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1338 - Der Killer Suko

1338 - Der Killer Suko

Titel: 1338 - Der Killer Suko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund nennen.
    Er spähte um den Automaten herum in den leeren Gang.
    Zwei Sekunden später wäre ihm fast der Becher aus der Hand gerutscht, denn er sah, dass eine Tür geöffnet wurde. Nur war es keine, die zu einem Zimmer gehörte, sondern die, hinter der ein Wäscheschrank lag.
    Aus dieser Öffnung schob sich ein Mann, der auch in einem Gruselfilm hätte mitspielen können…
    ***
    Für Eric Bleu stand fest, dass dieser Mann etwas mit den Vorgängen zu tun hatte. Daran konnte man riechen, das sagte ihm auch seine Erfahrung. Außerdem bewegte sich der Mann nicht normal. Zu den Beschäftigten des Krankenhauses schien er auf keinen Fall zu gehören. Er trug auch keinen weißen Kittel, sondern das Gegenteil davon. Dunkle Kleidung, mit der er nur im Hellen auffiel, nicht aber bei Nacht. Und dass er die Nacht liebte, daran glaubte der Inspektor.
    Der Fremde schloss die Tür, nachdem er sich so vorsichtig wie ein Dieb umgeschaut hatte. Er musste die Luft einfach als rein ansehen, denn Eric Bleu wurde noch immer von dem Getränkeautomaten in Deckung gezwungen.
    Natürlich dachte der Inspektor sofort an die schrecklichen Vorgänge in der Klinik und an den in seinem Zimmer verletzt liegenden Templer. Der Typ mit der Glatze musste etwas mit ihm zu tun haben. Daran gab es für Bleu keinen Zweifel. Er würde einen Teufel tun und den Eindringling auf das Zimmer des Templers zugehen lassen.
    Noch ein letzter Blick des Fremden. Ausgerechnet in Richtung des Getränkeautomaten, wo Bleu stand und hastig seinen Kopf zurückzog.
    Er wollte nicht gesehen werden, zählte insgeheim bis zehn und traute sich erst dann wieder eine Bewegung zu, wobei er abermals um die Ecke schielte.
    Der Mann war noch vorhanden.
    Allerdings drehte er dem Inspektor den Rücken zu. Für Bleu war dies ein positives Zeichen. Trotzdem zog er seine Waffe. Er wollte auf Nummer Sicher gehen.
    Mit möglichst leisen Schritten setzte er sich in Bewegung. Er wollte den anderen Kerl erreichen, bevor dieser den Gang zum Zimmer des Templers betrat.
    Zu ahnen schien der andere nichts. Er war voll und ganz auf sich selbst konzentriert. Er ging nicht, er schlich. Jedes Geräusch sollte vermieden werden. Bevor er um die Ecke und im Flur verschwinden konnte, sprach Bleu ihn an. Seine Dienstwaffe hatte er gezogen.
    »Einen Moment noch, Monsieur!«
    Der Glatzkopf musste die Stimme gehört haben, denn er blieb für einen Moment stehen und drehte sich dann sehr langsam um.
    Es war Bleu nicht mal unangenehm, dass er auf den Menschen zielte, obwohl von ihm keine offene Gefahr ausging. Ihn selbst sah der Mann schon als Gefahr an.
    Der Mann mit der Glatze lachte leise, obwohl es dafür keinen Grund gab. Aber er vervollständigte seine Bewegung und stand schließlich so, dass er dem Polizisten in die Augen schauen konnte.
    Die Blicke zweier völlig fremder Menschen trafen sich. Es erwischte den Inspektor nicht wie ein Blitzeinschlag, aber er spürte noch in der gleichen Sekunde, dass etwas mit ihm passierte. Er fühlte sich unsicher, obwohl er die Dienstpistole festhielt. Sie kam ihm vor wie eine Klammer, die in der Luft hing.
    »Sie meinen mich?«
    »J… ja …«
    Bleu ärgerte sich über die Antwort. Er hatte sie mit fester Stimme geben wollen, aber was aus seiner Kehle gedrungen war, konnte man nur als Röcheln bezeichnen. Etwas stimmte nicht mehr mit seinem Organ, überhaupt fühlte er sich so unsicher wie damals, als er die Polizeischule verlassen hatte und zum ersten Mal in die freie »Wildbahn« geschickt worden war. In den vergangenen Jahren hatte er sich an seinen Job gewöhnt, doch eine Reaktion wie an diesem Tag war ihm noch nie untergekommen. Da sah er sich völlig von der Rolle. Er stand neben sich und stellte fest, dass er die Kontrolle über sich verloren hatte.
    Das irritierte ihn…
    Der Glatzkopf vor ihm lächelte. Und dieses Lächeln war einfach widerlich. Er zog seine Lippen in die Breite. Beide waren sehr schmal, Ober- und Unterlippe, und dieses Lächeln verwandelte sich in ein faunisches Grinsen.
    So überheblich, so abwertend und auch menschenverachtend. Es war das Lächeln eines negativen Siegers, wobei das Negative einzig und allein auf seine Person gemünzt war.
    Hinzu kam das Kopfschütteln des Glatzkopfes. Als stünde vor ihm ein kleines Kind. So ähnlich fühlte sich Bleu auch. Wie ein Kind, das den Überblick verloren hatte und selbst nichts mehr unternehmen konnte. Er war auch ein verlassenes Kind, denn er sah nirgendwo einen Strohhalm, an den er sich

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