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1332 - Die Höhlen der Ewigkeit

Titel: 1332 - Die Höhlen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr daran, daß der Para-Gesang auch der Grund für die ablehnende Haltung des Kodexwahrers Dokroed war. Beweisen konnte er das allerdings nicht. Dokroed verfügte auf seinem Planeten über praktische unbegrenzte Helfer und Hilfsmittel.
    Lainish hatte den wenig zugänglichen Nakk Faragha bei sich. Aus einem Geheimdepot hatte er zudem zwei Roboter geholt, die ihn bei seinen kommenden Unternehmungen unterstützen sollten. Sein oberstes Ziel war es, schnell einen Weg zu finden, der ihn zu Ijarkor ins Siom-System brachte.
    Und dann galt es, wieder Verbindung zu den anderen Mitgliedern des Hauses der Fünf Stufen herzustellen, denn allein fühlte sich der Chef des Hatuatano den bestehenden Aufgaben nicht mehr gewachsen.
    Ijarkor waren teilweise die Hände gebunden. Daher mußte Lainish aus eigenem Antrieb handeln.
    Sein Jägerinstinkt war ungebrochen. Seine Absicht, den beiden Terranern, die das Spiel des Lebens ausrichteten, ins Handwerk zu pfuschen und sie nachhaltig zu diskriminieren, bestand weiter. Die Verzweiflung über die Mißerfolge drängte ihn zu neuen Aktivitäten, nachdem es ihm nicht einmal gelungen war, in eine Hyperfunkstation zu gelangen, um andere Mitglieder des Hauses der Fünf Stufen zu rufen.
    Der Weg ins Siom-System führte nun einmal ausschließlich über das Heraldische Tor. Dieser Weg mußte freigekämpft werden. Das Hindernis waren die Sänger von Ophal, und folglich mußte er dort ansetzen. Gegen den Kodexwahrer und seine sture Haltung hatte er keine Erfolgschancen.
    Die 150.000 Ophaler befanden sich in der Nähe des Terraner-Tors und dort teilweise in festen Unterkünften, aber auch in Zeltstädten und im Freien. Für den gemeinschaftlichen Para-Gesang bedurfte es keines ständigen Kontakts aller Ophaler. Darauf baute Lainish seinen Plan auf.
    Bei Nacht und Nebel verließ er mit den beiden Robotern Krethi und Plethi sein Quartier. Faragha hatte zuvor die Umgebung mit seinen metaphysischen Möglichkeiten sondiert und die Verstecke mehrerer Beobachter ausfindig gemacht, die der Kodexwahrer aufgestellt hatte. Lainish schlängelte sich durch die Überwachungslücken hindurch. Die beiden Roboter folgten ihm lautlos auf ihren Schwebepolstern.
    Außerhalb des Überwachungsrings schwang sich der Hatuatano-Chef auf die Plattf orm Krethis und ließ sich tragen. So konnte er die Entfernung zum Lager der Sänger auch schneller überwinden.
    Er umging die Stadt, die sich im wesentlichen auf der einen Seite des Heraldischen Tores befand, und näherte sich diesem aus einem Waldstück. Plethi übernahm die Sicherung. Er flog etwas höher, aber noch innerhalb der mächtigen Baumwipfel.
    Lainish sprang von Krethi ab und legte die letzten Meter zu Fuß zurück. Vom Waldrand aus konnte der Zwergenhafte etwa tausend Ophaler erkennen, die sich zu einem Doppelkreis formiert hatten und sich im Para-Gesang ergingen. Die Sänger hielten dabei die Augen geschlossen.
    Dann gab er Krethi seine Anweisungen. Der Roboter sollte sich möglichst unbemerkt den Sängern nähern und einen von ihnen entführen. Lainish brauchte Inf ormationen über die Hintergründe des Geschehens. Und die konnte er nur von einem der Akteure bekommen, also von einem Ophaler.
    Krethi schwebte davon, wobei er jede Bodenmulde ausnutzte. Schon bald war er den Blicken Lainishs entschwunden. Der mußte seine Ungeduld zügeln, denn lange Zeit geschah nichts.
    Schließlich kehrte Krethi aber zurück. In seinen Tentakelarmen hing schlaff ein besinnungsloser Ophaler. „Weg von hier!" zischte Lainish dem Roboter zu und deutete in Richtung des Mittelpunkts des Waldes. Krethi verständigte Plethi. Die beiden Roboter setzten sich in Bewegung, und Lainish folgte ihnen.
    Auf einer Lichtung machte er halt. Er kramte verschiedene Dinge aus seinen Taschen hervor und verpaßte dem Sänger zuerst ein Medikament, das ihn wieder zur Besinnung bringen würde. Noch bevor diese Wirkung eintrat, setzte der Gawronabkömmling eine Spritze mit einer Wahrheitsdroge an und injizierte dem Ophaler den Inhalt.
    Die Droge würde den Sänger in jeder Hinsicht gefügig machen.
    Der regte sich schon bald. Er drehte verwirrt seinen Kopf in alle Richtungen und fuhr mehrmals seinen Teleskophals aus und ein. „Bleib ganz ruhig sitzen!" herrschte der Zwerg seinen Gefangenen an. „Du sprichst mit einem Panish. Wie heißt du?"
    „Calam", antwortete der Ophaler matt. „Du wirst mir ein paar Auskünfte geben, Calam. Und dann wirst du vergessen, daß du mit mir gesprochen hast. Ist

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