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134 - Die Entscheidung des Generals

134 - Die Entscheidung des Generals

Titel: 134 - Die Entscheidung des Generals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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flackerten. Ob aus Furcht oder Wut, ließ sich nicht sagen, aber eins war sicher: Mit ihrem Totenschädelgesicht und den angeschliffenen Zähnen sah sie alles andere als attraktiv aus.
    »Hier, willst du ihr nicht einen Kuss geben?« Whala stieß Blairs Gesicht vor, in dem Versuch, ihre Lippen auf die von Rodq zu pressen. Angeekelt sprang der Mechico zur Seite und spuckte auf den Boden.
    »Bist du verrückt geworden?«, brüllte er den Steppenreiter an. »Schaff mir das Weib vom Leibe!«
    Whala stieß Blair zur Seite, wie einen zahmen Lupa, an dem er das Interesse verloren hatte. Blair, die in der ganzen Zeit kein einziges Wort gesprochen hatte, setzte sich wieder auf das Podest und zog es auch weiterhin vor zu schweigen.
    »Stell dich nicht so an«, forderte Whala inzwischen. »Erzähl mir lieber, welche Schätze uns in El’ay erwarten. Und wen wir dafür umbringen müssen.«
    ***
    Der Feuerschein am Horizont kam gerade zur rechten Zeit.
    Bei Einbruch der Dunkelheit waren sie mit den beiden Gleitern so hoch wie möglich aufgestiegen und hielten seitdem nach allen Seiten Ausschau. Bislang ohne Erfolg.
    »Das bringt doch alles nichts!«, beschwerte sich Brina gerade zum dritten Mal. »Worauf warten wir hier eigentlich?«
    »Darauf!« Aiko wies mit der ausgestreckten Hand auf einen weit entfernten Einschnitt, hinter dem ein unruhiges Flackern sichtbar wurde. »Nach jedem Raubzug huldigen die Steppenreiter dem brennenden Mann!«
    »Bist du sicher?«
    Er nickte mit entschlossener Miene. »Blair hat mir in Sub’Sisco so einiges über ihre Riten erzählt.«
    Seite an Seite flogen sie los. Das Feuer lockte sie an wie Motten das Licht.
    »Wir müssen beizeiten landen und zu Fuß weiter«, schärfte Aiko den Frauen ein. »Die Steppenreiter pflegen ihre Feste gut abzuschirmen.«
    Eine Weile flogen sie noch in zügigem Tempo. Zum Glück war es nicht bewölkt, Mond und Sterne spendeten ihr fahles Licht. Die Scheinwerfer durften sie nicht aktivieren, das hätte sie verraten.
    Aiko flog voraus. Mit seinen Restlichtverstärkern war er klar im Vorteil. Honeybutt hielt sich dicht hinter ihm, so ging es sicher voran.
    Im Laufe der zurückgelegten Kilometer veränderte sich die Landschaft. Bäume und Abhänge rückten zur Seite und das Plateau, auf dem die Strohfigur brannte, wurde deutlich sichtbar. Aiko drückte seinen Gleiter in das Geäst einer belaubten Baumkrone und hielt an. Honeybutt suchte gleich neben ihm Deckung.
    »Anscheinend haben sie ein altes Observatorium zu ihrer Burg auserkoren«, sagte er. »Gar nicht dumm. Von dort oben können sie die Umgebung vollständig überblicken.«
    »Wir müssen näher ran«, forderte Brina. »Damit wir wissen, mit wie vielen wir es zu tun haben.«
    »Und um zu sehen, ob wir nicht Blair rausholen können«, ergänzte Aiko.
    Brina zuckte mit den Schultern, um anzudeuten, dass sie andere Prioritäten setzte. Ihre einzige Begegnung mit der Nosfera war schließlich nicht sonderlich freundlich verlaufen.
    Sie flogen weiter. Langsamer, mit angespannten Sinnen.
    Aiko wechselte von nun an regelmäßig zwischen Restlichtverstärker und Thermosicht, um Wachposten ausfindig zu machen. Sie waren noch drei Kilometer entfernt, als er zwei Steppenreiter entdeckte, die im Sattel ihrer Frekkeuscher auf Posten saßen.
    Sofort schalteten sie die Gleiter auf Flüstermodus um. Von nun an wurde das Magnetfeld zehn Minuten lang durch Batterien gespeist. Das reichte, um einen sicheren Landplatz zu finden.
    Sie steuerten in eine dichte Nadelschonung, sodass sie sich das Abdecken sparen konnten. Leise fluchend arbeiteten sie sich unter pieksenden Zweigen hindurch, aber danach ging es besser voran.
    Sie wollten auf direktem Weg zum Fuß des betreffenden Felsens, stellten aber bald fest, dass es hier kein Durchkommen gab. Die Postenkette stand einfach zu dicht. Ohne Aikos Netzhautimplantate wären sie glatt in die Falle gelaufen.
    »Du musst Blairs Rettung zurückstellen«, forderte Brina leise. »Erst mal müssen wir uns einen Überblick verschaffen, das geht auch von einem der umliegenden Hänge.«
    Aiko sah ein, dass sie Recht hatte. Also schlichen sie zurück und suchten ein unbewachtes Teilstück. Hier ging es steil bergan, doch zum Glück gab es nur wenig Unterholz.
    Wuchtige Bäume ragten zehn bis zwanzig Meter in den Himmel. Der Boden war mit einer dicken Laubschicht bedeckt, die unter der oberen Lage feucht und glitschig wurde.
    Sie hatten große Mühe, nicht auszurutschen, außerdem war es unmöglich,

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