Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1332 - Hypnose-Horror

1332 - Hypnose-Horror

Titel: 1332 - Hypnose-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Knie erwischte den Leib des Kuriers an einer recht tiefen Stelle. Das hielt er nicht aus. Er brach in die Knie und taumelte zugleich zurück.
    Sandra folgte ihm nicht. Sie dachte nur an Flucht und warf sich auf dem Absatz herum. Dann beging sie in ihrer Panik einen Fehler.
    Sie hätte zur Wohnungstür rennen müssen, aber in ihrer Aufregung floh sie in die falsche Richtung.
    Als sie es bemerkte, war es für eine Umkehr bereits zu spät. Da hatte sie die Tür zum Wohnzimmer bereits aufgestoßen und taumelte dort hinein. Erst bei den Stühlen stoppte sie.
    Schlagartig wurde ihr klar, welch einen Fehler sie begangen hatte. Das Zimmer musste einfach zu einer Falle für sie werden. Sie stand zitternd auf der Stelle, blickte sich im menschenleeren Raum um, drehte aber auch ihren Kopf nach hinten.
    Er war da.
    Dick Summer ließ sich nicht aufhalten. Auch der letzte Treffer hatte ihn nicht fertig gemacht. Er hatte es geschafft, die Folgen zu überwinden, aber er hatte Probleme, sich normal hinzustellen. Gebückt ging er weiter, die Arme vom Körper weggestreckt und von einer Seite zur anderen schwingend. Er ruderte damit, als wollte er irgendwelche Gegenstände aus dem Weg räumen, die es aber nicht gab.
    Sie schrie ihn an. »Bist du irre geworden, Dick? Bist du wahnsinnig?«
    »Ich werde dich töten!«
    Diesen Satz hätte er nicht zu wiederholen brauchen. Den Versuch hatte er ja bereits gemacht. Sandra war in diesem Fall froh, dass er keine Waffe in der Hand hielt. Mit einem Messer hätte er ihr sicherlich schon längst die Kehle durchgeschnitten.
    Er kam näher.
    Zwei Schritte noch, dann war er bei ihr.
    Sandra hatte ihre Coolness längst verloren. Ihr fiel ein, dass sie eine Waffe gebraucht hätte, denn mit bloßen Händen war sie ihm einfach unterlegen.
    »Warum?«, schrie sie ihn an. »Was habe ich dir getan? Warum willst du mich umbringen?«
    »Er will es so!«
    Sandra wusste nicht, wovon er genau sprach. Sie erinnerte sich an einen Begriff wie »Schwarzer Tod«, doch damit konnte sie nichts anfangen. Nur ahnte sie, dass er eine sehr wichtige Rolle in der Existenz dieses jungen Mannes spielte.
    »Ich kriege dich!«
    Es war für Sandra ein wichtiger Satz. So etwas wie eine Peitsche aus Worten. Er verdrängte ihre Panik, und der leichte Druck des Stuhls in ihrem Rücken brachte sie auf eine Idee.
    Sie drehte sich halb und schnappte sich dabei den Stuhl an der Lehne. Sofort riss sie ihn in die Höhe. Für einen Moment wunderte sie sich über sein Gewicht – er war doch schwerer, als sie geglaubt hatte –, aber genau das passte ihr in den Kram.
    Zuerst hob sie ihn nur halb an, dann höher, und sie drehte sich dabei. Dick Summer riss nicht mal die Arme als Deckung hoch. Er hörte wohl Sandras Schrei und einen Moment später das Klatschen, als ihn der Stuhl mit seinem gesamten Gewicht erwischte und ihm praktisch um die Ohren geschlagen wurde.
    Dick Summer dachte nicht mehr an seinen Vorsatz. Der harte Aufprall schleuderte ihn zur Seite, und dabei stolperte er noch über seine eigenen Beine.
    Schwer wie ein großer Stein fiel er zu Boden. Nicht mal ein Röcheln löste sich aus seiner Kehle. Er blieb zuckend am Boden liegen, und Sandra wich aus seiner unmittelbaren Nähe zurück. Noch hielt sie den Stuhl fest, aber sie atmete heftig, und Tränen liefen aus ihren Augen an den Wangen herab.
    Dick Summer war hart im Nehmen. Er drehte sich auf den Bauch, schüttelte den Kopf und stemmte sich wieder hoch.
    Nein, nur das nicht!
    Sandra lief zu ihm. Wieder holte sie aus und wieder schlug sie den Stuhl gegen Kopf, Nacken und Rücken.
    Es war genau das, was sie noch hatte tun müssen. Der Kurier zuckte noch einmal, als er flach auf dem Boden lag. Das war auch sein letztes Zeichen. Ansonsten rührte er sich nicht mehr.
    Sandra trat zurück. Jetzt war sie es, die undefinierbare Geräusche ausstieß. Es war ein Jammern und Weinen zugleich. Unterbrochen von keuchendem Luftholen.
    Tot? Ist er tot? Habe ich ihn mit dem Stuhl totgeschlagen? Diese Gedanken ließen sie fast durchdrehen, und sie lief im Zimmer umher wie aufgedreht.
    Sandra war völlig von der Rolle. Sie wusste nicht mehr, was sie noch denken sollte und was nicht. Nicht nur sie drehte sich im Kreis, auch ihre Gedanken waren nicht mehr in vernünftige Bahnen zu lenken. Aber es gab ein Ende. Die große Panik wich, und sie war wieder in der Lage, klar zu denken.
    Den Stuhl stellte sie ab.
    In ihrem Kopf rauschte es. Sie drehte sich langsam herum. Die Furcht davor, dass Dick Summer

Weitere Kostenlose Bücher