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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie konnten kaum noch etwas erkennen. Mühsam tasteten sie sich durch das Unterholz voran, bis es ihnen endlich gelang, eine kleine Höhle ausfindig zu machen. Sie krochen hinein, und sie waren froh, ein wenig Schutz gefunden zu haben, denn gleich darauf setzte wolkenbruchartiger Regen ein.
    „Wir wären naß bis auf die Haut, geworden", sang sie. „Oh, Mann, da ist man schon mit so einem jungen Burschen allein im Wald, und dann sorgt dieser verdammte Regen für Trübsinn. Aber du könntest mich ja in Stimmung bringen."
    „Ich will schlafen", antwortete Köön Chaaer und rollte sich auf dem Boden zusammen.
    „Und so was gehört zum Orden der Schwerelosen Sonne", seufzte Toomoan Taan.
     
    *
     
    „Ich muß mit dir reden", sagte Lainish zu Ronald Tekener, der zusammen mit seinen Assistenten im Organisationsbüro arbeitete. „Und wir sollten Salaam Siin hinzuziehen.
    Auch ihm habe ich einiges mitzuteilen."
    Ronald Tekener lächelte in einer Weise, die den Zwerg-Gavvron erschreckte.
    „Es genügt, wenn ich erfahre, um was es geht", erklärte er. „Ich kann dann alle Informationen an die anderen weitergehen."
    „Wo ist Salaam Siin?"
    Der Terraner setzte sich auf einen Hocker und blickte Lainish abschätzend an. Er war sich nicht klar darüber, was der Gavvron wußte. War ihm bereits bekannt, daß Roi und der Singlehrer der Ophaler den Mond Culio verlassen und nach Pailliar geflogen waren?
    „Er kümmert sich um die Organisation", antwortete Tekener vielsagend.
    Das Gesicht des Zwerg-Gavvron verzerrte sich.
    „Ich glaube, daß er gerade das nicht tut", rief er mit schriller Stimme. „Ich bin überzeugt davon, daß er ein Verräter ist. Und nicht nur er, sondern du und der andere Terraner ebenfalls."
    Der Galaktische Spieler blieb gelassen angesichts dieser Beschuldigung.
    „Es ist immer schön, wenn jemand eine Überzeugung hat", spöttelte er. „Könntest du dich etwas genauer ausdrücken? Ich habe nämlich keine Ahnung, wovon du sprichst."
    „Ach, tatsächlich?" Lainish legte seine Hände an einen Sessel, und für einen Moment schien es so, als wolle er sich hineinsetzen. Dann schien er sich jedoch dessen bewußt zu werden, daß es nicht gerade respektgebietend und würdevoll aussah, wenn er dabei Tekener den Rücken zuwenden und mühsam in den für ihn zu hohen und zu großen Sessel klettern mußte. Er drehte sich halb zur Seite und lehnte sich gegen den Sessel.
    „Ich habe erfahren, daß Salaam Siin und Roi Danton den Mond verlassen haben und mit einem Raumschiff weggeflogen sind."
    „Das ist durchaus richtig", bestätigte Tekener. „Wie du weißt, befinden sich zur Zeit erst eine Million Sänger von Ophal auf Ijarkor. Zu wenig für das Spiel des Lebens. 300.000 Sänger sind nicht hier eingetroffen. Entweder hat es irgendwo eine technische Panne gegeben, oder jemand hat die Heraldischen Tore manipuliert, so daß die 300.000 Sänger nun irgendwo auf dem Trockenen sitzen und nicht ins Siom-System kommen können.
    Dazu ist allerdings notwendig, daß eines oder mehrere Tore blockiert werden. Salaam Siin und Roi Danton sind unterwegs, um herauszufinden, wo die Verschollenen sind, und umeine mögliche Blockade aufzuheben."
    Er blickte Lainish durchdringend an, und seine Haltung ließ keinen Zweifel daran, daß er ihn für den Zwischenfall und die Behinderung verantwortlich machte.
    „Und wo suchen sie?" fragte der Zwerg-Gavvron.
    „Das entzieht sich meiner Kenntnis", ließ der Terraner ihn abfahren. „Ich muß es wissen."
    „Warum?"
    „Was für eine Frage", empörte Lainish sich. „Das Spiel des Lebens findet zu Ehren Ijarkors statt, und ich will nicht, daß auch nur ein Schatten des Mißerfolgs darauffällt."
    Der Smiler lächelte erneut in der für ihn charakteristischen Weise, und Lainish erbleichte. In diesen Sekunden mochte ihm deutlicher denn je zuvor bewußt werden, daß er bei Tekener auf Granit biß.
    „Ich traue dir nicht", sagte er mit gepreßter Stimme.
    „Das beruht auf Gegenseitigkeit", erwiderte der Terraner.
    Grußlos wandte der Zwerg-Gavvron sich ab und eilte davon.
    Hatte der Besuch Chyyk Traals ihn schon verunsichert, so war er nun in höchstem Maß alarmiert.
    Ihm war ein Rätsel, daß Tekener, Danton und Salaam Siin so schnell herausgefunden hatten, wo die verschollenen Sänger waren. Seine Intrige war sorgfältig geplant und vorbereitet gewesen. Es hätte keine Zwischenfälle geben dürfen. Und nun hatten Roi Danton und der Ophaler den Mond Culio verlassen, um die Blockade der

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