1336 - Die Dämonen-Bande
jungen Leute waren nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. So erlebte ich keinen Widerstand. Ein Handschellenpaar reichte für beide aus.
Suko hatte seine Leute ebenfalls gefesselt. Sie waren bewusstlos und lagen neben der Beifahrerseite des Rovers.
Es war alles recht schnell abgelaufen. Trotzdem hatten sich Gaffer angesammelt. Auch Autos von Mietern, die in die Garage fahren wollten, stauten sich bereits.
Erst mal mussten wir uns um die vier Angreifer kümmern. Ich machte den Zuschauern klar, dass es nichts mehr zu sehen gab.
Auch die Fahrer in den stehenden Fahrzeugen fügten sich. Die meisten von ihnen wohnten im selben Haus und kannten mich.
Suko telefonierte bereits. Die Kollegen würden bald kommen und die vier Typen mitnehmen. In unserem Rover konnten wir sie nicht transportieren.
Mein Freund schleppte die Bewusstlosen zu den beiden anderen.
Jetzt lagen sie wie aufgereiht nebeneinander.
Im Licht der Taschenlampe schauten wir sie uns an.
Wer waren sie?
Wenn wir vom Äußeren ausgingen, konnte man sie als junge Leute bezeichnen, die alle dem gleichen Stil nachhingen. Gefärbte Haare, dünne Lederkleidung über irgendwelchen T-Shirts, Stiefel an den Füßen und behängt mit billigem Modeschmuck. Wie richtige Schläger sahen sie nicht aus. Es waren auch keine Glatzen mit dumpfen, stieren Blicken, und so überkam mich der Eindruck, dass sie eher zufällig an den Hypnotiseur geraten waren und er sich blitzschnell entschieden hatte, sie für seine Zwecke einzusetzen.
Es gab bei ihm den Hass auf mich. Er wollte mich vernichten, und dabei war ihm jedes Mittel recht.
Ich leuchtete besonders in die Augen. Ein Spiegel der Seele waren sie auch in diesem Fall. Der Hass, der sehr tief in ihnen saß, zeigte sich auch in ihren Blicken. Wäre es ihnen möglich gewesen, so hätten sie sich auf uns gestürzt.
»Er hat uns nicht vergessen, John«, sagte Suko. »Mit Saladins Überraschungen musst du immer rechnen.«
»Leider.«
Dass sich immer noch Neugierige zu den anderen gesellte, kümmerte mich nicht weiter. Uns störte es nicht. Wohl aber die Kollegen, die mit einem vergitterten Transporter kamen, um die Gefangenen abzuholen.
Man kannte uns, und wir wurden schon angeschaut. »Die haben Sie alle erledigt?«
Suko lächelte. »Warum nicht?«
»Ja, ja, schon. Zwei gegen vier. Respekt.«
Die Schlagwaffen wurden ebenfalls eingesammelt. Danach schafften wir die Typen in den Laderaum. Sicherheitshalber wurden auch die beiden Bewusstlosen noch gefesselt. Die Handschellen waren mit starken Stahlstreben an den Seiten verbunden.
Wir fuhren hinter dem Polizeiwagen her. An einen ruhigen Abend war vorerst nicht zu denken. Wenn uns jemand Informationen geben konnte, dann waren es die vier…
***
Wir waren in der großen Gemeinschaftszelle geblieben, als ein Arzt eine Untersuchung vornahm. Auch die beiden jungen Männer waren wieder aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, lagen auf ihren Pritschen und stierten gegen die Decke.
Die junge Frau war verpflastert worden. Ebenso ihr Freund, der mit mir gekämpft hatte. Auch er hatte einige Platzwunden.
Der Arzt ging und erklärte uns, dass er Nachtschicht hätte und wir ihn erreichen könnten.
»Ja, das ist gut.«
Die Namen hatten wir inzwischen auch erfahren, aber sie waren nicht wichtig für uns. Es zählte mehr das Persönlichkeitsprofil dieser jungen Menschen. Wir wollten auf jeden Fall herausfinden, ob sie noch unter dem Bann des Hypnotiseurs standen.
Man erkannte es an den Augen. An diesen Blicken, die so leer waren, weil sie die Umwelt nicht aufnahmen. Erst wenn sie einen entsprechenden Befehl erhielten, änderte sich dies.
Einige Male hatten wir versucht, sie anzusprechen, aber keine Antworten erhalten. Doch der verdammte Panzer musste zu knacken sein. Nur leider nicht durch mein Kreuz, denn ihr verändertes Verhalten war nicht durch einen dämonischen Einfluss entstanden. Auch Dr. King wollten wir nicht holen.
Es gab irgendein Codewort, das die Hypnose löste. Da war ich mir mit Suko einig.
Aber welches?
Ich überlegte hin und her. Es konnte natürlich ganz verrückt sein und überhaupt keinen Bezug zur Sache haben, oder es war ein Wort, das auf der Hand lag.
Von unseren Angreifern bekamen wir keine Unterstützung. Sie redeten gar nicht. Trotzdem waren sie nicht still. Hin und wieder schaufelten sie die Luft in ihren Mund, ansonsten lag nach wie vor dieser leere Ausdruck in ihren Pupillen.
Der Arzt hatte sie kurz untersucht und auch andere Spuren an ihnen
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