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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufhielt und auch die Tür gestoppt hatte.
    »Siehst du was, Dennis?«, rief Jane halb laut.
    »Nein. Die Straße ist leer.«
    »Also doch an der Rückseite, John.«
    Ich erhielt keine Antwort. Auf der Treppe bewegte sich jemand und lief mit polternden Schritten auf uns zu. Der Mann war ziemlich von der Rolle. Die Angst stand ihm noch immer ins Gesicht geschrieben. Von Jane Collins erfuhr ich, dass er Lou Kersher hieß und ihr den Job verschafft hatte.
    Lou hielt sich am Geländer fest. Er musste zunächst Atem schöpfen. Mir kam er vor, als hätte er uns eine Botschaft mitzuteilen.
    »Haben Sie etwas gesehen?«, fragte Jane.
    »Ja, das habe ich«, erklärte er nickend. Er war noch ziemlich außer Atem.
    »Wo denn?«
    »Draußen auf dem Hof. Ich schaute aus dem Fenster.«
    »Ist er da noch?« Jane starrte ihn an, als wollte sie ihn durch ihren Blick hypnotisieren.
    »Nein. Oder fast.«
    »Wieso?«
    »Der muss in einer Wohnung sein. Er hat eine Scheibe zerstört. Das konnte ich hören…«
    ***
    Der Ghoul war gefallen!
    Wenn jemand wirklich wie ein nasser Sack in die Tiefe gefallen war, dann er. Er hatte die Scheibe durchbrochen und sich aus dem Fenster fallen lassen. Eine dicke und schleimige Masse, die auch nicht aufprallte, sondern aufklatschte.
    Für die folgenden Sekunden blieb der Ghoul liegen, ohne sich zu rühren. Seine menschliche Gestalt hatte sich verschoben. Da war er zu einem regelrechten Klumpen geworden, dessen Unterteil sich auf dem Untergrund ausgebreitet hatte. Der Kopf und die Schultern schauten hervor, und wenig später fing dieses Gebilde an zu zittern wie Pudding, der einen Stoß erhalten hatte.
    Auch das dauerte nicht lange an. Die Gestalt ruckte ein paar Mal, dann hatte sie es geschafft und drückte sich in die Höhe. Dicke stempelartige Beine erschienen. Er trug keine Kleidung. Das menschliche Aussehen war bei ihm nur noch zu ahnen, und wenn er sich bewegte, dann tat er es schwerfällig.
    Er spürte, dass man ihm auf den Fersen war. Er hatte Hunger. Er brauchte Nahrung, und das so schnell wie möglich. Die anderen Menschen waren für ihn gefährlich. Es passierte ihm selten. Oder war bisher noch nicht so eingetroffen, aber jetzt sah er seine Felle davonschwimmen. Dabei verließ er sich auf seinen Instinkt.
    Jeder würde damit rechnen, dass er sich in sein eigentliches Gebiet zurückzog, aber das hatte er nicht vor.
    Sein Ziel lag woanders.
    Er wollte, nein, er musste zu den Menschen. Gerade in Stresssituationen überkam ihn ein gewaltiger Hunger. Er brauchte das Fleisch. Wäre Edna in der Nähe gewesen, hätte er auch sie angegriffen. So aber war alles anders gekommen.
    Aber die Menschen waren da.
    Er roch sie.
    Sie besaßen einen bestimmten Geruch, der seine Nasenlöcher erreichte. Menschen strömten diesen Geruch aus. Ob Frau, Mann oder Kind, das war egal. Er freute sich auf den Geruch. Wenn er ihn wahrnahm, waren seine Opfer nah. Wie auch hier.
    Einen Blick nach oben warf er nicht mehr. Er presste seinen weichen Körper gegen die Hauswand zwischen zwei Fenstern und bemerkte hinter einem eine schwache Beleuchtung.
    Da war nichts Strahlendes. Das Licht verteilte sich in dem Rechteck, als wäre es dort eingepinselt worden.
    Er schaute sich das Fenster an.
    Es war geschlossen.
    Aber er wusste genau, wer in dieser Wohnung lebte. Eine noch junge Frau mit einem behinderten Kind. Sie verließ die Wohnung nur selten, weil sie auf ihr Kind Acht geben musste. Und so lag sie in der Nacht des Öfteren wach.
    Das Fenster war für ihn kein Hindernis. Er brauchte die Scheibe auch nicht einzuschlagen, dank seiner widerlichen Gestalt konnte er sie nach innen drücken. Das Platzen der Scheibe würde sich in Grenzen halten. Da würde es dann kein Klirren und Splittern geben, und dieses Geräusch würde kaum zu hören sein.
    Hier gab es keine Doppelverglasung. Die Menschen konnten froh sein, dass die Fenster hielten, wenn es draußen stark stürmte. Das alles war für ihn kein Problem.
    Der Ghoul presste seinen Körper dagegen. Zunächst erreichte er nichts. Das Glas bot noch einen zu großen Widerstand. Dann hörte er ein Knirschen. Es war der Vorbote. Er drückte weiter und musste nicht mal viel Kraft einsetzen, um die Scheibe zu zerstören.
    Sie brach ein.
    Es war nicht mal laut. Viele Scherbenstücke blieben in der weichen Masse stecken. Ihm machte es nichts. Er spürte keine Schmerzen. Er hatte nur Hunger.
    Das Fenster war zwar hoch, aber auch breit genug, um das Wesen hindurch zu lassen. Er brauchte seine

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