1334 - Der Zweck heiligt die Mittel
die geheimnisvolle Kartanin. Sein Verdacht gegen sie bestand immer noch, wenn er sich auch nicht erklären konnte, welchen Vorteil sie sich von dem Verrat - falls sie ihn begangen hatte - erhoffen konnte.
Sicherlich gab es eine große Anzahl von Asporcos, die heimlich mit den Zielen der GOI sympathisierten, aber das würden sie niemals offen zugeben. Sie kamen als Hilfe nicht in Betracht.
Ahab dachte an seine „Sippe", die irgendwo im Schiff gefangengehalten wurde. Die Männer und Frauen bildeten seine letzte Hoffnung, aber es war nur eine sehr schwache und vage Hoffnung. Man würde sie so streng bewachen, daß jeder Fluchtversuch vergeblich sein mußte. Er ahnte nicht, daß Targas und ein anderer Springer bei einem solchen Versuch getötet worden waren.
Die ganze Zeit über hatte der Jäger seine beiden Opfer ohne jede Gefühlsregung beobachtet, aber seine Geduld schien allmählich ein Ende zu haben.
„Ich benötige eine Erholungspause", spottete er. „Ein gutes Frühstück, ein Becher Wein - und dann sehe ich wieder nach euch. Ich bin großzügig und lasse es bis dahin bei Stufe vier. Bis später."
Er quetschte sich am Türrahmen vorbei, um nicht in den Wirkungsbereich des grünen Lichtbündels zu geraten und ging davon. Seine Schritte entfernten sich und verklangen schließlich.
Zurück blieben der Würfelroboter und zwei für die beiden Gefangenen nicht sichtbare Pterus auf dem Korridor.
Ahab atmete hörbar auf. Er flüsterte: „Ein Trick! Wir werden belauscht. Dem verdammten Würfel traue ich alles zu. Ein Gerät, das der Satan erfunden haben muß."
„Der Satan heißt Windaji Kutisha! Jetzt gibt es schon zwei Typen, mit denen ich liebend gern abrechnen möchte. Ich bin von Natur aus mit einem friedfertigen Charakter gesegnet worden, aber alles hat seine Grenzen. Und diesmal wurde sie überschritten. Ich sinne auf Rache, fürchterliche Rache!"
„Denke lieber darüber nach, wie wir uns befreien können. Lange halte ich diese Schmerzen nicht mehr aus. Wenn man sich wenigstens bewegen könnte!"
„Wenn ich wenigstens teleportieren könnte", knüpfte Gucky den Wunschfaden weiter.
„Was glaubst du, was ich mit diesem Würfel da machen würde? Schrott würde ich aus ihm machen, einen ganzen Haufen wertlosen Schrott."
„Wunschdenken bringt uns nicht weiter", blieb Ahab nüchtern. Fast vergaß er die Schmerzen. „Ich hoffe immer noch auf die Kartanin. Ich bin schließlich mit ihr befreundet, das weiß jeder. Auch die Inspekteure wissen das, und bestimmt auch Kutisha. Sie könnte wirklich ein gutes Wort für mich einlegen."
„Hüten wird sie sich", vermutete Gucky düster.
Eine Weile schwiegen sie, dann hörten sie Schritte.
Der Schreckliche Jäger kehrte zurück, um das Verhör fortzusetzen.
*
Noch unentschlossen, was sie als nächstes unternehmen sollte, blieb Guang-Da-G'ahd vorerst noch in ihrem Haus. Um jedoch jederzeit in die Geschehnisse eingreifen zu können, füllte sie ein kleines Fläschchen mit Paratau ab.
Sie trug eine leichte Kombination, die ihre geschmeidige Figur voll zur Geltung brachte.
Den flachen Behälter mit Paratau verbarg sie in der Handtasche, die sie ständig bei sich trug.
So vorbereitet, wartete sie auf den Augenblick, der ihr zum Eingreifen günstig erschien.
Der Jäger Windaji Kutisha war am frühen Vormittag mit seinem Schiff gelandet. Mit Hilfe eines schnell vergehenden Paratautropfens konnte sie einen Teil der Unterhaltung verfolgen, die der Leiter der Inspekteure und der Jäger führten. Da wußte sie, daß ihr nicht mehr viel Zeit blieb.
Aber sie durfte auch nicht zu früh eingreifen, wenn sie ihren raffinierten Plan nicht durch eigene Schuld vereiteln wollte. Sie konnte Captain Ahab den Beginn des bevorstehenden Verhörs nicht ersparen. Um so überzeugender würde dann ihr Auftritt wirken.
Die Behörden von Asporc waren ihre Verbündeten, ohne daß sie es auch nur ahnten.
Über ihr Visiphon ließ sie sich mit dem Raumhafenmeister verbinden, den sie durch ihre Händlertätigkeit gut kannte. Mit Unschuldsmiene erkundigte sie sich, warum der Springer Captain Ahab sein Schiff noch nicht verlassen habe und was die vier anderen Raumer an Waren mit sich führten.
„Es sind keine Handelsschiffe", wurde ihr wahrheitsgemäß mitgeteilt. „Es sieht ganz so aus, als hätte sie eine besondere Mission hergeführt. Paratau-Inspekteure, Guang-Da-G'ahd! Du weißt, was das bedeutet. Ein Verdacht auf illegalen Handel mit Paratau besteht schon lange gegen den
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