1331 - Zu Ehren Ijarkors
unseren Informationen ist er dafür verantwortlich, daß ihr hier auf Pailliar seid und weitere 150.000 Ophaler auf Lombok gelandet sind. Er will das Spiel des Lebens stören."
„Er ist ein Verräter", behauptete Salaam Siin.
„Der Gavvron wird für das bezahlen, was er getan hat", bemerkte Toomoan Taan. „Aber das ist eine Sache, die wir auf später verschieben können. Jetzt geht es um etwas anderes. Wenn wir auf Pailliar bleiben sollen, dann muß sofort etwas geschehen. Wir müssen versorgt und vernünftig untergebracht werden. Ich fürchte jedoch, das sind Forderungen, die ihr nicht erfüllen könnt. Deshalb wäre es einfacher, uns nach Ijarkor zu bringen."
„Das geht nicht, solange das Tor blockiert ist", entgegnete der Singlehrer. „Wir werden mit Kodexwahrer Dokroed reden, und darüber hinaus werden wir versuchen, das Tor zu öffnen."
„Tiere bringt man besser unter als uns", empörte sich Toomoan Taan. „Und von Dokroed ist keine Hilfe zu erwarten. Er hat uns foltern lassen, weil er uns nicht glaubt, daß wir gegen unseren Willen hierher gebracht worden sind."
„Wir kümmern uns darum", versprach Roi Danton.
„Und dann wollen wir wissen, wer auf uns geschossen und eine von uns getötet hat", sang Toomoan Taan voller Erregung. „Auf diesem Planeten scheint man zu glauben, daß man ungestraft buchstäblich alles mit uns machen kann."
„Bleibt dem Tor fern", empfahl Roi Danton. „Wir möchten nicht, daß noch jemand von euch erschossen wird."
*
Kodexwahrer Dokroed schritt stolz wie ein Pfau vor Salaam Siin und Roi Danton auf und ab. Nachdem er seine beiden Gäste in einem großen Haus im Süden der Stadt empfangen hatte, schien er es nur noch darauf anzulegen, ihnen zu zeigen, daß alle Macht über das Geschehen auf Pailliar in seinen Händen lag. Er bot seinen Gästen noch nicht einmal eine Erfrischung an.
„Ich will nur eins", verkündete er, nachdem sie eine bessere Versorgung der Ophaler gefordert hatten, „daß die Sänger so schnell wie möglich von hier verschwinden. Wir sind von ihnen überrascht worden. Keiner von uns wollte sie hier haben. Sie sind einfach aus dem Terraner-Tor gekommen, als hätten sie ein Anrecht darauf, das Gastrecht in Anspruch zu nehmen. Aber es sind ungebetene Gäste. Wir sind nicht darauf vorbereitet, 150.000 Ophaler zu versorgen und unterzubringen. Wir haben gar nicht die Kapazität dafür. Und außerdem sehe ich keinen Grund dafür, daß sie bleiben. Sie sollen zum Mond Ijarkor gehen oder sich in ihre Heimat zurückziehen. Hier haben sie jedenfalls nichts verloren."
„Sie sind aufgrund einer Intrige von Lainish, des Anführers des Hatuatano, nach Pailliar gebracht worden", wiederholte Roi Danton eine Aussage, die er zuvor schon einmal gemacht hatte, ohne damit großen Eindruck bei Dokroed zu erzielen. „Sie trifft keine Schuld."
„Und warum verschwinden sie nicht von hier?" fragte der Kodexwahrer. „Ihr Platz ist auf dem Mond Ijarkor. Dort haben sie dafür zu sorgen daß das Spiel des Lebens ein voller Erfolg wird."
„Auch das habe ich bereits versucht, dir zu erklären", erwiderte der Terraner. „Die Nakken blockieren das Terraner-Tor, und solange sie das tun, können die Ophaler nicht abreisen."
„Wir werden dafür sorgen, daß die Blockade beendet wird", sang Salaam Siin. „Sobald wir das erreicht haben, verschwinden die Ophaler. Bis dahin aber müssen sie untergebracht und vor dem Regen geschützt werden, und sie müssen verpflegt werden.
Mit ein bißchen gutem Willen ist das zu schaffen."
Der Somer schritt würdevoll auf und ab. Hin und wieder streckte er seine gefiederten Arme aus und schüttelte sie, als könne er dadurch seine Gedanken beflügeln.
„Also gut", lenkte er schließlich ein. „Wir werden ein energetisches Prallfeld errichten und als Dach über das Camp legen, damit die Sänger nicht dem Regen ausgesetzt sind.
Die Ophaler sollen uns angeben, was sie für ihre Verpflegung benötigen. Wir werden uns bemühen, ihre Wünsche zu erfüllen. Ich bin jedoch nur bereit, sie für einige Tage bei uns zu dulden. Sobald das Terraner-Tor frei ist, sollen sie verschwinden."
„Das werden sie", entgegnete Roi Danton und bedankte sich für das Hilfsangebot Dokroeds. Damit waren die Schwierigkeiten der Ophaler zumindest vorübergehend behoben. Ein ähnliches Gespräch würde Salaam Siin auch auf dem Planeten Lombok führen müssen, wo weitere 150.000 Ophaler gestrandet waren.
Der Kodexwahrer hielt Wort. Nach Ablauf von
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