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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umarmte freudig einige aus der Gruppe. Es war offensichtlich, daß sie diese Männer und Frauen schon seit langem kannte und von ihrer Zugehörigkeit zum Orden wußte.
    „Ich hatte gehofft, daß ich euch finde", sagte sie, nachdem sie alle begrüßt und Köön Chaaer vorgestellt hatte. „Wir müssen etwas unternehmen."
    „Was hast du vor?" fragte einer der hinzugekommenen Männer.
    „Wir müssen in das Heraldische Tor eindringen und uns mit den Nakken in Verbindung setzen, damit sie die Blockade aufheben", erwiderte Toomoan Taan. „Wir dürfen auf keinen Fall länger hier bleiben und uns manipulieren lassen. Ich fürchte jedoch, daß es nicht ohne Kampf abgeht. Wir werden auf Widerstand stoßen, vielleicht sogar auf sehr energische Gegenwehr. Deshalb benötigen wir weitere Mitglieder unseres Ordens. Je mehr wir sind, desto besser."
    Sie forderte die anderen Ophaler auf, nach Mitstreitern zu suchen und sie zu einem Sammelplatz zu bringen.
    „In zwei Stunden treffen wir uns", sang sie mit kraftvoller Stimme. „Und dann nehmen wir uns das Heraldische Tor vor."
    Toomoan Taan hoffte, eine genügend große Gruppe aufbauen zu können, so daß die psionische Komponente der ophalischen Musiksprache zum Tragen kommen konnte.
    Dazu mußten sich wenigstens 10 Ophaler zu einem Chor zusammenschließen. Nur so konnten sie hoffen, die Nakken erreichen und beeinflussen zu können.
    Zwei Stunden später hatten sich mehr als zwanzig ophalische Männer und Frauen um Toomoan Taan versammelt. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel herab und trocknete den regendurchweichten Boden. Unter den Bäumen tanzten Myriaden von Mücken, und die Ophaler hatten sich mittlerweile weiter vom Wald entfernt, um nicht gar so sehr van den Insekten belästigt zu werden.
    Toomoan Taan gab das Kommando zum Aufbruch. An der Spitze der Gruppe marschierte sie auf das Terraner-Tor zu.
    „Wir hätten uns gar nicht so weit von ihm entfernen sollen", sagte sie. „Aber wir waren wohl zu überrascht, um richtig reagieren zu können."
    Köön Chaaer machte sie darauf aufmerksam, daß eine Laster-Kolonne aus der Stadt der Somer ins Camp fuhr.
    „Man scheint sich dazu entschlossen zu haben, uns Verpflegung zu bringen", sagte er.
    Stöhnend legte er sich die Tentakel an den Leib. „Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, daß wir uns um unser leibliches Wohl kümmern müssen? Ich komme um vor Hunger."
    „Typisch Mann", schmetterte sie ihn ab. „Wir befassen uns mit Ereignissen von geradezu kosmischen Auswirkungen, und du denkst nur daran, dir den Magen vollzuschlagen."
    Sie marschierte energisch weiter, und Köön Chaaer wagte nicht mehr, von seinem Hunger zu singen, bis sie wenig später stehenblieb und sang: „Eine Kleinigkeit könnte ich allerdings auch vertragen."
    „Du mußt dich gedulden", entgegnete eine der Frauen. „Wir haben uns schon umgesehen, aber wir haben nichts Genießbares gefunden. Die Pilze im Wald sind alle giftig für uns."
    „Und sonst?" fragte sie. „Ihr müßt doch irgend etwas gefunden haben."
    „Nein. Nichts."
    „Ein Grund mehr, diese ungastliche Welt so schnell wie möglich zu verlassen", seufzte Köön Chaar. „Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur daran denke, daß man auf dem Mond Ijarkor hervorragend auf uns vorbereitet ist. Dort finden wir allen Komfort, und man ist nicht nur in der Lage, uns zu sättigen, sondern uns auch Delikatessen zu bieten, die es selbst bei uns zu Hause nur noch in Ausnahmefällen gibt."
    Toomoan Taan blieb stehen. Sie blickte zum Camp zurück, in dem sich 150.000 Ophaler zusammendrängten. Sie alle hatten zuletzt am Ausgangspunkt ihrer Reise etwas zu sich genommen. Vielleicht hatten viele von ihnen in den letzten Stunden vor der Abreise gar nichts gegessen, weil sie sich auf die gute Verpflegung auf Ijarkor gefreut hatten. Und jetzt? Sie mußten diesen Planeten verlassen und nach Ijarkor oder in ihre Heimat gebracht werden, wenn es nicht zu schweren Ausfallerscheinungen kommen sollte.
    Toomoan Taan fürchtete gar, daß es Todesopfer geben könnte.
    Wer auch immer uns hierher gebracht hat, er hat nicht daran gedacht, überlegte sie.
    Allein dafür gehört er bestraft.
    Sie versuchte, ihre Gedanken auf das Heraldische Tor zu richten und sich ausschließlich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren, um auf diese Weise das Hungergefühl zu überdecken. Es gelang ihr nicht besonders gut.
    Köön Chaaer schloß zur ihr auf.
    „Ich hatte befürchtet, daß die Somer oder irgend jemand

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