1338 - Der Killer Suko
Seite kam ihm vor, als wäre sie mit glühender Kohle gefüllt.
»Das machst du nicht noch mal, Hundesohn. Und wenn ja, bist du tot.«
»Schon okay.«
Saladin wandte sich ab. Er schob den Wagen etwas zur Seite, um sich der Tür besser nähern zu können. Es war viel Zeit vergangen, und er musste schauen, ob sich etwas verändert hatte. Zudem war er zu seiner eigentlichen Aufgabe noch nicht gekommen. Der Templerführer lebte noch, und das sollte sich ändern.
Noch in dieser Nacht wollte er dafür sorgen. Aber nicht er persönlich, sondern ein anderer. In seinem Kopf entstand ein Plan, wie er nur von einem Wahnsinnigen stammen konnte. Etwas zog sich dort zusammen, glitt wieder auseinander. Es waren Gedankenströme, die ihn erwischten, und die er auf den Punkt bringen musste.
Dann wusste er Bescheid. Innerlich lachte er, denn einen besseren Plan hätte er sich nicht ausdenken können. Das war für ihn die absolute Spitze. Mit dieser Gewissheit öffnete er die Tür der Wäschekammer.
***
Eric Bleu hatte das Krankenzimmer des Templers verlassen, aber zufrieden konnte er nicht sein. Noch immer wirbelten die Gedanken durch seinen Kopf. Er wusste, dass er vor der größten Herausforderung seines Lebens stand. Dieser Fall würde Kreise ziehen, die er überhaupt nicht überblicken konnte.
Er war durcheinander und wusste auch nicht, wo genau er ansetzen sollte.
Eine Spur gab es. Das waren die beiden Polizisten, die sich so schrecklich verhalten hatten. Noch gestern waren es völlig normale Menschen gewesen, doch nun scheuten sie nicht davor zurück, andere zu töten. Ohne Motiv, einfach so. Sie zogen ihre Waffen und schossen auf Leute.
Er begriff es nicht. Aber er ahnte, dass es jemanden gab, der im Hintergrund die Fäden zog.
Wer?
»Ich weiß zu wenig!«, flüsterte er. »Ich weiß viel zu wenig. Ich muss mit diesem Sinclair in Kontakt treten. Alles andere ist verkehrt.«
Vieles lief nicht in seinem Sinne. Er fühlte sich als Polizist überfordert. Alet-les-Bains war eine Kleinstadt, nicht mehr und nicht weniger. Hier gab es keine Polizisten, die mit allen Wassern gewaschen waren. Und trotzdem hatte er Vorgänge erlebt, die nicht in sein Weltbild hineinpassten. Es war, und das gab er ehrlich zu, erschüttert worden.
Der Gedanke an Sinclair blieb in seinem Kopf. Er war wichtiger, als seine eigenen Leute zu kontaktieren. Leider konnte er den Mann aus London nicht telefonisch erreichen. So würde er sich in seinen Wagen setzen müssen, um zum Kloster zu fahren.
Als er in die Nähe des Kaffeeautomaten kam, blieb er stehen.
Auch weil sich ein Arzt dort aufhielt. Es war Dr. Muhani, der Oberarzt. Ein aus Algerien stammender Franzose. Sehr fähig, wie man allgemein hörte. Muhani war um die 40. Durch sein schwarzes Haar zogen sich die ersten grauen Strähnen. Hinter den Brillengläsern schauten verschmitzte Augen in die Welt.
»Gut, dass ich Sie treffe, Inspektor.« Der Arzt zog seinen Kaffeebecher hervor. »Man hört viel, man sieht wenig. Was genau ist hier passiert? Wie haben sich Ihre Leute verhalten?«
Eric Bleu schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen auch keine genaue Erklärung liefern.«
»Oder wollen Sie nicht?«
»Auf keinen Fall können Sie das so sehen, Doktor. Auch Polizisten stehen oft vor einem Rätsel und brauchen Zeit, um es zu lösen. Ich verspreche Ihnen, Sie zu informieren, wenn ich mehr weiß.«
»Das würde ich mir wünschen.« Muhani trank einen Schluck Kaffee. »Wie ist es denn mit der Bewachung? Fällt sie ganz weg? Oder werden Sie wieder Leute schicken?«
»Das nicht. Aber ich denke, dass ich mich darum kümmern kann. Zuvor muss ich noch weg.«
»Das verstehe ich, Inspektor, und ich kenne auch den Stress. Mich wird er noch die ganze Nacht über begleiten. Wir sehen uns.«
»Bestimmt.«
Als der Arzt verschwunden war, kümmerte sich Eric Bleu um den Automaten. Kaffee aus ihm wollte er nicht mehr trinken, aber das Ding spuckte auch andere Getränke aus. Wasser, zum Beispiel.
Bleu drückte auf den Knopf, nachdem er das Geld eingeworfen hatte. Wieder erschien ein heller Becher. In ihn rauschte keine braune Brühe, sondern das Wasser, das nur wenig Kohlensäure enthielt.
Der Inspektor holte den Becher hervor, stellte sich neben den Automaten und trank. Er war immer im Dienst. Er dachte auch an das Schlechte im Menschen. Gerade heute traute er nichts und niemandem über den Weg. Zudem hatte er den Eindruck, dass hier oben auf der Etage einiges nicht stimmte, aber er konnte keinen genauen
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