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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sonst das Tor bewachen", sang er, „aber das ist nicht der Fall. Seltsam, nicht?"
    „Man ist sich seiner Sache offenbar sehr sicher", antwortete sie. Zögernd blieb sie am Eingang zum Tor stehen. Es widerstrebte ihr, sich nunmehr sozusagen blind an die Nakken zu wenden. War es nicht besser, wenn sie versuchte, mit ihnen zu reden und sich mit ihnen abzustimmen?
    „Worauf wartest du?" fragte Köön Chaaer. „Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Toomoan Taan gab sich einen Ruck.
    Was interessiert dich, wer das Tor manipuliert hat? dachte sie. Du brauchst nur dafür zu sorgen, daß ihr zu Ehren Ijarkors singen könnt. Danach lösen sich alle Probleme von selbst.
    „Wir wenden uns an den Tormeister", sang sie. „Konzentriert euch. Er muß tun, was wir wollen!"
    Sie stimmte die Melodie an, und die anderen Ophaler fielen ein. Psionische Stoßwellen bauten sich auf und durchdrangen das Terraner-Tor.
    Doch dann fiel ein Schuß.
    Ein gleißend heller Blitz zuckte auf die Gruppe der Ophaler zu, und eine der Frauen stürzte tödlich getroffen zu Boden.
    Schlagartig endete der Gesang der Ophaler.
     
    5.
     
    Salaam Siin stoppte den Flug des Antigravgleiters, als er es am Eingang des Terraner-Tors aufblitzen sah.
    „Da ist etwas passiert", sagte Roi Danton, der neben ihm saß. Sie hatten den Planeten Pailliar vor wenigen Minuten mit dem Raumer der Netzgänger erreicht und die letzte Strecke bis zum Heraldischen Tor in einem Gleiter zurückgelegt. „Lande."
    Der Singlehrer zögerte. Er sah, daß etwa dreißig Ophaler aus dem Heraldischen Tor flüchteten und in Richtung der nahen Stadt eilten.
    „Schnell", drängte der Terraner. Wir müssen mit ihnen reden."
    Jetzt endlich reagierte Salaam Siin. Er drückte den Gleiter nach unten und überholte die Fliehenden. Dabei hob er grüßend einen seiner Tentakel. Diese Geste wirkte so beruhigend auf die anderen, daß sie ihre Flucht beendeten und im Schutz einiger Felsen stehenblieben. Dort warteten sie auch noch, als Salaam Siin und Roi Danton gelandet und ausgestiegen waren.
    Der Singlehrer begrüßte sie mit einer besänftigenden Melodie, und er begriff zugleich, daß sie ihn erkannt hatten.
    „Was ist passiert?" fragte er.
    „Man hat auf uns geschossen", erwiderte Toomoan Taan. „Eine der Frauen wurde getötet. Sie liegt noch da drüben."
    Und dann erklärte sie, was sie überhaupt im Heraldischen Tor bezweckt hatten.
    „Das Tor ist blockiert. Wir wollten es wieder öffnen, um am Spiel des Lebens teilnehmen zu können."
    „Das könnt ihr auch hier", erwiderte Salaam Siin zu ihrer Überraschung. „Dazu müßt ihr Pailliar nicht verlassen."
    „Wie sollen wir das verstehen?" sang Toomoan Taan. Sie war verwirrt. Sie hatte ein grenzenloses Zutrauen zum Singlehrer, und es hätte ihr Vorstellungsvermögen überstiegen, daß er kein Anhänger der Philosophie vom Permanenten Konflikt war. Sie wäre nie auf den Gedanken gekommen, an seiner Loyalität zu Ijarkor zu zweifeln.
    „Es ist bedeutungslos, ob das Terraner-Tor blockiert ist oder nicht", fuhr Salaam Siin fort.
    „Ihr werdet von Pailliar aus am Spiel des Lebens teilnehmen. Ihr werdet singen, und eure psionische Kraft wird auf dem Mond Ijarkor wirksam werden."
    „Richtig", stimmte Toomoan Taan zu. „Wir müssen nicht unbedingt auf Ijarkor sein.
    Sobald mehr als 1000 Ophaler zusammen sind und singen, hört man uns über viele Lichtjahre hinweg."
    „Die Frage ist nur, wann wir mit unserem Gesang beginnen sollen", warf Köön Chaaer schüchtern ein.
    „Das werdet ihr sofort wissen, wenn es soweit ist", erklärte Salaam Siin. „Wenn eine Million Ophaler auf dem Mond Ijarkor das Spiel des Lebens mit ihrem Gesang eröffnen, wird eine Impulswellenserie als mächtiger Stoß durch den Kosmos gleiten und eure Sinne beflügeln. Sobald ihr diese Impulse verspürt, beginnt zu singen - mit aller Macht, die euch gegeben ist."
    Verwundert blickten die Ophaler ihn an. Sie hatten oft im Chor gesungen, aber eine solche Stoßwelle, von der er gesprochen hatte, hatten sie noch nie verspürt. Spielte er auf ein besonderes Ereignis an, von dem sie noch nichts wußten? Hatte er sich eine Überraschung für den zurückgekehrten Ijarkor ausgedacht, um den Ewigen Krieger zusätzlich zu ehren?
    „Wir sind einverstanden", verkündete Toomoan Taan, nachdem sie eine Weile nachgedacht hatte. „Du wirst wissen, was richtig ist und was den Erwartungen Ijarkors entspricht."
    „Und dann müssen wir noch über Lainish reden", sagte Roi Danton. „Nach

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