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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat Glück gehabt. Andere werden es nicht haben.«
    »Das steht nicht fest«, sagte Jane. »Es ist nicht besonders schwer, ihn zu vernichten. Da er sich auf einem Friedhof am wohlsten fühlt, werden wir dort nachschauen.«
    »Wir?«
    »Sie kommen mit.«
    Edna Wilson lachte. »Was soll das bringen?«
    »Ein Lockvogel ist immer gut.«
    Sie verzog ihren Mund. »Such ihn doch alleine, du Schlampe. Du wirst ihn nicht bekommen. Er fühlt sich auf dem Friedhof wohl. Das ist sein Reich, und er ist nicht allein. Auch andere sind bei ihm. Sie haben sich ihr Paradies geschaffen. Ja, ja«, erklärte sie krächzend. »Wir haben die Welt lange täuschen können. Lebten in Ruhe und Frieden in diesem Haus, in dem es schon immer komisch gerochen hat. Es fiel nicht auf.«
    Jane musste sich entscheiden. Sie konnte es drehen und wenden wie sie wollte. Hundertprozentig überzeugt war sie nicht, dass sich der Ghoul auf dem Friedhof versteckt hielt. Es konnte durchaus sein, dass es noch andere Möglichkeiten gab.
    »Ich bleibe mit Edna nicht allein«, erklärte Lou Kersher. »Verdammt, das mache ich nicht. Sie hat mich umbringen wollen.«
    »Keine Sorge, ich nehme sie mit.« Jane zog ihre Beretta. Die Mündung wies auf Ednas Kopf. »Wollen Sie wirklich noch hier in der Wohnung bleiben, Madam?«, fragte die Detektivin voller Spott.
    Edna überlegte nicht lange. »Nein, ich beuge mich der Gewalt…«
    ***
    War das Haus auf der anderen Straßenseite wirklich so wichtig? Ich konnte es mir vorstellen, und dabei dachte ich auch über den Ghoul nach. Er war eine Kreatur, die immer hungrig war. Er brauchte diese fürchterliche Nahrung, und deshalb suchte er oft die Nähe der Menschen, die er allerdings erst tot sehen wollte.
    Zu fassen war das nicht. Zumindest nicht für mich. Das wollte ich nicht akzeptieren. Leider musste ich es tun. Ghouls konnte man nicht begreifen. Sie gehorchten einzig und allein ihrem verdammten Trieb.
    Da ich hinter den anderen Fenstern kein Licht sah, machte das Haus auf mich einen bis auf eine Ausnahme unbewohnten Eindruck. Mir kam dabei ein schrecklicher Verdacht. War es sogar möglich, dass der Ghoul sich diese Menschen als Nahrung…
    Nein, nein, so weit wollte ich nicht denken. Das wäre ja unfassbar gewesen. Man hätte etwas merken müssen. Es konnte sein, dass in diesem Bau nur ältere Menschen lebten, die eben früh zu Bett gingen und sich nicht darum kümmerten, was drinnen oder draußen passierte.
    Ja, so musste es sein. Anders konnte ich es nicht akzeptieren. Von Jane Collins hatte ich nichts mehr gesehen. Auch das machte mich nicht eben fröhlicher.
    Inzwischen war wieder mehr Zeit verstrichen. Die Straße kam mir noch ausgestorbener vor als sonst. Es fuhr kein Auto mehr vorbei. So hatte ich freie Bahn.
    Die Haustür lag in einer Nische. Und dort entdeckte ich auch das Klingelbrett.
    Es gab tatsächlich Namen, wie ich im Strahl meiner Leuchte erkannte. Ich wollte nicht glauben, dass sie alle als Nahrung eines Ghouls gedient hatten.
    Ich musste so schnell wie möglich ins Haus. Wenn die Tür verschlossen und abgeschlossen war, zur Not das Schloss aufschießen.
    Das konnte ich vergessen. Vehement wurde die Tür aufgezogen.
    So überraschend, dass ich zurückwich und sofort meine Waffe zog.
    Ein Mann stürmte nach draußen. Das heißt, er wollte es, aber da stand ich plötzlich vor ihm, und er prallte gegen mich. Aus seinem Mund drang ein Schrei. Er drückte meine Waffe gegen den unteren Teil der Brust, denn dort hatte ich ihn mit dem Waffenlauf erwischt.
    Der Mann trug eine flache Mütze auf dem Kopf. Er hatte sich schnell wieder erholt, richtete sich auf, sah noch die Beretta und hob die Arme. »Nicht schießen, bitte. Nicht schießen!«
    »Kein Sorge, Mister.«
    »Gehen Sie! Hauen Sie ab!«
    »Warum?«
    Er drehte sich etwas zur Seite und wies auf die Tür. »Da im Haus, oben, da ist er.«
    »Der Ghoul?«
    Sein Mund blieb offen. Er war so überrascht, dass ich dieses widerliche Monstrum kannte.
    »Wer noch?«
    »Er will alle fressen.«
    »Wen?«
    »Die Blonde mit der Waffe!«
    Bei mir klickte es. »Sprechen Sie von einer Frau, die Jane Collins heißt?«
    »Ja, das hat sie mir gesagt.«
    Ich wusste Bescheid. Wollte zur Tür, aber er stoppte mich. »Das… das … können Sie nicht, Mister. Sie müssen die Polizei holen. Ein Sondereinsatzkommando. Das ist kein Mensch mehr …«
    »Die Polizei bin ich«, erklärte ich.
    Zunächst wollte er es nicht glauben. Die Zeit, um ihm meinen Ausweis zu zeigen, ließ ich mir

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