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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entscheiden kann, ob es dir gut geht oder nicht, dann bin ich das.«
    »Weiß ich. Ich stecke in der Klemme und…«
    »Da kommst du auch wieder raus, Totengräber.«
    »Ich heiße Dennis Rugera.«
    Ihm schien die Bezeichnung Totengräber wohl nicht mehr zu gefallen. Ein Anzeichen, dass es ihm ernst war mit bestimmten Dingen. Und da hörte der Spaß bekanntlich auf.
    »Dann geh mal los, Dennis.«
    »Die Kanone brauchst du nicht.«
    Jane winkte mit der freien Hand ab. »Lass das mal meine Sache sein. Man kann nie wissen, verstehst du? Und wenn ich sie nicht gegen dich einsetzen muss, sind eben andere Personen dran. Ich glaube nicht, dass ich in diesem Haus nur Freunde habe.«
    »Ich auch nicht.«
    »Was ist mit Edna?«
    »Weiß nicht.«
    »Du hast dir die falsche Person ausgesucht, mein Freund. Und noch eins. Kennst du den Gestank?«
    Dennis Rugera hob die Schultern.
    »So muss es doch auf dem Friedhof auch gerochen haben. Der Gestank dürfte dir nicht unbekannt sein.«
    »Aber nicht so stark.«
    »Das stimmt. Deshalb sollten wir uns auch auf etwas gefasst machen. Ich will nicht, dass du stirbst. Deshalb solltest du immer das tun, was ich dir sage. Bei Edna Wilson ist für dich Schluss.«
    »Habe verstanden.«
    »Dann Abmarsch. Aber leise, verstehst du?«
    Dennis Rugera hatte verstanden und hielt sich an die Regeln. Bis zur Treppe mussten sie ein paar Schritte gehen. Jane schaltete nicht die kleine Leuchte an. Die Augen hatten sich auch besser an die Verhältnisse gewöhnt, und so bewegten sie sich hintereinander dem Ziel entgegen.
    Bis der Totengräber nicht Acht gab und mit der Fußspitze gegen die unterste Stufe stieß. Er fluchte leise und fiel nach vorn. Bevor er stürzen konnte, fing Jane ihn ab.
    »Aufpassen!«
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    »Halte dich am Geländer fest!«
    Das tat er mit der linken Hand, und jetzt war er auch bereit, seine Füße so weit zu heben, dass er nicht mehr mit den Spitzen gegen die Stufen stieß.
    Die Treppe war nicht besonders lang. Jane Collins zählte genau acht Stufen. Sie schob den Totengräber vor, um selbst Platz für sich zu schaffen. Als sie ihn anfasste, bemerkte sie, dass er zitterte.
    Im Haus hatte sich nichts verändert. Weiterhin gab es diese ungewöhnliche Stille, und Jane holte jetzt ihre Leuchte hervor, um sich umzuschauen.
    Der Lichtstrahl traf die Wohnungstür der Witwe Wilson!
    »Da müssen wir rein.«
    »Nicht du, Dennis. Du wirst schellen. Und wenn Mrs. Wilson fragt, wer der späte Gast ist, dann wirst du deinen Namen sagen. Ich denke, dass Edna Vertrauen zu dir hat und auch öffnen wird.«
    »Gut, das mache ich.«
    Die Außenklingel war nicht zu übersehen. Dennis gehorchte Jane aufs Wort.
    Er schellte.
    Die Zeit der Spannung begann, das große Abwarten. Hinter der Tür klangen Geräusche. Was sie bedeuteten, war nicht herauszufinden, aber sie hörten schon die Stimme einer Frau.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin’s, Dennis.«
    »Was?« Eine kurze Pause entstand. »Was willst du denn hier um diese Zeit?«
    Jane nickte Dennis zu. Er wusste, was er tun musste. »Bitte, öffne, ich muss dir etwas sagen.«
    Wieder entstand eine kurze Pause. Dann hörte Jane genau den Satz, den sie auch hören wollte.
    »Warte, ich schließe auf!«
    Jetzt war die Zeit der Detektivin gekommen. Sie schob Dennis zur Seite und blieb allein vor der Tür stehen…
    ***
    Die Witwe Wilson war eine Genießerin der besonderen Art. Bestimmte Momente wollte sie einfach auskosten. Sie ergötzte sich an der Angst der bedrohten Person, und sie wollte das Flackern in den Augen sehen, das kurz vor dem Tod auftrat.
    Die Arme hielt sie hochgereckt. Zwischen beiden Handflächen »klebte« die Kristallvase wie ein gläserner Totschläger. Der Gesichtsausdruck der Frau ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie ihren Vorsatz in die Tat umsetzen würde.
    Das wurde in diesen schrecklichen Augenblicke auch Lou Kersher klar. Er hatte sich bisher in sein Schicksal ergeben, doch als er den Tod vor Augen sah, erwachte in ihm plötzlich der Lebensfunke. Etwas veränderte sich radikal. Der Funke blieb kein Funke, er verwandelte sich in einen starken Überlebenswillen.
    Dem Schlag würde er nicht entgehen, auch wenn er sich zur Seite rollte. Da war er einfach nicht schnell genug, aber es gab eine andere Chance. Er nutzte sie, ohne weiter noch darüber nachzudenken.
    Blitzschnell zog er die Beine an.
    Sofort schnellten sie wieder vor.
    Plötzlich schrie die Frau auf, weil sie hart an den Schienbeinen getroffen

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