
    Dann flüchteten sie auch schon ins Freie, sprangen in einen Gleiter und starteten damit.
    Wiederum war es Toomoan Taan, die das Steuer übernahm. Sie lenkte die Maschine in eine Schneise und hob sie langsam an, bis sie über die Wipfel der Bäume hinwegsehen konnte. Dann ließ sie den Gleiter wieder absinken.
    „Wie ich mir dachte - es wimmelt in dieser Gegend von Fluggeräten dieser Art, und alle sind mit Somern besetzt."
    Sie landete auf einer kleinen Lichtung und stieg aus. Als Köön Chaaer ihr gefolgt war, schaltete sie die Automatik des Gleiters ein und schickte ihn in den Norden des Planeten.
    Die Maschine stieg auf und entfernte sich rasch.
    „Meinst du, daß wir zu Fuß sicherer sind?" fragte Köön Chaaer.
    Toomoan Taan schien ihn nicht gehört zu haben.
    „Und jetzt heraus mit der Wahrheit", forderte sie. „Was hast du mit den Nakken zu tun?"
    Köön Chaaer war so überrascht, daß es ihm die Sprache verschlug.
    „Was ist? Warum antwortest du nicht?" fragte Toomoan Taan.
    „Wie kommst du darauf?" sang Köön Chaaer mit schwankender Stimme.
    „Ich habe dich beobachtet", erklärte sie. „Ich habe gesehen, wie du reagiert hast, als die Somer nach den Nakken gefragt haben. Also?"
    „Du bist selbst zusammengezuckt", begehrte Köön Chaaer auf. „Dich hätte diese Frage beinahe aus dem Gleichgewicht geworfen."
    Tooman Taan antwortete mit einer Reihe von heiteren Flötentönen, mit der sie einen musikalischen Spannungsbogen schuf, der seinen Höhepunkt in einer Septime fand.
    „Der Polarstern versinkt unter dem Horizont", fügte sie dann hinzu.
    „Zu Ehren Ijarkors", antwortete Köön Chaaer.
     
    *
     
    Chyyk Traal folgte Salaam Siin und Roi Danton in eine abgelegene Gegend des Mondes Culio, und er wußte sofort, daß sich seine Mühen

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