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1334 - Der Zweck heiligt die Mittel

Titel: 1334 - Der Zweck heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorbereitungen zu treffen, dann beginne ich mit der Arbeit." Es klang zynisch mit einer Spur von Vorfreude. „Der Tag ist noch lang."
    „Da wäre noch etwas, Windaji Kutisha. In Begleitung des Captains befindet sich ein kleines Wesen, mit einem braunen Pelz bedeckt. Es sieht aus wie ein dummes Tier, kann aber sprechen. Ahabs Maskottchen, wie er gestand. Ich glaube nicht, daß es etwas für uns Wichtiges weiß und bitte dich, es zu schonen. Ich möchte es später übernehmen, denn es sieht recht niedlich aus."
    „Befragen werde ich es doch dürfen?" erkundigte sich der Jäger ironisch.
    „Natürlich", beeilte sich der Oberinspekteur zu versichern. „Es gibt freche Antworten.
    Achte nicht darauf. So eine Art Hofnarr, nehme ich an. Wohl mehr Bordnarr", fügte er hinzu und gab etwas von sich, das wohl ein Lachen über den eigenen Scherz sein sollte.
    Der Jäger enthielt sich jeder Heiterkeit.
    „Bereite alles vor. Ich werde mich persönlich in Ahabs Schiff begeben und mich dort selbst mit ihm befassen. Ich benötige weder Wachen noch Zeugen."
    Das war deutlich genug. Diesmal jedoch beugte sich der Oberinspekteur nicht dem Willen des Jägers.
    „Es ist meine Pflicht, die höchste Sicherheitsstufe einzuhalten, und dazu gehört, daß wir die Walze besetzt halten. Immerhin befinden sich mehr als zweihundert Gefangene an Bord."
    Der Schreckliche Jäger wußte nur zu gut, daß der Leiter der Spezialtruppe recht hatte und nach den Befehlen des Sothos handelte. Dagegen durfte er nichts unternehmen.
    „Also gut, einverstanden", lenkte er ein. „Aber nicht mehr als ein Dutzend deiner Leute.
    Ich selbst werde nur von meinen drei Robotern begleitet."
    „Und wann?"
    „In einer Stunde."
    Sie trennten sich und kehrten in ihre Raumschiffe zurück.
     
    *
     
    Gucky spürte es zuerst.
    Das psionische Feld, das ihn und Ahab nahezu bewegungsunfähig machte, wurde schwächer, aber wiederum nicht so schwach, daß er hätte in Aktion treten können.
    Sprach- und Denkzentrum schienen wie von einer schweren Last befreit, aber als er aufstehen wollte, sank er mit einem Schmerzenslaut wieder in den Sessel zurück. Auch war er nicht in der Lage, den geringsten Gedankenimpuls zu empfangen, was seine aufkeimende Hoffnung sofort wieder im Keim erstickte.
    „Was bedeutet das?" Captain Ahab verzog das Gesicht. „Wieder diese verfluchten Kopfschmerzen! Und übel ist mir auch. Ich kann jedoch auf einmal ganz klar denken."
    „Geht mir ähnlich. Ich vermute, jemand manipuliert an dem Generator. Vielleicht ein gutes Zeichen. Kann aber auch das Gegenteil bedeuten."
    „Also eins von beiden - ein schöner Trost."
    Gucky drehte mühsam den Kopf, als er aus den Augenwinkeln heraus sah, wie sich die Kabinentür lautlos öffnete. Die weiße Gestalt, die eintrat und nach zwei Schritten anhielt, war kein Engel. Es war der Schreckliche Jäger. Hinter ihm auf dem Gang ließ sich undeutlich ein Würfel erkennen.
    Zweifellos eine Art Roboter, denn er bewegte sich und kam vor bis zur Türschwelle. Dort hielt er an.
    „Windaji Kutisha!" entfuhr es Captain Ahab erschrocken, obwohl mit dessen Erscheinen zu rechnen gewesen war. „Gratuliere!"
    „Ich hoffe, dein Glückwunsch kommt von Herzen und ist ehrlich gemeint." Die Stimme des Jägers triefte vor Hohn. „Ich war lange genug hinter dir her. Aber nun hast du ausgespielt, Ahab. Niemand lehnt sich - offen oder heimlich - gegen den Sotho auf, ohne dafür bestraft zu werden. Die Höhe der Strafe richtet sich aber nicht nur nach den begangenen Verbrechen. Sie kann milder ausfallen, wenn der Delinquent zur Kooperation bereit ist und gesteht. Ich denke, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt."
    „Ziemlich. Aber eine Strafmilderung würde in meinem Fall doch lediglich so aussehen, daß ich fünf Minuten schneller als beabsichtigt sterbe. Richtig?"
    „Diese fünf Minuten können unter Umständen eine Ewigkeit dauern, Ahab, und du würdest dankbar sein, wenn man sie dir erließe."
    „Vielen Dank, Jäger. Auf diese Art Gnade verzichte ich."
    „Trotzdem werde ich, bevor ich andere Methoden anwende, meine Fragen an dich richten: Wo befindet sich das Hauptquartier oder der Stützpunkt der GOI? Ich gebe dir eine Minute zum Überlegen."
    Ahab schwieg. Die sechzig Sekunden vergingen.
    „Du willst es also nicht anders?" Er schwieg einen Moment und betrachtete den Mausbiber, wobei er sich zu erinnern versuchte, wo und wann er einmal von einem erstaunlichen Wesen gehört hatte, das diesem Pelzträger ähnlich sehen

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