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134 - Die Spinne und die Hexe

134 - Die Spinne und die Hexe

Titel: 134 - Die Spinne und die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gebärdeten sich wie toll, als sich Metal ihnen zuwandte. Der Silberdämon veränderte die Form seiner Finger.
    Sie wurden etwas länger und spitz wie Harpunenpfeile. Damit attakierte er die Blutbräute, die nicht wahrhaben wollten, daß sie es mit einem Gegner zu tun hatten, dem sie nicht gewachsen waren, der ihnen weit überlegen war.
    Bisher waren sie mit allen Opfern fertig geworden. Hexen, Teufelinnen, Monster… Sie machten keinen Unterschied, kannten kein Pardon. Wer ihnen begegnete, mußte einen hohen Blutzoll zahlen, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
    Metal war der erste, den sie nicht schafften. Sie suchten wütend nach seinem schwachen Punkt, bildeten sich ein, daß es bei ihm einen zu finden geben mußte.
    Kein magischer Schutz ist perfekt, das war ihre Meinung, doch an Metals Silber hätten sie sich die Vampirzähne ausgebissen, wenn sie ihn damit attackiert hätten.
    Seine spitzen Finger verletzten eines der beiden Weiber. Die blutgierige Vampirin schrie auf und flatterte hoch. Ihre Schwester warf sich gegen Metals Beine und brachte ihn zu Fall.
    Sofort waren beide Blutsaugerinnen über ihm. Ihre Krallen ratschten schrill über seinen Silberkörper, und als sie dachten, er wäre an der Kehle verwundbar, brachen ihre Hauer beinahe ab.
    Metals Silberfinger durchdrangen den Körper einer Vampirin, und seine Silbermagie zerstörte ihre Lebenskraft. Die dritte Blutsaugerin konnte nicht verhindern, daß er aufstand. Sie bemühte sich, ihn auf den Boden zu pressen, doch der Silberdämon schüttelte sie ab, und als sie sich fauchend, mit weit aufgerissenem Maul und vorgestreckten Krallen auf ihn stürzte, drehte sie sein Schwinger um.
    Er zerfetzte das dünne Leder ihrer Flügel, damit sie nicht fliehen konnte. Sie versuchte aufzusteigen, doch die Luft strich durch die kaputten Flügel, die wie zerschlissene Fahnen knatterten.
    Ein Stoß mit der Faust ließ die Blutsaugerin aufstöhnen. Sie bog ihren Körper durch, und im nächsten Moment befand sich ihr Kopf zwischen Metals Silberhänden.
    Sekunden später rieselte Asche zu Boden. Von Metals drei Feindinnen war nichts mehr zu sehen.
    Rillo hatte nicht soviel Kampfkraft zu bieten. Ripava schien auch die erfahrenere Kämpferin zu sein. Und sie war klug. Als sie sah, was Metal mit ihren Schwestern machte, entschloß sie sich zur Flucht.
    Allerdings wollte sie auf Rillo nicht verzichten. Ihr Opfer wollte sie mitnehmen, und sie würde sein Blut dort trinken, wo sie ungestört war.
    Sie hielt die vierbeinige Höllenkreatur fest und hob mit kräftigen Flügelschlägen vom Boden ab. Rillo hing unter ihr, schrie und zappelte.
    »Metal!« brüllte er. »Hilf mir!«
    Der Silberdämon drehte sich um und sah Ripava mit ihrem Opfer davonfliegen.
    »M-e-t-a-l…!«
    Wenn der Silberdämon dem vierbeinigen Satan beistand, dann bestimmt nicht aus Freundschaft, sondern weil er ihn brauchte. Metal warf einen Blick auf die glühenden Felsen, zwischen denen ein Weg zu Raedyp hindurchführte.
    Aber man mußte ihn kennen, sonst blieb man auf der Strecke. Das bedeutete für Metal, daß er der Vampirin, die soeben drei Blutschwestern verloren hatte, ihre Beute wieder abjagen mußte.
    Da sich Ripava den Vierbeinigen nicht so ohne weiteres wegnehmen lassen würde, war Metal entschlossen, auch sie zu vernichten. Damit war gewährleistet, daß sie ihm nicht irgendwann, wenn er nicht damit rechnete, in den Rücken fallen konnte.
    Vampire sind ungemein nachtragend und rachsüchtig, und wenn sich Metal nicht mit Silberstarre schützte, konnten ihm Ripavas Hauer gefährlich werden.
    Diese Gefahr wollte er von vornherein bannen, deshalb nahm er die Verfolgung der Blutsaugerin auf.
    »M-e-t-a-l…!« Rillos verzweifelter Schrei wurde immer dünner.
    Metal lief, so schnell er konnte, doch Ripava war nicht einzuholen. Der Silberdämon hatte noch nie bedauert, daß er nicht fliegen konnte. Diesmal jedoch hätte er sich Flügel gewünscht, um die Blutsaugerin nicht aus den Augen zu verlieren. Ripava befand sich außerhalb der Reichweite seiner magischen Kräfte.
    Er konnte ihr im Moment überhaupt nichts anhaben, mußte froh sein, wenn sie nicht aus seinem Blickfeld verschwand. In der Luft gab es keine Hindernisse, die sie überwinden mußte.
    Metal hingegen mußte über tiefe Erdrisse springen, umgestürzte Baumriesen überklettern, mächtigen Findlingen ausweichen. Es war der reinste Hürdenlauf, während die Vampirin mit ihrer schreienden, strampelnden Beute geradewegs auf ihr Ziel

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