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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte klammern können, um sich aus einem Sumpf zu ziehen, der ihn immer mehr in die Tiefe zog.
    Dieser Sumpf war absurd. Er hatte sich in den Augen des fremden Mannes verdichtet. Genau die Augen waren es, denen der Inspektor nicht entkommen konnte. Sie zerrten ihn hinein, immer tiefer in eine Welt, die er nicht kannte. Sein eigenes Ich wurde weggeschwemmt, er sah sich letztendlich nur mehr als Marionette, die auf zwei Füßen stand und ansonsten nichts tun konnte.
    Der Unbekannte ging vor.
    Und Bleu tat nichts. Er konnte nichts tun. Etwas hielt ihn umschlungen wie unsichtbare Fesseln. Seine Füße schienen an den Boden genagelt zu sein. Eine Stimme in seinem Kopf riet ihm, die Flucht zu ergreifen, aber das schaffte er einfach nicht. Er musste stehen bleiben. Er konnte nichts tun. In seinem Kopf breitete sich die Leere aus, und trotzdem steckte er voller Gedanken, die allerdings wie ein Schwarm Fliegen von einem Ende zum anderen flogen und einfach nicht festzuhalten waren.
    Etwas drang in sein Gehirn. Es war fremd. Er konnte es nicht erklären. Es setzte sich darin fest.
    Nicht mal die Augen bewegte er. Sein Blick war starr auf die andere Gestalt gerichtet, die sich ihm näherte. Der breite schmallippige Mund zeigte noch immer das Lächeln.
    Nicht ein Haar bewegte sich auf dem Kopf oder im Gesicht des Mannes, bei dem das Kinn nicht vorstand wie bei den meisten Menschen, sondern zurückgezogen war. Man nannte so etwas ein fliehendes Kinn.
    Die Augen und die Stimme!
    Sie mussten eine Einheit bilden, wobei er letzte in seinem Kopf hörte. Es waren nur geflüsterte Worte, aber trotzdem sehr deutlich zu hören.
    »Du wirst nichts mehr selbst tun. Von nun an befindest du dich in meiner Gewalt. Hast du verstanden?«
    »Das habe ich.« Bleu schaute nur in die Augen des Fremden. Zu etwas anderem war er nicht fähig. Für ihn gab es nur die verdammten Augen. Von ihnen strömten die Befehle ab.
    »Das ist sehr gut, mein Freund. Steck deine Waffe wieder weg. Du wirst sie jetzt nicht brauchen.«
    Der Inspektor antwortete nicht, aber er kam dem Befehl ohne Widerrede nach. Seine Bewegungen blieben normal, als er die Pistole wieder unter seiner Kleidung verschwinden ließ.
    Saladin hatte die kurze Zeitspanne genutzt und war nahe an den Inspektor herangetreten. So nahe, dass er seine Hände gegen die Wangen des Mannes legen konnte, als wollte er sie streicheln. Doch er bewegte sie nicht. Sie blieben am Gesicht »kleben«.
    Nur die Augen waren wichtig. In sie versenkte Saladin seinen Blick. Er schaute tief hinein. Er durchbohrte sie. Er wollte an die Geheimnisse des Gehirns herankommen. Er wollte den fremden Mann voll und ganz übernehmen.
    »Du wirst von nun an alles tun, was ich dir befehle. Wenn ich dir einen Auftrag gebe, dann wirst du ihn ausführen. Du wirst auch keine Fragen stellen oder dich sonstwie negativ dagegen stemmen. Das alles wirst du machen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem du ein bestimmtes Codewort hörst, das dich wieder aus deinem Zustand erweckt. Die anderen Menschen werden kaum etwas merken, dass du jetzt unter meiner Kontrolle stehst, und du wirst andere Menschen hassen. So hassen, wie man nur hassen kann. Und wer hasst, der will seinen Hass auch loswerden. Das ist sehr leicht, denn für dich wird es ein Ziel geben.«
    »Ja, das wird es.«
    Saladin nickte. »Ich werde dir das Ziel eingeben. Ich, Saladin, der Mensch, der es gelernt hat, andere Menschen zu unterjochen und für seine Ziele einzusetzen. Du wirst nur in meinem Sinne reagieren und sonst nichts anderes tun. Ist das klar?«
    »Ich habe alles verstanden.«
    Saladin wusste immer, dass er der Sieger war. Es gab keinen anderen. Er fühlte in sich wieder den Stolz und die Hochnäsigkeit aufsteigen und nickte zufrieden. Bisher hatte alles so wunderbar geklappt, und es würde auch weiterhin klappen, denn seine Macht über die Menschen war einfach zu groß.
    Noch immer lagen Saladins Hände an den Wangen seines Opfers.
    »Es ist alles so wunderbar, mein Freund. Ich vertraue dir völlig. Und deshalb werde ich dir jetzt einen Namen nennen…« Er legte eine Kunstpause ein und wartete auf die Reaktion.
    Sehr zufrieden zeigte er sich, als der Inspektor ihm antwortete.
    »Wie heißt er?«
    Der Hypnotiseur sprach ihn so bedeutungsvoll aus, dass er jeden einzelnen Buchstaben betonte.
    »John Sinclair!«
    Bleu wiederholte ihn.
    »Sehr gut!«
    »Du kennst ihn auch?«
    »Ich kenne ihn!«
    »Du weißt, wo er sich aufhält?«
    »Es ist mir bekannt.«
    Saladin löste die

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